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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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musste.
    An einer bestimmten Stelle steuerte ich mein Boot an das Ufer heran. Ich suchte eine Stelle, an der ich es festmachen konnte, fand nichts Vernünftiges und vertäute den Kahn schließlich an einem leidlich massiven, überhängenden Baumzweig. Der dazugehörige Stamm wucherte in einer Felsspalte.
    Ich zog Hemd und die Shorts aus, schlüpfte mit den Füßen in die Flossen, band den Tiefenmesser um und packte mir das Tauchgerät auf den Rücken. Ich probierte beide Flaschen, schloss das Ventil der einen wieder, setzte die Tauchbrille auf und ließ mich rücklings über Bord fallen.
    Hier im Küstenbereich war das Meer ziemlich trüb, und ich hatte das Gefühl, als schwämme ich in einer riesigen Terrine voller Erbsensuppe herum.
    Ich verzichtete darauf, mich jetzt schon der Lampe zu bedienen, ging auf etwa vier Yards hinunter und schwamm unmittelbar am Ufer entlang. Das feste Land konnte ich als dunkle Wand in dem trüben Wasser gerade noch sehen.
    Ich schwamm etwa zehn Minuten lang mit ziemlichem Tempo. Dann wich die dunkle Wand zu meiner Rechten zurück, und ich wusste, dass ich die Bucht erreicht hatte.
    Ich schwamm nicht in die Bucht hinein, sondern stellte mich auf den Kopf und begann zu tauchen. Ich wusste, dass ich tief hinunter musste, etwa siebzig Fuß tief, bevor ich den Grund erreichte, und das ist eine Tiefe, in die ein Freitaucher eigentlich nicht mehr. Vordringen sollte.
    Die Dunkelheit nahm rasch zu. Obwohl es nicht wirklich finster wurde, so verringerte sich die Sicht doch mehr und mehr. Der Wasserdruck verstärkte sich.
    Dann stießen meine Hände in den weichen Matsch des Grundes, und ich wusste, dass ich angelangt war. Ich schaltete die Lampe ein. Es war ein massives Ding, dessen Strahl gut zehn Yards weit die trübe Dunkelheit erhellte, wenn auch die Gegenstände nur in ihren Umrissen erkennbar waren.
    Ein paar Fuß über dem Boden schwimmend, machte ich mich daran, den Meeresgrund abzusuchen.
    Mein Tiefenmesser enthielt gleichzeitig einen kleinen Kompass, nach dem ich mich orientieren konnte. Ich schwamm so lange, bis ich glaubte, etwa die äußerste Breite der Bucht überquert zu haben. Ich schwenkte die Lampe dabei nach rechts und links, und wenn ein Gegenstand meine Aufmerksamkeit erregte, schwamm ich hin und untersuchte ihn.
    Es war verdammt kalt hier unten, und das Ganze war ein unerfreuliches und hartes Geschäft.
    Die Sauerstoffflaschen erlaubten es mir, etwa drei Stunden unten zu bleiben, aber ich konnte nur etwas mehr als zwei Stunden auf meine Suche verwenden.
    Man muss langsam und in Etappen an die Oberfläche kommen. Ich brauchte also fast eine Stunde, und auch die zweite Flasche war so gut wie leer, als ich endlich den Kopf an die frische Luft brachte.
    Ich kam ziemlich in der Nähe meines Bootes hoch, schwamm hin und kletterte hinein. Ich hatte mich mit einer Flasche Whisky versorgt, und ich nahm einen mächtigen Schluck, um mich aufzuwärmen. Ich war so durchgefroren, als hätte ich die letzten Stunden in der Nähe des Nordpols verbracht.
    Etwa um zwei Uhr legte ich mit meinem Kahn am Hauptstrand von Miami an. Ich schraubte die Sauerstoffflaschen ab, tauschte sie gegen neue um, fuhr ins Hotel, aß irgendeine Kleinigkeit und ruhte mich zwei Stunden lang aus.
    Etwa um fünf Uhr nachmittags saß ich wieder in meinem kleinen Boot und steuerte um die Repoint-Landzunge herum. Eine Stunde später hatte ich es zum zweiten Mal am gleichen Baumast festgemacht, ließ mich über Bord gleiten. Das ganze Manöver wiederholte sich.
    Ich glitt also wieder ein paar Fuß über dem Grund der Bucht, bemühte mich, ein anderes Revier zu erforschen als beim ersten Versuch und fuchtelte mit meiner Taschenlampe herum. Ich trieb das Spielchen wieder etwa eine Stunde lang und verwandelte migh dabei allmählich in einen Eisblock.
    Kurz, bevor ich aufhören wollte, holte der Schein meiner Unterwasserlampe die Umrisse eines großen Gegenstandes aus der trüben Brühe, der ein paar Yards weiter rechts lag. Es konnte ein Felsblock oder so etwas sein, aber als ich nahe genug herangekommen war, sah ich, dass von einem Felsblock keine Rede sein konnte. Es war ein schönes, massives Motorboot.
    Es war auf den ersten Blick zu erkennen, dass der Kahn noch nicht lange hier unten lag. Er hatte keine Muscheln angesetzt, und die Messingteile waren blank, als wären sie frischgeputzt. Das Boot lag mit dem Heck tief im Schlamm. Das Gewicht des hinten liegenden Motors hatte es hineingedrückt. Der Bug stand schräg

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