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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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nach oben.
    Ich glitt an der Schiffswand entlang. Der Lichtschein der Lampe riss knapp unterhalb der Reling weiße Buchstaben aus der Dunkelheit. Ich las: Alvira, der Name des Bootes, das angeblich sieben oder acht Meilen vor der Küste vom Gewittersturm zerschlagen wurde.
    Mich erfüllte ein Gefühl grimmiger Befriedigung. Ich dachte an die ermordete Lil Reeswen. Obwohl ich noch längst nicht alle Zusammenhänge überschaute, wusste ich, dass ihr Mörder, Gess Sunder Gesellschaft auf dem elektrischen Stuhl bekommen würde, denn das Gesetz bestraft den Mörder und denjenigen, der einen Mord anstiftet, organisiert oder bezahlt mit der gleichen Strafe.
    Die Alvira wies keine Beschädigungen auf. Wahrscheinlich hatte man einfach die Bodenventile geöffnet und den Kahn absaufen lassen.
    Es reizte mich, in das Boot einzudringen, aber bei Tauchunternehmen in fünfzig Fuß Tiefe darf man sich keinen Leichtsinn erlauben. Ich durfte die erforderliche Aufstiegszeit nicht verkürzen, und ich brauchte den Rest des Sauerstoffs, über den ich verfügte, dazu.
    Dieses Mal ging ich senkrecht hoch, und ich stoppte auf den vorgeschriebenen Zwischenstufen und paddelte dort herum, bis der notwendige Druckausgleich sich eingestellt hatte. Immerhin wusste ich, als ich mit dem Kopf aus der Wasseroberfläche brach, dass ich mich ziemlich genau über dem Wrack befinden musste.
    Ich sah, dass ich etwa zwanzig Yards weit in die Bucht eingedrungen war. Ich konnte das weiße Haus, Wybeen Ranch und die Windrose sehen, und da ich nicht wusste, ob Ralligan oder irgendwer sonst zu Hause war und mich entdecken konnte, merkte ich mir rasch eine markante Baumgruppe am linken und eine vorspringende Felsnase am rechten Ufer der Bucht, in deren Schnittlinie die Stelle lag, an der ich aufgetaucht war. Dann ging ich wieder ein paar Fuß hinunter und schwamm unter Wasser zu meinem Kahn zurück. Ich kam absolut ausgepumpt an, und ich fühlte mich so erschossen, dass ich erst eine halbe Stunde zur Erholung brauchte, bis ich den Motor in Gang bringen und nach Miami zurückschippern konnte.
    ***
    »Haben Sie kein Jagdglück gehabt?«, fragte der Bootsvermieter, und er meinte die Unterwasserjagd auf Fische damit.
    »Nein«, antwortete ich, aber das war eine glatte Lüge.
    Er erzählte mir einen langen Streifen, an welchen Stellen der Küste ich es einmal versuchen sollte. Ich nickte und sagte: »Okay, vielleicht unternehme ich morgen einen Versuch. Reservieren Sie mir auf jeden Fall dieses Boot. Ich habe mich schon daran gewöhnt. Ganz ordentlicher, kleiner Kahn.«
    Ich fuhr in das Barracuda Hotel zurück, wärmte mich innerlich mit Whisky und äußerlich mit einer kochend heißen Dusche und ließ mir ein Gespräch mit dem Beach Hotel geben.
    Ich erkundigte mich beim Empfang, ob Mrs. Lafort im Haus sei, und ließ mich mit Grace verbinden.
    Sie meldete sich mit einem verdammt hochmütigen Ton in der Stimme. Ich säuselte ihr ein paar Sachen ins Ohr. Ich sagte, ich hätte mich wahrscheinlich gestern ziemlich dämlich benommen, und offenbar habe sie mich missverstanden. Ich wäre dafür, dass wir heute Abend miteinander sprächen, und wenn sie darauf bestünde, so hätte ich nichts dagegen, wenn sie morgen oder übermorgen abreise.
    Ihr Ton schlug um. Sie sagte, sie freue sich dass unsere alte Freundschaft von den traurigen Ereignissen nicht getrübt sei, und ich möchte sie doch heute Abend zum Essen abholen. Dann könnten wir über alles sprechen.
    Ich erklärte mich einverstanden, und wir verabredeten einen Zeitpunkt.
    Nach diesem Gespräch verließ ich das Hotel und suchte das nächste Postamt auf. In einem Münzfernsprecher wählte ich die Nummer 62441, die Nummer der Wybeen Ranch. Ich hörte mit Befriedigung die Stimme von Charles Ralligan, der seinen Namen nannte, und flötete in höchsten Tönen ein »Falsch verbunden« in den Apparat. Danach bestellte ich mir ein Blitzgespräch mit dem FBI-Hauptquartier in Washington, und als die Zentrale sich meldete, verlangte ich den Chef.
    Mr. High meldete sich sofort.
    »Hallo, Chef«, sagte ich. »Ich glaube, ich habe einiges herausbekommen. Können Sie mir Phil schicken? Ich muss einige Leute unter Beobachtung stellen, und ich will nicht mit den Ortsbehörden Zusammenarbeiten. Außerdem muss ich den entscheidenden Leuten eine Falle stellen, und so etwas organisiert sich am besten zusammen mit Phil.«
    »Okay, wenn Sie ihn brauchen, können Sie ihn haben, Jerry«, antwortete der Chef. »Ich glaube, er befindet sich im

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