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0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
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schaltete sich Phil ein, »wie wir ihm helfen können. Es hilft nichts, ich bin dafür, dass wir alles noch einmal durchsprechen. Vielleicht stoßen wir doch auf einen Punkt, wo man ansetzen kann.«
    »Also gut«, seufzte der Chef. »Sobald der Kaffee da ist, fangen wir von vorn an…«
    Der Kaffee ließ nicht lange auf sich warten. Unser Kantinenpächter brachte ihn selbst. Als er ihn serviert hatte, wischte er sich mit einer linkischen Geste über das Gesicht und brummte: »Tja,…also… was ich noch sagen wollte: Wenn es irgendetwas gibt, was man für Neville tun könnte, lassen Sie es mich bitte wissen. Vielleicht eine Sammlung für einen guten Anwalt oder so. Ich möchte auf jeden Fall dabei sein…«
    »Vielen Dank, George«, sagte der Chef. Er stand auf und drückte dem Kantinenpächter die Hand. »Vielen Dank. Wenn wir etwas Derartiges ins Auge fassen müssen, werden wir es Ihnen sagen, George, bestimmt.«
    Wir sahen dem gebeugten, überarbeiteten Mann nach, bis er das Zimmer verlassen hatte. Er war eine treue Seele und irgendwie tat es uns allen gut, dass wir hörten, wie sehr auch er an Neville hing.
    »Dann wollen wir anfangen«, sagte der Chef plötzlich und kehrte an seinen Platz zurück. »Die Fakten brauchen nicht wiederholt zu werden. Es steht einwandfrei fest, dass dieses Dienstabzeichen jene Marke ist, die seinerzeit an Buck Tinbrook ausgegeben wurde. Wie Neville selbst sagt, hat er damals Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um dieses Abzeichen zu finden. Da es bei-Tinbrooks Leiche nicht gefunden wurde, Tinbrook in jener Nacht aber dienstlich unterwegs war, es also bei sich haben musste, gab es nur eine Folgerung: Der Mörder musste es ihm abgenommen haben. Und die Schlussfolgerung, dass jener Tote von heute Abend der Mörder des G-man Tinbrook ist, liegt wohl auf der Hand. Woher hätte er sonst das Abzeichen haben sollen?«
    »Augenblick«, warf Mannerfield ein. »Die Tatsache, dass der Tote von heute Nacht das Dienstabzeichen in der Hand hielt, beweist noch keineswegs, dass es der Mörder war.«
    »Richtig«, nickte ich. »Meines Erachtens sind zwei Dinge notwendig. Zuerst müssen wir herauskriegen, wer der Tote eigentlich ist. Und zweitens müssen wir diesen Kerl finden, den Neville vom Zuchthaus abgeholt hat. Ich war ja leider nicht dabei, als Neville im Einsatzwagen seine Geschichte erzählte. Wer ist denn das überhaupt, den Neville da vom Zuchthaus abgeholt hat?«
    »Ein gewisser Clifford«, sagte Mr. High. »John Clifford. Aber dass der Mann mit dem Banküberfall nichts zu tun haben kann, liegt doch auf der Hand! Der Überfall fand einen Tag früher statt als die Entlassung des Mannes!«
    Die letzten Sätze des Chefs hörte ich schon kaum mehr. Mir ging etwas anderes im Kopf herum.
    »Clifford!«, murmelte ich. »Wo habe ich denn in der letzten Zeit diesen Namen schon einmal gehört? Phil, erinnerst du dich nicht? Der Name ist doch in letzter Zeit irgendwo mal aufgetaucht!«
    Phil sah mich mit gerunzelter Stirn an.
    »Augenblick!«, brummte er. Und plötzlich schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn: »Ich hab’s! Unter den Kunden, die sich während des Überfalls in der Bank befanden, war doch ein Mädchen namens Lisabell Clifford!«
    »Isabell«, verbesserte ich. »Jetzt fällt es mir auch wieder ein. Isabell Clifford. Merkwürdig. Sollte das ein Zufall sein?«
    Ich stand auf und trat an Mr. Highs Schreibtisch heran. Ich sah ihn fragend an. Der Chef schob mir das Telefon herüber. Ich zog mir das Telefonbuch dazu und blätterte. Dann wählte ich. Nach einiger Zeit sagte ich: »Hier ist die Redaktion des Morning Star. Entschuldigen Sie bitte, Miss Clifford, dass wir Sie zu so später Stunde noch belästigen. Aber wir möchten keine Falschmeldung bringen, das werden Sie vielleicht verstehen. Heute Morgen ist aus dem Staatszuchthaus ein gewisser John Clifford entlassen worden. Besteht zwischen Ihnen und diesem Mister Clifford irgendeine Verwandtschaft?«
    Einen Augenblick blieb es still in der Leitung. Dann sagte die Stimme der jungen Frau scharf: »Er ist mein Bruder!«
    Klack! Sie hatte sofort aufgelegt.
    ***
    Es war morgens kurz nach acht, als Phil und ich an jener Apartmenttür klingelten, deren Nummer unten in der Halle als von Isabell Clifford bewohnt im Bewohnerverzeichnis angegeben war. Schon der Flur, in dem wir uns befanden, zeigte mit seinen Marmorwandverkleidungen und den Teppichen, dass dies kein billiges Apartmenthaus war. Als Angestellte einer Detektiv-Agentur

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