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0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
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vier oder fünf Männern.
    »Wo war es?«, keuchte Cartiss.
    Die Männer zeigten in die Richtung, aus der die beiden Polizeibeamten gerade kamen.
    »Ihr seid zu weit gelaufen!« sagte einer mit hoher, piepsiger Stimme. »Ich meine, es wäre dort in der Einfahrt gewesen!«
    Sein ausgestreckter Arm zeigte die Richtung. Cartiss nickte, drehte sich um und lieg, weiter. Maloone schnaufte geräuschvoll hinter ihm her. Am Beginn der Einfahrt blieb Cartiss wieder stehen, presste sich mit dem Rücken gegen die Hauswand und lauschte mit seitlich geneigtem Kopf.
    Ein schwaches Stöhnen drang an ihre Ohren. Cartiss gab Maloone ein stummes Zeichen. Maloone nickte, holte die Taschenlampe hervor und knipste sie an. Genau im gleichen Augenblick sprangen sie vor.
    Der Lichtschein geisterte durch die breite, von hohen Häuserwänden flankierte Einfahrt. Cartiss stand breitbeinig, leicht vorgeneigt, die schussbereite Pistole in der Hand.
    Dort lagen zwei Gestalten! Der Lichtschein verhielt bei ihnen. Beide Männer regten sich nicht. Langsam tappten Cartiss und Maloone näher. Drei oder vier Schritte von den Männern entfernt blieben sie stehen und betrachteten schweigend das ungewöhnliche Bild, das sich ihnen bot.
    Dann drehte sich Cartiss auf dem Absatz um.
    »Bleib hier«, brummte er.
    »Ist gut«, kaute Maloone zwischen den Zähnen hervor.
    Cartiss beeilte sich. In der nächsten Kneipe tippte er flüchtig mit dem Zeigefinger an den Mützenschirm.
    »Telefon, Joe?«, fragte der Wirt.
    »Dahinten ist die Zelle!«, erwiderte die Wirtin.
    Cartiss zog die Tür sorgfältig hinter sich zu. Er wählte die Nummer des Reviers und erstattete seine Meldung. Danach warf er noch einen Nickel in den Schlitz und wählte LE 5-7700.
    »Federal Bureau of Investigation«, sagte eine männliche Stimme.
    »Patrolman Tony Cartiss«, sagte der Streifenpolizist, »Dienstnummer 3488. Vor wenigen Minuten wurde in der Fletcher Street ein Mann erschossen, der ein Dienstabzeichen des FBI in der Hand hielt. Die Kugel ging ihm aus nächster Nähe in die Stirn. Er ist mit absoluter Sicherheit tot.«
    »Wie sieht der Mann aus?«
    »Ich schätze ihn auf fünfzig Jahre, Glatze, ausgemergeltes Gesicht.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Dann erwiderte der Mann aus der Telefonvermittlung des FBI: »Ausgeschlossen. Das kann keiner von uns sein. Trotzdem kommen unsere Leute natürlich sofort. Die Herkunft des FBI-Abzeichens ist interessant.«
    »Sir, da ist noch etwas«, sagte Cartiss.
    »Ja? Was denn?«
    »Neben dem Toten liegt ein zweiter Mann, der allerdings nur bewusstlos zu sein scheint. Er hat eine bräunlich-grüne Schwellung mit einer Platzwunde am Kinn. Außerdem hält er eine 38er Special in der Hand.«
    »Wie sieht dieser Mann aus?«
    »Recht massiger Körper, vielleicht Mitte der fünfzig, eisgrau, kurz geschnittenes Haar, kantiges Gesicht und eine drei bis vier Zentimeter lange Narbe unterhalb der linken Schläfe.«
    »Eine Narbe unterhalb der linken Schläfe? Das - hm - hören Sie! Sie bleiben am Tatort! Niemand wird an die Personen herangelassen. Vor allem kein Reporter! Uns sagen Sie keinem Menschen ein Sterbenswörtchen von FBI-Dienstabzeichen, G-man oder so… Kapiert?«
    »Ja, Sir!«, sagte Cartiss stramm und hing ein.
    Was die sich einbilden, schoss es ihm durch den Kopf. »Sagen Sie keinem Menschen ein Sterbenswörtchen von FBI-Dienstabzeichen, G-man oder so… Bildeten die sich etwa ein, so eine dicke Schweinerei könnten sie geheim halten?«
    Cartiss drehte sich um. Er verließ das Lokal, ohne einen der fragenden Zurufe aus der Menge zu beantworten. Er kannte seine Pflicht. Aber er war doch gespannt, was bei der Geschichte herauskommen würde…
    ***
    Phil stand im Schlafanzug in der Tür seiner Wohnung. Er rieb sich die Augen und grunzte verschlafen: »Zum Teufel, was willst du denn? Kannst du einem nicht mal eine ruhige Nacht gönnen?«
    Ich trat über die Schwelle, schob ihn vor mir her ins Badezimmer und sagte: »Beeil dich! Es geht um den alten Neville!«
    Ich trat zurück und schlug die Badezimmertür zu. Eine Sekunde später riss mein Freund sie von innen auf, steckte den Kopf heraus und rief hellwach: »Was hast du gesagt? Um Neville? Wieso denn? Was ist denn los?«
    »Neville soll angeblich einen Mann erschossen haben«, sagte ich. »Und wenn du dich jetzt nicht beeilst, kannst du sehen, wie du hier wegkommst!«
    »Eine Minute!«, rief Phil und verschwand erneut im Badezimmer. Er brauchte knapp zwei, aber dann war er schon angezogen.

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