0224 - Satan mit vier Armen
Türgriff geklammert. Es war eine miese Position. Ich könnte nicht gerade stehen, sondern kauerte und klammerte mich dabei fest.
Ich mußte an den Hausmeister denken, der sich sicherlich nicht hatte halten können, und rief nach ihm.
Eine Antwort bekam ich nicht. Allerdings wollte ich wissen, was mit ihm geschehen war. Dazu mußte ich den Kopf drehen und in die Tiefe schauen.
Eine nicht einfache Sache, denn den Griff durfte ich auf keinen Fall loslassen.
Endlich konnte ich etwas sehen.
Der Hausmeister war ebenfalls gefallen. Er stand unter mir, wurde von einer seltsamen Lichtaura umhüllt, hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und starrte zu mir hoch.
Ein widerliches Grinsen zeichnete sein Gesicht und machte mir klar, daß dieser Mann nicht so harmlos war, wie er immer getan hatte. Er steckte mit den anderen, meinen unbekannten Gegnern, unter einer Decke. Zudem gab er mir noch einen schaurigen Beweis.
Er griff in seine rechte Tasche, holte etwas hervor, das ich noch nicht erkennen konnte. Erst als er seinen Arm hochhielt, sah ich, was er zwischen den Fingern hielt.
Es war die Hand, die mich hatte erwürgen wollen!
***
Die Clubmitglieder hatten die ersten Hemmungen überwunden, und da Stan Willard sich die Sache etwas hatte kosten lassen, sprachen die Gäste dem Champagner zu.
Nur die beiden Conollys und Glenda Perkins hielten sich zurück. Ihnen war anzumerken, daß sie sich Gedanken machten, denn Bill schaute immer öfter auf die Uhr.
»Also, das verstehe ich nicht«, sagte er und schüttelte den Kopf »Der kann doch nicht ins Klosett gefallen sein.«
Sheila mußte ein wenig lächeln, doch es war nur ein Zucken der Mundwinkel. Zu mehr war sie nicht in der Lage, denn auch ihr war das Fernbleiben des Geisterjägers nicht geheuer.
Glenda drückte ihre Zigarette aus und schaute auf ihr Glas. »Vielleicht ist ihm etwas passiert.«
Daran hatte natürlich jeder gedacht, obwohl es niemand so recht aussprach.
Auch Bill wehrte sich noch dagegen, indem er erwiderte: »Was soll denn hier passieren? Wir sind ein Club und kein Hort für Dämonen oder irgend etwas.«
»Glaubst du daran?« fragte Sheila.
»Wie…?« Bill zeigte sich ein wenig verwirrt.
»An deine Worte.«
»Sicher, ich habe es ernst gemeint.«
Sheila winkte ab. »Du konntest schon immer schlecht lügen, mein Lieber. Ich sehe das anders.«
»Und wie?«
»Du kennst deinen Freund John sehr lange. Ihr beide zieht die Dämonen an wie das Licht die Motten. Dafür könnt ihr nichts, aber es ist so.«
Sheila Conolly schaute zu Glenda hin, die ostentativ nickte.
»Du siehst, Glenda ist auch meiner Ansicht. Deshalb möchte ich dich bitten, nachzuschauen.«
Bill hob die Schultern. »Meinetwegen, obwohl John wirklich kein Kindermädchen braucht. Vielleicht hat er eine Magenverstimmung, so daß es deshalb länger dauert.«
»Soll ich gehen?« fragte Sheila.
Bill grinste zwar, schüttelte jedoch den Kopf, wobei er gleichzeitig vom Hocker rutschte. »Nein, nein, meine Lieben. Ich schaue schon .nach. Onkel Bill macht alles.«
Kaum war der Reporter verschwunden, als Glenda und Sheila hinter sich eine Bewegung wahrnahmen. Und schon vernahmen sie die Stimme Stans.
»Es ist eine Schande von dem guten Bill, zwei so schöne Frauen allein zu lassen.«
»Mein Mann kommt gleich zurück«, erwiderte Sheila.
»Das kann ich mir vorstellen.« Willard lächelte breit. »Da allerdings auch Mr. Sinclair fehlt, wird es mir ein besonderes Vergnügen sein, Ihnen Gesellschaft bieten zu dürfen.«
Er wandte sich Glenda zu. »Besonders Sie machen mir einen etwas deprimierten Eindruck.«
»Das täuscht, ich, fühle mich sehr wohl.«
»Ich würde gekränkt sein, wenn sich auf meinem Fest jemand nicht wohl fühlt.«
Er lächelte in seiner altbewährten Manier und schaute auf die fast leeren Gläser. »Sie haben nichts zu trinken. Das muß geändert werden.«
Willard hob den rechten Arm und schnickte mit zwei Fingern. Der Barkeeper kannte das Zeichen, und er beeilte sich, drei gefüllte Gläser zu bringen. Der Champagner schäumte noch. In den Gläsern stiegen die Perlen in langen Reihen der Oberfläche entgegen.
Sheila und Glenda wollten nicht unhöflich sein. Sie nahmen ihre Gläser, Und Stan Willard sagte: »Auf die schönsten Frauen, die hier versammelt sind.«
»Lassen Sie das nur nicht die anderen Damen hören«, entgegnete Sheila Conolly.
»Die laufen außer Konkurrenz.«
Sie tranken. Über den Glasrand hinweg schielte Willard immer wieder auf Glenda. Sie
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