0224 - Satan mit vier Armen
gebogenen Türgriff fest.
Den Kopf hielt ich weiterhin gedreht, sah unter mir den seltsamen Hausmeister stehen, und der hielt die Klaue fest, die mich fast umgebracht hätte.
Er machte sich sogar noch einen Spaß, sein diabolisches Lächeln blieb, und die Finger der Hand bewegten sich wie die eines Klavierspielers.
Es war der reine Hohn, denn der Hausmeister wußte genau, daß ich mich nicht ewig an dem Türgriff festklammern konnte. Irgendwann mußte ich loslassen und würde ihm genau vor die Füße fallen, worauf er sicherlich wartete.
Wie ich schon erwähnte, wurde der Hausmeister von einer seltsamen Lichtaura umflort. Dies wiederum bewies mir, daß ich es mit einem magischen Phänomen zu tun hatte, und ich dachte an den Affenteufel, dem dieses Fest gewidmet war. Dabei kam ich zu der Folgerung, daß der Affenteufel nicht irgendein Dschungel-Hokuspokus war, sondern prall mit echter Schwarzer Magie gefüllt war.
So sah es aus.
Und ich dachte auch an die zahlreichen Gäste, die schutzlos waren und sich wohl kaum verteidigen konnten wie ich, der ich meine Erfahrungen gesammelt hatte.
Der Hausmeister grinste noch breiter, bevor er mich ansprach. »Du wolltest doch denjenigen sehen, dem die Hand fehlt. Jetzt kannst du es. Du brauchst nur zu springen. «
»Einen Teufel werde ich tun«, erwiderte ich.
»Irgendwann kannst du dich nicht mehr halten und wirst fallen. Darauf warte ich, aber ich möchte den Vorgang beschleunigen. Einmal bist du der Hand entwischt, mal sehen, ob du es jetzt auch noch schaffst.« Kaum hatte der Kerl die Worte gesprochen, als er die Hand losließ. Sie fiel nicht zu Boden, wie man es eigentlich hätte erwarten können, sondern blieb in der Luft stehen.
Noch befand sie sich weit genug von mir entfernt, so daß ich noch etwas unternehmen konnte. Soweit es die Lage erlaubte, rüttelte ich am Griff der Tür.
Nein, da hatte ich keine Chance. Die Fahrstuhltür blieb verschlossen.
Ich steckte in der Falle, daran ging kein Weg vorbei. Und meine Gegner hielten alle Trümpfe in der Hand.
Zwar hatte ich jetzt mit beiden Füßen Halt gefunden, aber dieser Halt war mehr als trügerisch. Eine falsche Bewegung nur, dann rutschte ich ab und landete dort, wo der ›Hausmeister‹ es haben wollte.
»Ich bin übrigens Pete Dryer«, hörte ich die Stimme des Mannes. »Merke dir den Namen gut. Vielleicht ist es das erste Mal, daß du mit einem Toten sprichst.«
Wenn ich mich ihm jetzt geschockt zeigen sollte, dann hatte er sich geirrt. Mit Toten, oder besser gesagt, Untoten hatte ich schon des öfteren geredet. Das war für mich nichts Neues mehr. Sozusagen eine makabre Routine in meinem Job, aber ich dachte daran, daß sich die Hand gegen die weißmagische Kraft des Kreuzes gestemmt hatte, und es lag der Verdacht nahe, daß Pete Dryer ähnlich reagieren würde.
Trotz meiner gefährlichen Lage arbeitete mein Verstand analytisch und logisch.
Stan Willard hatte irgend etwas aus Sri Lanka mitgebracht, in dem das Böse stecken mußte. Aber etwas Unheimliches, das wir mit unseren Waffen kaum bekämpfen konnten, etwas, von dem ich noch nie gehört hatte.
Aber was?
Es war müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Zunächst einmal mußte ich mich um die nähere Gefahr kümmern.
Und das war die Hand!
Eine sehr gefährliche Klaue, die nicht mehr unbeweglich in der Luft stand, sondern sich langsam höher schob, wie ich mit Entsetzen erkannte, als ich mich ein wenig schräg nach links drehte.
Auch die Finger bewegten sich. Ich hatte das Gefühl, als würden sie ausprobieren, wie geschmeidig sie waren, um mich brutal und hart zu packen.
Meine Lage war mehr als bescheiden. Wenn mich die Hand in dieser Stellung zu packen bekam, war es aus. Dann konnte ich wirklich einpacken, denn nach unten würde ich nur als Toter fallen, mit den eisenharten Klauen um meine Kehle.
Deshalb war es besser, wenn ich der Aufforderung des untoten Hausmeisters nachkam und freiwillig sprang.
Noch wartete ich. Meine Muskeln waren nicht nur gespannt, sondern schon überstrapaziert. Mein gesamtes Körpergewicht war zu schlecht verteilt. Deshalb begann ich zu zittern, und mir war klar, daß ich mich nicht mehr lange halten konnte.
Die Hälfte der Distanz hatte die gefährliche Hand bereits hinter sich gelassen. Ich aber wollte noch warten, denn der Klaue sollte es nicht gelingen, mich im Sprung zu packen.
Deshalb wartete ich, auch wenn es immer schlimmer wurde und die Anstrengung mich stärker zittern ließ.
Ein paarmal drehte sich
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