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0224 - Satan mit vier Armen

0224 - Satan mit vier Armen

Titel: 0224 - Satan mit vier Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war auch nicht dumm und erkannte deutlich die Begierde in den Augen des Mannes. Dieser Kerl wollte sie besitzen, aber Glenda sah nicht ein, daß sie die Sammlung des Mannes vervollständigen sollte.
    Sie setzten die Gläser ab. Stan Willard schaute auf seine protzige Golduhr, um gieren Zifferblatt einige Diamantsplitter funkelten.
    »An und für sich ist es an der Zeit, das Geheimnis zu lüften. Jeder soll sehen, daß ich meine Wette eingelöst habe und den Affenteufel wirklich aus Sri Lanka hierherbrachte.«
    Er drehte sich um und schaute auf die geschlossene Tür zum Nebenraum. »Dahinter habe ich ihn aufbewahrt. Noch ist er verdeckt, aber bald werde ich das Geheimnis lüften.«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte Glenda, weil sie wieder die Blicke des Mannes auf sich gerichtet sah.
    »Doch, den tue ich mir an. Ich möchte nämlich das Tuch nicht zurückziehen. Die Enthüllung des Affenteufels soll einer Lady vorbehalten bleiben, wobei ich mir herausnehme, diese Lady auszusuchen. Und ich habe meine Wahl bereits getroffen.«
    »Meinen Sie mich?« fragte Glenda.
    »Ja.«
    Mit ähnlichem hatte Glenda gerechnet. Sie holte tief Luft. Im Moment wußte sie nicht, wie sie sich verhalten sollte, denn sehr wohl war ihr bei der Sache nicht. Sie stand Stan Willard ablehnend gegenüber. Andererseits konnte sie den Wunsch des Mannes schlecht ablehnen. Er war der Gastgeber, sie der Gast, und da mußte man ein gewisses Maß an Höflichkeit bewahren.
    Stan Willard stellte sein Glas zur Seite. »Ich hoffe, Sie erfüllen mir den kleinen Wunsch, Miß Perkins.«
    »Wenn Sie es unbedingt möchten…«
    »Natürlich. Hätte ich Sie sonst erwählt? Und noch etwas. Diejenige, die das ferne Dschungelgeheimnis lüftet, wird für einen Abend die Königin des Festes. Freuen Sie sich darauf…«
    Es waren vorerst die letzten Worte, die Willard zu Glenda sprach, denn zwei Mitglieder aus dem Club redeten ihn an. Willard entschuldigte sich und ging.
    »Ein widerlicher Typ«, sagte Glenda.
    Sheila lächelte. »Wem sagst du das? Der versucht es bei jeder.«
    »Verheiratet ist er nicht?«
    »Dreimal geschieden.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Warum hast du eigentlich zugestimmt?« wollte Sheila Conolly wissen. Sie waren ohne große Förmlichkeiten zum Du übergegangen, und alle fanden das gut.
    »Es geht mir eigentlich gegen den Strich, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Vielleicht hätte ich als Clubmitglied anders reagiert, und auch wenn John dabeigewesen wäre, aber so konnte ich schlecht ablehnen. Zudem hat mich der Knabe auch irgendwie überfahren. Das ging alles sehr schnell.«
    Sheila nickte und rutschte vom Barhocker. Ihr Glas hatte sie geleert, und der Barkeeper warf ihr einen fragenden Blick zu, doch Sheila schüttelte den Kopf. Sie wollte nichts mehr trinken, sie brauchte einen klaren Kopf.
    Glenda sprach das aus, woran Sheila schon die ganze Zeit über gedacht hatte. »Jetzt kommt Bill auch nicht zurück.«
    »Da ist was passiert«, sagte Sheila leise.
    »Aber was?«
    »Ich traue dem Braten nicht, ehrlich, Glenda. Ich kenne die beiden. Wo sie auftauchen, ziehen sie das Seltsame, das Unerklärliche wie magisch an.«
    »Was soll denn hier los sein?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen.«
    Glenda nahm sich eine Zigarette aus den gefüllten Kristallgläsern, die überall verteilt standen. Vom sehr aufmerksamen Keeper bekam sie Feuer.
    »Dieser Stan Willard war in Ceylon. Er hat eine sehr seltsame Wette gewonnen und einen Affenteufel nach London geholt. Kennst du dich in der Magie dieser Naturvölker aus?«
    »Nein.«
    »Dann kann es doch möglich sein, daß hinter dem Affenteufel mehr als nur fauler Dschungelzauber steckt.«
    Sheila bewegte sich, als würde sie frösteln. »Diese Befürchtung habe ich auch, wagte aber nicht, sie auszusprechen.«
    »Und ich sehe da eine Verbindung zwischen dem Verschwinden der beiden Männer und dem Affenteufel.« Glenda ließ sich von ihrer Meinung nicht abbringen.
    »Glaubst du, daß John etwas entdeckt hat?«
    »Das ist möglich, und nicht nur das, auch Bill wird sich…«
    »Da ist er ja.«
    Glenda drehte sich um, als sie Sheilas Worte vernommen hatte. Beiden Frauen fiel erst einmal ein Stein vom Herzen, doch als sie Bills Gesicht sahen, da wußten sie, daß etwas schiefgelaufen war. Der Reporter schaute sehr deprimiert aus der Wäsche, die Lippen hatte er fest zusammengepreßt, und er schüttelte den Kopf, als er sich neben die beiden Frauen stellte.
    »Nichts gefunden?« fragte Sheila

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