0224 - Satan mit vier Armen
mußte nun den Sturm ernten.
Willard schrie.
Die Arme standen nicht still. Sie hielten ihn umklammert und schleuderten ihn hin und her.
Willard hatte keine Chance, sich zu befreien oder befreit zu werden. Die dämonische Seite war ihm an Kräften haushoch überlegen.
Aber Bill wollte trotzdem nicht aufgeben. Er mußte Willard retten, auch wenn er keine Waffen besaß.
Sheila merkte an Bills gespannter Haltung, was in ihrem Mann vorging. Sie versuchte alles, um ihn zurückzuhalten. »Nicht«, rief sie. »Du schaffst es nicht, Bill!«
Der Reporter schüttelte nur den Kopf.
Auch Glenda stellte sich auf Sheilas Seite. »Sie hat recht, Bill, tu es nicht, bitte!«
Der Reporter blieb stur. Er konnte nicht anders reagieren. Es ging ihm wider die Natur, mitansehen zu müssen, wie ein Mensch vor seinen Augen starb.
Von den beiden Frauen eiste er sich los. Geduckt schlich er näher, hütete sich jedoch, zu nahe an das Monstrum heranzukommen, denn die Arme waren schnell und die Krallen griffsicher.
»Laß ihn los!« brüllte Bill, womit er Willards Schreien übertönte. »Verdammt noch mal, laß ihn los!«
»Bill!« schrie Willard mit sich überschlagender Stimme und schlug dabei mit den Armen um sich. »Bitte, hilf mir. Ich werde wahnsinnig, der frißt mich, der… Uaahhhh…« Sein Schrei war grauenhaft, denn er mußte bemerkt haben, daß Sogg-Ra tatsächlich seine Drohung in die Tat umsetzte.
Den Kopf des Medizinmannes hielt er nicht mehr im Maul.
Er hatte ihn verschluckt.
Jetzt kam der andere an die Reihe.
Die Füße schob der Affenteufel zuerst in sein gewaltiges Maul. Er hatte die Klauen halb erhoben, sie unter die Brust des Mannes gestemmt, damit er ihn nicht nur festhalten, sondern auch richtig nachschieben konnte.
Willards Angst steigerte sich ins Unfaßbare. Noch hatte er die Hände frei und schlug verzweifelt um sich. Er wollte nicht sterben, nicht in dem Alter und nicht auf so schreckliche Art und Weise. Wobei er vielleicht ahnte, daß es kein Tod sein würde, sondern der Übergang zu einem anderen, schrecklicheren Leben.
Bis zu den Hüften steckte er im Rachen des Affenteufels. Sein Oberkörper schaute noch hervor, sein Gesicht war eine so verzerrte Maske, wie Bill sie selten in seinem Leben gesehen hatte.
Er versuchte, näher an Willard heranzukommen, aber auch der Affenteufel merkte dies und reagierte entsprechend.
Seine unteren Arme glitten immer wieder in Bills Richtung. Dem Reporter gelang es nur durch Sprünge und geschicktes Ausweichen, diesen Angriffen zu entkommen.
Er konnte dem anderen nicht helfen. Nicht ohne Waffe, denn an körperlichen Kräften war ihm der Dämon überlegen. In ihm steckte eine unfaßbare Kraft. Der Reporter konnte seinen Gegner höchstens mit Faustschlägen attackieren, was bei Bill ebenfalls zur Niederlage geführt hätte.
So mußte er mit ansehen, wie Stan Willard von dem Affenteufel verschlungen wurde.
Aber Willard sollte ihm noch etwas sagen. Bill Conolly wollte wissen, woran er mit diesem Dämon war. Er schrie: »Wie kann ich ihn besiegen, Willard? Es muß eine Waffe geben. Du weißt mehr über ihn. Woher? Wo steht es? Rede!«
Zuerst schien es, als hätte der Mann die Worte überhaupt nicht verstanden. Er schrie nur, starrte Bill an, und der Reporter sah Tränen in seinen Augen, die die Pupillen ausfüllten und an den Wangen hinabliefen, wo sie feuchte Streifen hinterließen. »Helft mir!« schrie er. »So helft mir doch!«
Bill schüttelte den Kopf. »Es geht nicht, Willard, verdammt, es geht nicht. Aber du kannst mir noch einen Gefallen tun. Sage uns, sage mir, wie ich diesen Teufel besiegen kann. Bitte…«
»Neiinnn!«
»Willard!« brüllte Bill. »Du mußt reden, verdammt! Du weißt mehr über ihn. Ich habe es gehört. Wie können wir ihn töten? Woher kommt er? Sag es uns!«
Plötzlich schien ein Ruck durch Willards Gestalt zu gehen. Er bäumte seinen Oberkörper hoch, die Hände ballten sich zu Fäusten, sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und Bill erkannte, daß die sich darin abzeichnenden Schmerzen verschwanden.
»Rede!« schrie der Reporter noch einmal.
»Zu Hause. Bei mir zu… Ein Buch. Du mußt es finden, darin steht es. Das Buch… Ich…« Er konnte nicht mehr weitersprechen, denn der Affendämon stieß ein Geräusch aus, das an ein gewaltiges Schlürfen erinnerte. Es war jedoch kein Schlürfen, sondern ein Saugen, und es drang aus seinem Rachen.
Die Gestalt des Mannes begann zu zittern. Noch einmal sammelte er seine Kräfte, wollte
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