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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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gerissenen Rechtsverdreher. Damit war unsere Hoffnung begraben, daß Brackson seinen Auftraggeber bloßstellen würde. Wütend verbannte ich diese Geschichte aus meinen Gedanken und holte mir von Phils Schreibtisch den Aktendeckel der Falschgeldsache. Ich vertiefte mich in sie.
    Als Phil zurückkam, legte er mir wortlos den ausgefertigten Haftbefehl auf den Tisch. Ich nickte nur und tippte mit dem Zeigefinger auf die Akte.
    »Ist dir nichts aufgefallen?«
    Phil sah mich erstaunt an. Er schüttelte den Kopf.
    »Nicht daß ich wüßte. Was denn?«
    »Die Fälschungen werden vom Schatzamt als .außerordentlich gut gelungene' Blüten beschrieben, die man kaum von echten Noten unterscheiden könnte —«
    »Wenn«, fiel Phil ein, »wenn in der linken unteren Ecke nicht eine Zierschleife zuviel vorhanden wäre. Statt dreier Schleifen, wie auf den echten, sind auf den Blüten vier Zierschleifen vorhanden.«
    »Eben!« nickte ich. »Kannst du mir erklären, wie einem Graveur, der die besten Hunderter-Platten der Kriminalgeschichte hergestellt hat, ein so lächerlicher Fehler unterlaufen kann?«
    »Wie soll ich das erklären können?« fragte Phil. »Ich versteh's ja auch nicht! Aber ich begreife auch nicht, worauf du hinaus willst!«
    »Das ist doch ganz einfach!« sagte ich mit gerunzelter Stirn. »Ein Mann, der so gute Platten herstellen kann, macht nicht einen so dummen Fehler! Und wenn er ihn doch macht, dann steckt etwas dahinter! Aber was, Phil? Warum wurden die Blüten absichtlich so gemacht, daß man die Fälschung mit dem bloßen Auge erkennen kann, so bald man erst einmal ihr Merkmal weiß? Was soll das?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht, Jerry. Aber genau denselben Gedanken hatte ich auch schon. Ich kann es mir nicht erklären! Nach der Auskunft des Schatzamtes sind die Fälschungen sonst so gut, daß jede Bank die Scheine als echt annehmen würde. Wenn diese idiotische vierte Schleife in der linken unteren Ecke nicht wäre. Ich verstehe nicht, wie die Hersteller des Geldes so einen entscheidenden Fehler machen konnten. Es ist einfach rätselhaft.«
    Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Es war alles so schlau eingefädelt, daß wir gar nicht merkten, wie sehr der ganze FBI an der Nase herumgeführt wurde…
    ***
    Die Maschine startete gegen sieben Uhr früh vom La-Guardia-Airport. Von Flugplatz aus rief ich noch einmal in Distriktsgebäude an. Auf Wunsch des Chefs war Brackson die ganze Nacht über von zwei Gruppen von Vernehmungsspezialisten verhört worden, die sich gegenseitig abgelöst hatten. Ich ließ mich mit diesen Kollegen verbinden und bekam Samuel Nicholson an die Strippe.
    »Guten Morgen, Sam«, sagte ich. »Na wie sieht es aus?«
    Nicholson gähnte.
    »Wir haben vor zehn Minuten das Verhör abgebrochen. Seit gestern abend sieben haben wir ihn pausenlos mit unseren Fragen bombardiert. Der Kerl hat Nerven wie Drahtseile. Daß er dich erschießen wollte, bestreitet er.«
    »Aber er hat mir's doch selber gesagt!«
    »Das sei nur ein dummer Scherz gewesen. Er habe dich nur erschrecken wollen.«
    Ich stieß die Luft aus. Man spürt Stiebish, den durchtriebenen Winkeladvokaten. Ich hatte ja keine Zeugen für das, was mir Brackson gesagt hatte als er mich vor dem Zuchthaus erwartete und mich zwang, zurück zum Parkplatz zu gehen.
    »Er bestreitet demnach auch, daß er von irgend jemandem den Auftrag erhalten hat, mich zu ermorden?«
    »Davon weiß er angeblich überhaupt nichts. Das müßte deiner Phantasie entsprungen sein.«
    »Immerhin bleibt der Tatbestand, daß er auf mich geschossen hat!«
    »Verlaß dich nicht darauf, Jerry! Die Kugel hätte sich gelöst, als du plötzlich über ihn hergefallen wärst. Er hätte niemals auf dich abgedrückt, sagt er.«
    »Ich möchte dem Kerl den Hals umdrehen!« brummte ich und dachte nicht etwa an Brackson, sondern an Stiebish, an den fetten, schwitzenden Anwalt, der es mit seiner Anwaltsmoral vereinbaren konnte, einen bezahlten Mörder herauszuhauen. »Was meinst du, was aus der Sache werden wird?«
    »Das hängt von dir ab«, erwiderte Nicholson. »Wenn du darauf bestehst, bleibt es bei der Anklage des Mordversuches. Aber ich sage dir gleich, daß wir dabei nicht durchkommen. Du warst allein mit dem Kerl und kannst folglich nichts beweisen. Und die Geschworenen können ihr ›Schuldig‹ nur sprechen, wenn alles einwandfrei bewiesen ist. Im Zweifelsfalle zu Gunsten des Angeklagten, das weißt du doch.«
    »Okay, aber sollen wir den

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