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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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Burschen laufen lassen, damit er es eine Stunde später wieder versucht und dann vielleicht Erfolg hat? Ich habe verdammt wenig Lust, schon ins Gras zu beißen.«
    »Wer hat schon dazu Lust? Meiner Meinung nach wäre es am besten, wenn wir die Anklage gegen Brackson auf einen bloßen tätlichen Überfall beschränken. Die Zuchthausaufseher können beschwören, wie er dich zugerichtet hatte. Das kann er nicht wegreden.«
    »Dann wird er behaupten, er hätte sich nur verteidigt.«
    »Damit kommt er nicht durch. Er hätte nach dem ersten Schlagwechsel nur die Arme zu heben brauchen, und du hättest den Kampf abbrechen müssen. No, da hat er keine Aussichten. Und ein tätlicher Überfall auf einen G-man im Dienst bringt ihm mindestens ein paar Jahre ein.«
    »Also gut, regelt die Sache auf diese Weise und stellt die Akten fürs Gericht zusammen. Meinetwegen könnt ihr ihn auch sofort ans Untersuchungsgericht abgeben. Ich lege keinen Wert darauf, mich noch mit ihm und Stiebish herumzustreiten.«
    »Okay, Jerry, dann machen wir es so. Sonst noch etwas?«
    »Nein, Sam. Vielen Dank für die Mühe, die ihr euch gegeben habt.«
    »Keine Ursache, Jerry. Viel Spaß in Miami! Grüßt die vielen schönen Mädchen, die es dort geben soll.«
    »Ich fürchte, wir werden wenig Zeit für sie haben. Aber wenn sich wider Erwarten doch eine Gelegenheit dazu ergeben sollte, will ich dir gern eine Auswahl mitbringen.«
    »Um Himmels willen!« rief Sam. »Meine Frau würde mir den Hals umdrehen! Cheers, Jerry!«
    »Cheerio, Sam.«
    Ich legte -den Hörer auf. Phil hatte sich so dicht neben mir aufgestellt, daß er das ganze Gespräch verstanden hatte, so daß ich ihm also nichts zu erzählen brauchte.
    Wir kletterten in die Maschine und schnallten uns an, als das Zeichen dafür gegeben wurde. Die Maschine rollte über die Landebahn, gewann schnell an Geschwindigkeit, setzte ab und zog auf Höhe.
    Unter uns huschten die Oststaaten der USA vorbei. Gebirge, Flüsse, Täler und Ebenen. Ein großes, weites Land. Ein Land, in dem man leben konnte wie vielleicht nirgendwo auf der Welt. Aber auch ein Land, in dem das Gangstertum seine gräßlichsten Blüten hervorgetrieben hat.
    Als wir in Miami auf dem International Airport dicht am Tamiami-Kanal landeten, empfing uns das strahlende Paradies-Wetter, das man in Florida erwartet und von tausenderlei Prospekten und Filmen her kennt. Wir ließen uns ein Taxi kommen und fuhren damit zum ›Sunrise Hotel‹.
    In den Akten hatte sich eine genaue Beschreibung von Bill Moore befunden. Wir kannten ihn also schon, noch bevor wir ihn noch gesehen hatten. Der Beschreibung nach mußte er etwa einsachtundsiebzig groß sein, eine schlanke, fast hagere Gestalt haben und eine ungewöhnlich spitze Nase.
    Im Hotel ließen wir uns zwei Einzelzimmer mit einer Verbindungstür geben. Nachdem wir uns gewaschen und die Anzüge gewechselt hatten, setzten wir uns ins Frühstückszimmer und hielten Ausschau nach Moore.
    Der Kellner bekam ein angemessenes Trinkgeld und die Frage vorgelegt, ob Moore schon gefrühstückt hübe. Er verneinte es. Also stand zu erwarten, daß er noch aufkreuzen würde. Wir bestellten unser Frühstück und ließen es uns schmecken.
    Aber es wurde zwölf, ohne daß Moore aufgetaucht wäre. Wir baten den Kellner, unauffällig festzustellen, ob Moore schon ausgegangen sei. Ein paar Minuten später erhielten wir Bescheid, daß Moore noch in seinem Zimmer sein müßte. Die Stubenmädchen hätten schon ein paarmal versucht, sein Zimmer zu betreten, um die allmorgendliche Säuberung vorzunehmen, aber Moore habe sich offenbar eingeschlossen, denn der Schlüssel stecke von innen im Schloß.
    Wir räumten das Früstückszimmer und setzten uns in die Halle., Damit es nicht auffallen sollte, deckten wir uns mit einem Stapel von Zeitschriften ein. In der Halle herrschte das übliche Treiben. Mädchen in Strandanzügen kamen von draußen herein oder gingen hinaus. Lachende Männer, von denen einige sogar nur eine Badehose trugen, kamen durch die hintere Tür vom Swimming Pool, den man durch die weiten Fenster blau im Sonnenlicht glänzen sah. Palmen rauschten in der leichten Brise, die von der Küste her durch die Straßen strich.
    »So etwas sollte man nicht immer nur dienstlich kennenlernen dürfen«, brummte Phil. »Ich wollte, wir hätten jetzt Urlaub.«
    »Und das nötige Kleingeld«, setzte ich hinzu. »Diese Bude hier ist viel zu teuer für unsere Verhältnisse.«
    Es wurde zwei Uhr, ohne daß wir etwas von

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