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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und zeigte zudem noch ein Streifenmuster.
    »Keine Angst, so ein Bienenstich ist nicht schlimm. Nur gut, daß ich die Spezialsalbe noch habe.«
    »Kann man die kaufen?« fragte ich.
    Mrs. Golding drehte den Kopf. »Nein, Sir, wo denken Sie hin. Ich habe sie von Mr. Braddock geschenkt bekommen. An und für sich hat er seine Tiere ja unter Kontrolle, doch es könnte mal sein, daß ihm eine entwischt und sticht. Dafür ist dann die Salbe gut.«
    Braddock! Ihn hatte ich völlig vergessen. Wir wollten ihm einen Besuch abstatten, denn ich glaube fest daran, daß er mit dem Schrecken unmittelbar zu tun hatte.
    Lange konnten wir uns hier nicht mehr aufhalten. Unter Umständen hatte Braddock Lunte gerochen und wollte das Weite suchen. Wir mußten es verhindern.
    »Geben Sie uns etwas von der Salbe«, bat ich die Frau.
    Sie schaute uns erstaunt an, eine Hand halb erhoben. Auf ihrem faltigen Handteller schimmerte die Salbe.
    Ich wollte zwar nicht unhöflich sein, aber es war nicht anders zu machen. Die Tube lag auf dem Tisch. Ich nahm sie an mich und versorgte meine Stichwunden selbst.
    Suko tat das gleiche, während uns die beiden Frauen zuschauten.
    »Was ist los mit Ihnen?« fragte Mrs. Whiteside schließlich.
    »Wir können nicht lange bleiben.«
    »Aber der Tote…«
    »Lassen Sie ihn vorerst liegen, alles andere regeln wir. Die Zeit drängt, wirklich.«
    Wir bedankten uns noch einmal und hörten im Hinausgehen, wie Mrs. Golding fragte: »Welcher Tote?«
    Die Antwort bekamen wir nicht mehr mit, denn da standen wir bereits an der Haustür.
    Vorsichtig drückten wir sie einen Spalt auf.
    Nichts zu sehen. Keine Biene umschwirrte die unmittelbare Umgebung der Tür.
    Für uns freie Bahn!
    ***
    Wir hatten auf dem weiteren Weg wirklich Glück gehabt, nicht angegriffen zu werden. Allerdings hielten wir uns nicht auf der Straße — es hätte einen zu großen Umweg bedeutet — sondern gingen über ein freies Feld zwischen zwei Gärten.
    Braddocks Grundstück grenzte mit seiner Vorderseite an das der Mrs. Golding. Nur eben befand sich zwischen den beiden die Straße, wo auch mein silbergrauer Bentley stand.
    Das Zeug, das wir uns ins Gesicht gestrichen hatten, stank erbärmlich. Wie eine Mischung aus Lakritz, Jauche und einem süßlichen, undefinierbaren Geruch.
    Widerlich…
    Hohes Unkrautgras streichelte unsere Hosenbeine, als wir über das leere Grundstück schritten. Krumme Bäume wuchsen so, daß sich ihre Zweige und Äste ineinander schoben und einen undurchdringlichen Wirrwarr gebildet hatten.
    Die Salbe kühlte. Sie stank, aber ich hatte das Gefühl, als würden die Schwellungen zurückgehen. So atmete ich auf, als ich die Straße und meinen Wagen sah.
    Er stand etwas in Deckung tiefhängender Zweige und erinnerte mich an ein Ungeheuer, das jeden Augenblick explodieren konnte.
    Dann waren plötzlich einige Bienen da. Sie kamen aus der Schwärze, aus dem Nichts, wir hatten sie nicht gehört und nahmen sie erst wahr, als sie uns umschwirrten.
    Suko und ich zuckten zurück. Es wäre nicht nötig gewesen, die Tiere taten uns nichts. Wahrscheinlich lag es am Geruch der Salbe, der sie so abstieß.
    Mein Partner grinste. »Wer sagt's denn!«
    Von mir bekam er keine Antwort, da ich meinen Blick bereits auf das Haus fixiert hatte.
    »Siehst du etwas?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nur das Licht hat er gelöscht.«
    »Braddock wird sich hingelegt haben«, vermutete Suko, was ich allerdings nicht glauben wollte.
    »Nein, mein Lieber. Nicht in dieser Nacht. Wenn er die Bienen geschickt hat, wird er sich bestimmt davon überzeugen können, ob die Angriffe auch Erfolg gezeigt haben.«
    »Möglich.«
    Gesichert war das Grundstück durch einen grünen Maschendrahtzaun. Kein Problem, ihn zu überklettern. Mit zwei, drei Turnübungen hatten wir es geschafft. Zudem bog sich der Zaun so weit durch, daß er schließlich unter unserem Gewicht riß.
    Dieser Teil des Grundstücks zeigte sich ziemlich verwildert. Hier hielt niemand Ordnung, machte keiner sauber, es wurde auch kein Rasen geschnitten oder Büsche gestutzt. Durch einen nahezu dichten Urwald mußten wir uns vorkämpfen.
    Zum Glück wurde es nach einigen Schritten besser. Vor uns lag ein relativ gepflegter Garten, so weit wir dies erkennen konnten.
    Da blühten zahlreiche Sommerblumen, es roch auch nach vergehendem Jasmin, und die Obstbäume hingen mit Früchten voll.
    Sogar einen Weg sahen wir. Er teilte sich. Einmal führte er dem Haus entgegen, wobei er unter den Ästen starker

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