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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Biester abzuwehren.
    Es wurde für ihn ein harter Kampf. Er war begleitet vom Schreien der Frau, denn sie mußte mit ansehen, wie ich mit einem Wesen kämpfte, das einmal ihr Mann gewesen war.
    Noch lag er über mir. Ich wußte nicht, wo er den Stachel hatte und ob überhaupt. Mir war nur klar, daß ich auf keinen Fall so liegen bleiben konnte, deshalb stieß ich ihn weg.
    Er schlug mit den Armen um sich, konnte sich allerdings nicht halten und fiel neben mir zu Boden, wobei sein Kopf und sein Maul zuckten und die kleinen Härchen auf dem Panzer vibrierten.
    Ich achtete nicht auf die anderen Bienen, die eine große Gefahr darstellten, sondern rollte mich herum und brachte die Beretta in Schußrichtung.
    Über mir schrie die Frau, und in ihr Schreien krachte mein Schuß.
    Die Kugel traf.
    Der Schädel war einfach nicht zu verfehlen. Das Silbergeschoß hieb voll hinein und riß ihn förmlich auseinander. Eine gelblich schimmernde Masse quoll daraus hervor und lief wie Sirup an den beiden Hälften des Kopfes herab.
    Ich sprang hoch.
    Suko stand dicht vor der Tür, hielt die Sprayflasche halb erhoben und sprühte das Zeug gegen die Bienen, die auch mich und Linda umschwirrten.
    Im Flur hatte sich eine gelblich weiße Nebelwolke gebildet, die sicherlich auch gesundheitsschädlich war, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen, wir mußten hier raus! Jede weitere Sekunde vergrößerte die Gefahr.
    Ich sprang über das erledigte Monstrum und schrie die Frau an.
    »Kommen Sie hoch!«
    Sie wollte mich nicht hören. Mit den Händen schlug sie um sich, denn die Bienen waren angriffslustiger geworden, und sie nahmen auch auf Linda Whiteside keine Rücksicht. Ein paarmal war sie bereits gestochen worden, auch mir war es kaum anders ergangen, und es kam wirklich auf Sekunden an, zudem Suko schon nach Linda und mir schrie, denn länger konnte er die Stellung kaum halten.
    Ich schleuderte kurzerhand den Tisch um und zerrte Linda in die Höhe. An der Hand zog ich sie hinter mir her, jetzt war es egal, Rücksicht konnte ich nicht mehr nehmen.
    Wir gerieten in die Spraywolke, mußten husten, wandten uns nach links und stolperten die Treppe hinab, während Suko versuchte, uns einigermaßen den Rücken zu decken, denn ich hörte noch immer das Zischen des Sprays.
    Wohin sollten wir?
    Am sichersten war Linda im Bentley, aber der stand zu weit entfernt. Es gab nur noch die Möglichkeit, bei Mrs. Golding Unterschlupf zu finden.
    Wir schafften die Treppe in Rekordzeit. Zwar stieß sich die Frau ein paarmal die Beine, stolperte auch über ihre eigenen Füße, aber wir erreichten unser Ziel, und ich hämmerte mit dem Pistolenlauf gegen die Tür.
    Die alte Frau schien hinter dem Eingang gewartet zu haben, denn sie öffnete sofort.
    »Schnell«, sagte ich und schob Linda in die Wohnung. Dann klemmte ich einen Fuß zwischen Türkante und Rahmen, bis Suko auch da war.
    Wir hasteten in die Wohnung und schlossen hinter uns. Diese Diele hier war größer. Erschöpft lehnten wir uns gegen die Wand, während die alte Dame ihre Mieterin in einen Korbsessel gedrückt hatte, wo sie völlig erledigt hockte und keuchend Luft holte.
    Bis hierher hatten wir es geschafft.
    Mrs. Golding schaute uns der Reihe nach an und sah auch die verquollenen Gesichter.
    »Mein Gott, Sie sind ja gestochen worden.«
    »Wir alle«, sagte ich. »Aber kümmern Sie sich erst um Mrs, Whiteside. Rufen Sie einen Arzt.«
    »Nein, das braucht kein Arzt zu machen«, erklärte die alte Dame. »Ich habe da meine speziellen Hausmittel. Auf einen Doktor können wir verzichten. Kommen Sie bitte mit.«
    Wir vertrauten der alten Dame, die uns in ihre Küche führte. Ich stützte Linda Whiteside, während Suko sich auf dem Weg immer wieder umschaute und nach unseren kleinen Gegnern Ausschau hielt, da es durchaus sein konnte, daß sie uns gefolgt waren.
    Die Küche war ziemlich geräumig. Ich schaute sofort nach, ob das Fenster geschlossen war. Mrs. Golding bemerkte meinen Blick.
    »Alle Fenster sind zu«, erklärte sie.
    Das war auch sehr nötig, denn hinter der Scheibe erkannte ich drei Bienen.
    Mrs. Golding war dabei, die junge Frau zu behandeln. Sie hatte die grünlich schimmernde Salbe geholt und bestrich damit die Wunden. Eine hauchdünne Schicht blieb auf den kleinen Ausbuchtungen zurück, und Linda flüsterte: »Das kühl so gut.«
    Die alte Dame lächelte. Sie hatte sich auch einen Morgenrock übergestreift, der ihr eigentlich viel zu lang war, denn er schleifte über den Boden

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