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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bäume entlanglief, zum anderen knickte er rechts ab. Als wir stehenblieben und ihn mit den Augen verfolgten, da sahen wir, daß er dort verschwand, wo sich ein großer, aber eckiger Schatten befand.
    »Sieht mir nach einem kleinen Haus aus«, murmelte Suko.
    »Bestimmt das Bienenhaus.«
    »Sollen wir dahin?«
    »Willst du dich stechen lassen? Zudem ist Braddock wichtiger. Komm, den Knaben kaufen wir uns.«
    Waren wir zwangsläufig vorhin langsamer gegangen, so beschleunigten wir jetzt unsere Schritte. Allerdings gingen wir zu beiden Seiten des Wegs, denn auf dem Rasen waren wir so gut wie nicht zu hören.
    Das Haus wirkte in der Dunkelheit wie eine kleine Festung. Es sah irgendwie unheimlich aus. Das lag vielleicht daran, daß kein Licht brannte. Noch war es still, doch Suko hörte es zuerst.
    Er blieb stehen. »John, die Bienen!«
    »Wo?«
    Der Chinese deutete nach vorn. »Da fliegen sie. Und verdammt, wenn mich nicht alles täuscht, befinden sich dort auch die komischen Bienenstöcke.«
    Suko hatte recht. Da hoben sich in der Tat zwei Gegenstände vom Boden ab. Und um sie herum befanden sich kleine Wolken, die nie stillstanden, sondern auf- und abschwirrten.
    Griffen sie an?
    Wir zögerten noch. Es war ein instinktives Reagieren, und ich dachte auch daran, daß wohl kein Imker der Welt seine Bienenstöcke einfach in den Garten stellt. Da dies hier jedoch geschehen war, mußte es seinen Grund gehabt haben.
    »Der hat etwas gemerkt!« flüsterte Suko, der wohl den gleichen Gedanken wie ich gehabt hatte.
    »Kann sein. Trotzdem müssen wir weiter.«
    Auch durch die Bienenstöcke ließen wir uns nicht aufhalten, sondern lenkten unsere Schritte weiterhin auf das Haus zu.
    Das Summen wurde lauter. Ich bekam schweißfeuchte Hände.
    Meine Beretta brauchte ich erst gar nicht zu ziehen, mit ihr hätte ich doch nichts ausrichten können, die kleinen Insekten waren einfach zu schnell und würden jeder Kugel ausweichen.
    Deshalb ließ ich die Waffe stecken. Und die Bienen kamen.
    Sie hatten uns gesehen, da wir uns deutlich vom Boden her abhoben. Wie viele Tiere sich auf uns stürzten, konnte ich nicht zählen, auf jeden Fall waren es zu viele.
    In einer instinktiven Abwehrbewegung rissen wir beide die Arme hoch und wollten auch ausweichen, indem Suko nach rechts und ich nach links weg spritzte, aber die Bienen holten uns ein.
    Plötzlich umschwirrten sie mich, wurden immer mehr, und die Wolke verdichtete sich so stark, daß sie schon fast einen Helm um meinen Kopf bildete.
    Es war schlimm.
    Aber die Biester stachen nicht.
    Die Salbe wirkte wahre Wunder. Sie roch für meine menschliche Nase nicht mehr so stark, doch die Bienen nahmen den Geruch noch voll auf, und der widerte sie an und stieß sie ab.
    Ich sah, wie sich einige von ihnen torkelnd aus dem dichten Ring lösten und wegflogen. Ich schlug auch nicht mehr um mich oder blieb auf der Stelle stehen, sondern ging eiskalt weiter und bemerkte, daß Suko sich ebenfalls so verhielt.
    Und wir kamen durch.
    Die Bienen kümmerten sich nicht mehr uns, sie hielten sich sogar in einer respektablen Entfernung auf, was für uns natürlich mehr als ideal war.
    Suko nahm es mit Humor. »Du wärst auch kein guter Imker.«
    Ich hatte schon eine Antwort auf der Zunge, als ich etwas entdeckte.
    Einen Schatten!
    Nicht weit von uns hatte er gelauert, und ich stellte fest, daß dieser Schatten menschliche Umrisse besaß, wobei er sich sehr rasch von uns entfernte und auf das Haus zulief.
    Braddock?
    Verdammt, das mußte er gewesen sein. Mich hielt nichts mehr auf dem Fleck, ich startete. Suko, der den Schatten wahrscheinlich nicht bemerkt hatte, folgte mir, ohne eine Frage zu stellen.
    Der Rasen war weich, nachgiebig, so daß meine Füße Abdrücke hinterließen. Es ließ sich nicht sehr gut darauf laufen, aber der andere vor mir konnte es sicherlich auch nicht besser. Zweimal drehte er sich um. Ich sah sein helles Haar und glaubte auch, das Oval eines Gesichts zu sehen.
    Leider betrug der Vorsprung zu viele Yards. Ich war nicht schnell genug, um den Mann noch vor dem Haus einholen zu können. Als ich bestimmt noch dreißig Schritte zurückzulegen hatte, da war er bereits die Treppe hochgehetzt und hatte eine Tür aufgerissen. Er verschwand so schnell wie ein Schatten im Licht, und ich hörte nur noch, wie er die Tür zu hämmerte.
    Schluß — verloren!
    Für einen Moment stoppte ich meinen Lauf und drehte den Kopf.
    Suko eilte an mir vorbei, und erst dicht vor der Tür holte ich ihn wieder

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