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0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mittlerweile bis auf vier Millionen Kilometer genähert hatte, war vermutlich ein Springer-Schiff. Cole hatte keine Ahnung, was die Springer mitten im Aufmarschgebiet einer Imperiumsflotte zu suchen hatten. Aber er war sicher, daß sie auf seinen Plan mit Sicherheit so reagieren würden, wie er es erwartete.
    Im Hauptladeraum waren Imar Arcus und Hegete Hegha inzwischen wieder dabei, die Impulsweiche zusammenzubauen.
    Der kritische Zeitpunkt näherte sich, und das Gerät mußte fertig sein, wenn es gebraucht wurde. Halgor und Son-Hao hatten ein paar Berechnungen angestellt, während Cole das Springer-Schiff im Auge behielt, und nahmen jetzt den automatischen Sender in Betrieb. Der Sender strahlte monoton ein und dasselbe Signal ab. Seine Sendeleistung variierte in statistischer Weise, als sei irgendwo ein Defekt, und war im übrigen so eingestellt, daß die Springer das Signal hören würden, wenn sie bis auf weniger als zwei Millionen Kilometer herankamen.
    Halgor blieb im Kommandostand zurück, während Son-Hao in einen der Fahrzeughangars hinunterkletterte und sich mit schwarzem Mattlack über einen Shift hermachte, den die Leute von der KITARA früher zum Ausladen besonders empfindlicher Güter benutzt hatten. Das Fahrzeug war alles andere als komfortabel. Es bestand aus einer Ladepritsche, dem völlig offenen Sitz für den Fahrer und einem leistungsstarken Triebwerk.
    Zum dutzendstenmal überdachte Cole Harper seinen Plan.
    Wenn sie nichts unternahmen, standen die Aussichten dafür, daß das fremde Schiff sie in der Nähe der Opposition entdeckte, etwa achtzig zu zwanzig. Das war mehr Risiko, als sie auf sich nehmen konnten. Der Springer würde sich überrascht fühlen und wahrscheinlich um Hilfe schreien. Wurde er dagegen schon vorher darauf aufmerksam gemacht, daß da ein Schiff mit ständig funkendem Notsender auf elektromagnetischer Basis und mit einer Reichweite von nur zwei Millionen Kilometern - scheinbar steuerlos durch den Raum trieb, dann mußte er neugierig werden und sich in der Erwartung einer Beute vorsichtig heranschleichen. Hätte es sich um ein terranisches Schiff gehandelt, Cole wäre seiner Sache weitaus weniger sicher gewesen. Aber selbst in jenem Fall war zu erwarten, daß der Kommandant sich das unbekannte Objekt ansah und danach erst seiner vorgesetzten Dienststelle Bericht erstattete.
    Und dazu, so hatte Cole sich vorgenommen, hätte er keine Gelegenheit mehr bekommen.
    Er sah auf die Uhr, Es war achtzehn Uhr dreiundzwanzig Bordzeit. In anderthalb bis zwei Stunden würde es soweit sein, daß er seinen Plan ausführen konnte. In zweieinhalb Stunden mußte alles vorüber und die KITARA ein paar Millionen Kilometer weit entfernt sein. Denn kurz nach einundzwanzig Uhr war der Einsatz der Impulsweiche fällig.
    Cole fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er warf einen Seitenblick auf Halgor und fühlte zu seiner Verwirrung den alten Widerwillen aufs neue in sich aufsteigen.
    Patriarch Koltzin manövrierte mit äußerster Vorsicht. Die letzte Transition seines Schiffes hatte ihn mitten in einen Raumsektor gebracht, in dem es von fremden Einheiten nur so wimmelte. Aus allen Ecken und Enden kamen die Impulse ihrer Linearflüge.
    Koltzin wußte, was er davon zu halten hatte. Die Terraner steckten mitten in einem großen Unternehmen.
    Seine nächste Reaktion war gewesen, so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Wenn er mit einer raschen Transition so weit wie möglich verschwand, ließen sie ihn vielleicht in Ruhe. Dann war seine Neugierde erweckt. Er wollte wissen, was die Terraner hier taten. Die verschiedensten Gerüchte kursierten in der Milchstraße. Irgend etwas Großes war im Zentrum der Galaxis im Gang. Koltzin wollte wissen, was es war. Über das Risiko, das er dabei einging, gab er sich keinem Zweifel hin. Wenn er gefaßt wurde, hatte er damit zu rechnen, daß man ihn tage oder gar wochenlang festhielt. Der Profit, den er aus der Ladung seines Schiffs schlagen konnte, hing stark davon ab, wie rasch er ans Ziel kam. Nach ein paar Wochen würde er nur noch mit Verlust verkaufen können. Er war bereit, das zu riskieren. Vielleicht gab es hier Informationen zu sammeln, die noch wertvoller waren als seine Ladung.
    Die Besatzung der KOLTZ LXVI betrug nicht mehr als fünfundfünfzig Männer, Frauen und Kinder. Koltzins Sippe war klein. Dafür war er sicher, daß er sich auf die Leute verlassen konnte. Sein Entschluß, noch eine Weile in dieser Gegend zu bleiben, war nicht eine Sekunde lang

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