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0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihre Schaltpulte, drehten die Sessel und sahen zu ihm auf.
    „Das reguläre Triebwerk darf nicht benutzt werden", entschied Koltzin. „Wir müssen den Kurs mit chemischen Treibmitteln ändern. Ketzel, Valian - ihr werdet hier nicht mehr gebraucht.
    Richtet die Treibsätze. Horth, du errechnest die Schubwerte und sagst sie ihnen an. Jackat, benachrichtige die übrigen."
    Jedermann merkte, in welcher Stimmung er sich befand.
    Patriarch Koltzin war auf dem Wege, einen großen Fisch zu fangen.
    Halgor lächelte spöttisch und sagte: „Hat angebissen!" Cole nickte. Vor fünf Minuten hatte der Springer zum erstenmal auf das automatische Notsignal reagiert.
    Er hatte seine Anfrage mehrmals wiederholt, aber keine Antwort darauf erhalten. Cole kannte die Springer. Das Manöver zur Kursänderung war in jeder Sekunde zu erwarten. Kein Springer ließ sich die Gelegenheit entgehen, ein hilflos treibendes Schiff als willkommenes Strandgut aufzubringen - selbst wenn er ein noch so großes Risiko eingehen mußte.
    Das Erwartete geschah. Die Orter waren gerade noch in der Lage, die schwachen Energieimpulse aus den Treibsätzen des Springers zu erfassen. Offenbar wurden chemische Treibstoffe benutzt. Sie hatten den Vorteil, so gut wie keine fünfdimensionale Streustrahlung zu erzeugen, die für die Energieorter so ansprechbar waren. Daß er solche Treibsätze überhaupt an Bord hatte, warf ein charakteristisches Licht auf den Springer.
    Wahrscheinlich gab er sich neben dem ehrlichen Handel auch noch mit Schmuggel ab und führte ein chemisches Hilfstriebwerk mit sich, um sein Schiff ohne Ortungsgefahr manövrieren zu können.
    Das walzenförmige Fahrzeug bewegte sich nach der Kursänderung auf einen Punkt zu, der genau in der Flugbahn der KITARA lag. Cole überprüfte die Bahnwerte und zollte dem Springer die gebührende Bewunderung. Der Treibmechanismus, dessen er sich bedienen mußte, war mehr als primitiv. Dennoch hatte er sein Schiff auf Anhieb so gerichtet, daß es nur noch fünfzigtausend Kilometer an der KITARA vorbeistreichen würde.
    Cole war sicher, daß auch die Fehlspanne genau auskalkuliert war. Der Springer brauchte sie für die Manöver der letzten Minuten, um seine Bewegungsgrößen denen der KITARA anzupassen, so daß die beiden Schiffe sich mit gleicher Geschwindigkeit in gleicher Richtung bewegten. Cole traute dem Springer zu, daß er sich ohne Schwierigkeiten bis auf weniger als fünf Kilometer an die KITARA heranarbeiten könne.
    Das paßte ihm in den Plan. Je näher das fremde Schiff herankam, desto leichter hatte er es.
    Auf dem neuen Kurs bewegte sich die KOLTZ LXVI rasch auf den Fremden zu. Koltzin war zufrieden und aufgeregt zugleich.
    Seine Männer hatten gute Arbeit geleistet. Der Kurs war hervorragend, und das chemische Hilfstriebwerk hatte noch genug Treibstoff, um die endgültige Kursangleichung spielend zu bewältigen.
    Als der Fremde bis auf hunderttausend Kilometer herangekommen war, fingen die Treibsätze von neuem an zu dröhnen. Die KOLTZ LXVI schwenkte ein. Innerhalb von sechzehn Minuten verzehrte die Bremsbeschleunigung die dem Fremden entgegengerichtete Fahrtkomponente. Gleichzeitig schmolz der Abstand zwischen beiden Fahrzeugen auf zwanzigtausend Kilometer zusammen. Nach Hortz's Anweisungen korrigierten Ketzel und Vallan die verbleibende Abdrift und brachten die KOLTZ LXVI relativ zu dem Fremden zum Stillstand. Von da an war es relativ leicht, das Walzenschiff näher an das fremde Fahrzeug heranzubringen. Koltzin hielt es für günstig, die beiden Schiffe in geringstmöglichem Abstand zu halten. Auf diese Weise würden sie auf einem Orterbildschirm, wenn die Ortung nicht aus allernächster Nähe durchgeführt wurde, wie ein einziger Punkt erscheinen. Und wo nur nach einem gesucht wurde, das wußte Koltzin aus Erfahrung, fiel es dem zweiten leicht, sich unbemerkt davonzumachen.
    Er ruhte nicht eher, als bis Ketzel und Vallan die KOLTZ LXVI bis auf weniger als vier Kilometer an den Fremden heranmanövriert hatten. Er vergewisserte sich, daß die verbleibende Abdrift sich erst in Stunden bemerkbar machen würde und rief die beiden Männer aus dem Triebwerksraum in den Kommandostand zurück. Zusammen mit den anderen erhielten sie ihre Anweisungen. Zum erstenmal ging Koltzin darauf ein, daß es sich bei dem scheinbar unbemannten fremden Raumschiff um eine Falle handeln könne. Ketzel, der das Enterkommando leiten sollte, erhielt den Befehl, ständig mit Koltzin in Funkverbindung zu bleiben. Jede

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