Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sein letzter Gedanke. Er verlor das Bewußtsein.
    „Machen wir uns nichts vor", sagte Felipe Hastara mißmutig, „wir können wochenlang hier kreuzen und die KITARA trotzdem übersehen."
    Pol saß neben ihm vor dem Schaltpult des Kommandanten, das auf einem flachen Podest stand und den kreisrunden Kommandostand überblickte.
    „Ich verstehe das nicht", gab Pol zu. „Wenn man der Auffindung der KITARA so große Bedeutung beimißt, warum wird dann nur ein einziges Schiff auf die Suche geschickt?" Felipe schüttelte den Kopf. „Sie vergessen, daß insgesamt zwanzigtausend Einheiten in diesem Raumsektor stehen. Die Maschen sind so dicht, daß die KITARA unmöglich entkommen kann."
    „Wozu braucht man dann uns?" Felipe zog eine Grimasse. „Damit wir uns unauffällig so dicht wie möglich an die KITARA heranpirschen und herausfinden, was sich in ihrer Nähe tut."
    Pol hatte eine weitere Frage auf der Zunge. Er wurde unterbrochen durch das Schrillen eines Alarmsignals. Gleichzeitig leuchteten auf der Basis von Felipes Interkom zwei rote Warnlichter. Felipe hob ab. Der Bildschirm flammte auf und zeigte ein aufgeregtes Gesicht, „Starker Streufeldimpuls wurde angemessen, Sir", sagte der Mann. „Die Auswertung läuft noch, aber es handelt sich ohne Zweifel um die Streustrahlung einer Kernbombenexplosion." Felipe blieb völlig ruhig. „Geben Sie mir die nötigen Daten, sobald Sie sie haben", verlangte er.
    Er schaltete ab und rieb sich die Hände.
    „Sieht so aus, als wäre ich ein wenig zu pessimistisch gewesen", meinte er mit strahlender Miene.
    Pol wußte nicht, was er von der Sache halten sollte. Jemand hatte eine Kernbombe gezündet. Zu welchem Zweck? Der Weltraum war leer bis auf ein paar terranische Suchschiffe - und natürlich die KITARA, falls sie sich wirklich in dieser Gegend herumtrieb. Die Bombe konnte von der KITARA kommen, die sich plötzlich von einem der Suchschiffe entdeckt sah und sich zu wehren begann. Aber die PLOPHEIA hätte längst Meldung erhalten, wenn eine der Einheiten auf die KITARA gestoßen wäre.
    Das war vereinbart. Was also war geschehen? Nach zwei Minuten meldete der Orter seine Ergebnisse. Der Streufeldimpuls war von einer ungewöhnlich starken nuklearen Explosion in einer Entfernung von rund dreizehn Astronomischen Einheiten ausgelöst worden. Der Impuls hatte sechsundachtzig Sekunden lang gedauert. Ebenso lange waren die Energieorter der PLOPHEIA für den Empfang anderer Signale blockiert.
    Felipe befahl, die genauen Koordinaten des Explosionsortes an den Astrogator weiterzuleiten. Dann wandte er sich zu Pol um. „Schlau, nicht wahr?" Pol nickte. „Was ist schlau?" kam Felipes Frage sofort hinterhergeschossen. „Wissen Sie vielleicht, was ich meinte?"
    „Ich denke, Sir", antwortete Pol ruhig. „Dann sagen Sie's mir!"
    Pol schlug ein Bein über das andere.
    „Der Impuls dauerte fast anderthalb Minuten lang", erklärte er.
    „Die Explosion war so stark, daß sie vermutlich nicht von einer, sondern mehreren Bomben herrührte. Anderthalb Minuten lang waren unsere Geräte blockiert. Die KITARA ist ein altes Schiff, aber sie kann Beschleunigungen bis zu vierzigtausend Gravos entwickeln. Innerhalb von knapp neunzig Sekunden kann sie, falls sie ihre bisherige Bewegungsrichtung beibehält, eine zusätzliche Geschwindigkeit von sechsunddreißigtausend Kilometern pro Sekunde erzielen." Felipe lächelte.
    „Sehr klug", gab er zu. „Das erweitert unser Suchgebiet natürlich um ein Beträchtliches. Und trotzdem ..."
    Er schwieg und schaute in die Höhe, als dächte er angestrengt nach. Zwei oder drei Minuten vergingen, bevor er Pol wieder ansah. „Ich glaube nicht", sagte er nachdenklich, „daß die KITARA dadurch einen Vorteil erringt. Man müßte es natürlich von einem Computer nachrechnen lassen, aber ich bin meiner Sache ziemlich sicher. Und die Leute an Bord der KITARA kennen ihre Astronautik natürlich genauso gut wie ich. Daraus folgt ...?" Er sah Pol auffordernd an. „... daß die KITARA einen anderen Grund hatte, die Bomben zu zünden", vollendete Pol den angefangenen Satz, „Sie befand sich tatsächlich in Gefahr. Sie mußte die Bomben benützen, sonst wäre sie entdeckt worden. In diesem Zusammenhang machte sie aus der Not eine Tugend und beschleunigte mit allen Kräften, solange die Energieorter der Suchschiffe von der Explosion geblendet waren."
    Felipe kniff die Augen zusammen. „Fast sind Sie mir zu schlau, Pol", erklärte er ernst. Aber gleich darauf fing er an zu

Weitere Kostenlose Bücher