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0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heliums gelang es ihm, den Shift fünf Meter vor der steil aufragenden Bordwand des Springer-Schiffs zum Stillstand zu bringen. Er manövrierte nach rechts hin und fand schließlich den schwach abgezeichneten Umriß einer kleinen Mannschleuse. Der Öffnungsmechanismus bereitete ihm keinerlei Schwierigkeiten. Nur ein paar Sekunden vergingen, dann schwang das äußere Schott zur Seite. Er dirigierte den Shift bis dicht vor die Öffnung. Das Fahrzeug war zu breit, als daß er es durch das Schott hätte bugsieren können. Auf diese Weise blieb der Shift außerhalb des künstlichen Schwerefeldes, das dicht hinter dem Schleusengang herrschte. Cole löste die Sprengkörper von der Ladepritsche und schob sie auf das offene Schott zu. Sobald sie das Schott passierten, stürzten sie wie Steine auf den Boden der Schleuse. Cole machte sich darum keine Sorgen. Die Hüllen aus Plastikmetall waren solide gefertigt und überstanden eine solch geringfügige Beanspruchung mit Leichtigkeit.
    Er schloß das Schott und wendete den Shift mit Hilfe der Gasflaschen. Dann machte er sich auf den Rückweg. Er wußte, daß das Öffnen der Mannschleuse im Kommandostand des Springer-Schiffes ein Alarmsignal ausgelöst hatte. Aber er verließ sich darauf, daß die Springer ihre ganze Aufmerksamkeit darauf konzentrierten, was das Prisenkommando von der KITARA berichtete. Vielleicht würde später einmal jemand nach hinten kommen, um nachzusehen, was den Alarm ausgelöst hatte. Er würde die drei Bomben finden, aber an ihrem Äußeren konnte er sie nicht auf Anhieb identifizieren, es sei denn, er war Fachmann.
    Alles in allem, rechnete Cole, würde wenigstens fünfzehn Minuten vergehen, bevor die Springer darauf kamen, daß man ihnen Kuckuckseier an Bord geschmuggelt hatte.
    Er leerte die Preßgasflasche bis auf einen geringen Rest und schoß mit beachtlicher Geschwindigkeit auf die KITARA zu. Wie vereinbart, umrundete er das Schiff, benutzte den Gasrest für Kursänderungen und zum Abbremsen und drang durch eine Schleuse auf der dem Springer-Schiff abgewandten Seite wieder in den Schiffskörper ein.
    Er sah auf die Uhr. Seitdem er die KITARA verlassen hatte, waren nicht mehr als elf Minuten vergangen. Das Prisenkommando mußte vor sieben oder acht Minuten an Bord gekommen sein. Seit drei Minuten wartete, wenn alles nach Plan gegangen war, der Kommandant des Springer-Schiffes auf Nachricht von seinen Leuten. Cole befreite sich hastig von dem Gurt, der ihn sicher auf dem Fahrersitz gehalten hatte, und öffnete das Innenschott. Um keine Zeit zu verlieren, nahm er den Antigrav zum Kommandostand hinauf. Es kam jetzt nicht mehr darauf an.
    Die Springer mußten annehmen, einer ihrer eigenen Leute hätte den Streufeldimpuls ausgelöst.
    Im Kommandostand fand er Halgor Sörlund und Son-Hao. Son- Hao sah ihm mit unbewegter Miene entgegen. Halgor wandte sich lässig um und winkte. „Alles in Ordnung?" Cole nickte. Er wollte etwas sagen, verschluckte sich und fing an zu husten.
    „Auch bei uns", sagte Halgor. „Wir sind startbereit."
    Cole warf sich in einen Sessel und wartete, bis der Hustenanfall vorüber war. Inzwischen machten Halgor und Son sich an den Schaltpulten zu schaffen. „Uhr läuft", meldete Son-Hao. „Kopplung funktioniert", bestätigte Halgor.
    Er lehnte sich zurück und faltete die Hände über dem Leib, als bereitete er sich darauf vor, ein entspannendes Fernsehprogramm zu sehen. Cole krampfte sich der Magen zusammen. Er wußte nicht, warum. Er hatte keinen Grund, sich über die Dinge aufzuregen, die in den nächsten Sekunden passieren würden. Er selbst hatte die Bomben gelegt. „Noch drei Sekunden ...", verkündete Halgor amüsiert. Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da erloschen die Bildschirme. Die Kameras versagten den Dienst, als die volle Lichtflut der Explosion ihre Objektive traf. Im selben Augenblick fühlte sich Cole wie von einer unsichtbaren Faust tief in den Sessel gedrückt. Die KITARA beschleunigte mit höheren Werten, als die Andruckabsorber ausgleichen konnten.
    Er schnappte nach Luft, aber unter dem teuflischen Druck wollten sich die Lungen nicht mehr dehnen. Durch rote Nebel hindurch sah er, wie die Bildschirme wieder aufleuchteten und die übliche Pracht der Sterne zeigten.
    Infolge der ungeheuren Beschleunigung war die KITARA dem Explosionszentrum, in dem das Springer-Schiff sich in Gase und ionisierte Materie auflöste, in Sekundenschnelle entgangen.
    Unten, in der Schleuse, lagen ein paar tote Springer.
    Das war

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