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0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand noch alles am gleichen Fleck. Soweit er sich erinnern konnte. Wirklich alles ...? Plötzlich stand das Bild einer kleinen, kaum tischhohen Maschine deutlich vor seinen Augen. Sie war ihm aufgefallen, weil sie ein schneckenhausähnliches Gehäuse besaß. Sie sah aus wie ein Wechselstromgenerator, der aus Versehen in die Hände eines barocken Künstlers geraten war.
    Sie hatte dort drüben gestanden, dicht neben dem spindelförmigen Metallturm, der fünf Meter weit in die Höhe ragte. Jetzt war sie nicht mehr da. Pol kniff die Augen zusammen und überlegte, ob er das Schneckenhaus wirklich gesehen hatte. Wenn ja -hatte es an der Stelle gestanden, die er jetzt so intensiv betrachtete?
    Während er nachdachte, vollzog sich mit dem spindelförmigen Turm eine seltsame Veränderung. Es sah aus, als löste er sich von der Seite her in Luft auf. Zunächst verschwand ein Teil der weit ausladenden Basis. Dann wurden die Spindeln dort, wo sie am dicksten waren, von dem rätselhaften Auflösungsprozeß erfaßt.
    Der Vorgang spielte sich in Zeitlupe ab, aber Pol war so verblüfft, daß er seine Fassung erst wiedergewann, als die Hälfte des Turms schon verschwunden war.
    Er wich an die Wand zurück und beobachtete weiter. Mit der Zeit wurde ihm klar, daß, was auch immer die Auflösung bewirkte, in gerader Front von links nach rechts vorwärtsrückte. Andere Maschinen verschwanden. Von Zeit zu Zeit entstand die groteske Situation, daß weit über dem Boden liegende, ausladende Maschinenteile scheinbar frei in der Luft schwebten, weil das, worauf sie ruhten, schon längst verschwunden war.
    Besondere Aufmerksamkeit widmete Pol dem Rundgang, auf dem er stand. Das Geländer beschrieb eine sanfte Kurve an der Wand entlang. Pol konnte die Rundung bis zum Ende der Halle auch dann noch verfolgen, als die unsichtbare, alles verschlingende Kraft schon bis zur Mitte des Raumes vorgerückt war. Das bedeutete, daß nur die Instrumente, Geräte und Maschinen unten auf dem Hallenboden von dem Auflösungsvorgang erfaßt wurden. Er selbst war sicher. Das war wichtig zu wissen, denn das letzte, woran Pol Interesse gehabt hätte, war, von dem teuflischen Mahlstrom miterfaßt zu werden.
    Er gestand sich ein, daß er nicht begriff, was hier vor sich ging.
    Er wußte nur, daß es an Bord der KITARA kein Gerät gab, das einen solchen Effekt hätte erzeugen können. Also mußte der Einfluß, welcher Natur er auch immer sein mochte, von dem fremden Balkenschiff ausgehen. Er überlegte, ob er die KITARA verlassen und versuchen sollte, in das fremde Fahrzeug zu gelangen. Das erschien ihm jedoch zu riskant, und er verwarf den Gedanken. Statt dessen wandte er dem Hauptlagerraum den Rücken, ließ geschehen, was auch immer dort geschehen mochte, und drang in Richtung Kommandostand vor. Vielleicht konnte er von den Instrumenten dort mehr über die Zusammenhänge dieses eigenartigen Schauspiels erfahren. Die unsichtbare Front, die alles verschlang, rückte nur sehr langsam vor. Er berechnete, daß es noch ein paar Stunden dauern würde, bis alle Maschinen verschwunden waren, die sich im Hauptlagerraum befanden. Das war genug Zeit, die Meßgeräte einzusetzen und ihre Anzeige zu studieren, Die Stille an Bord des Transporters hatte ihn ein wenig eingelullt. Er bewegte sich, als wäre er hier zu Hause. Seine Schritte hallten laut durch die leeren Gänge, und als er hinter einer Biegung das Kommandostandschott auftauchen sah, summte er fröhlich eine Melodie vor sich hin. Es war alles so leicht. Er brauchte sich nicht in acht zu nehmen. Er konnte sich in den Sessel des Piloten setzen und die Instrumente für sich arbeiten lassen. In weniger als einer halben Stunde würde er wissen, was hier vor sich ging. Dann war es immer noch Zeit, der PLOPHEIA das vereinbarte Signal zu geben.
    Irgendwo im Hintergrund seines Bewußtseins sagte eine warnende Stimme, es sei nicht alles so einfach, wie er es sich vorstelle. Er sei übermüdet und leide an jener Sorte von unberechtigtem Optimismus, die Übermüdete und Betrunkene so oft empfanden. Aber er hörte nicht weiter darauf.
    Bis es ihm plötzlich vorkam, als hätte sich in das Klappen seiner Schritte ein anderes Geräusch gemischt.
    Er blieb stehen. Eine Sekunde lang glaubte er, er hätte sich getäuscht. Dann hörte er es wieder. Von irgendwoher kam der Klang von Schritten. Und wenn er scharf hinhörte, vernahm er das Geräusch ferner Stimmen.
    „Wir aktivieren die Energieblase", erklärte Grek-1. „Auf die gleiche

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