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0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bremsmanöver war mit erstaunlicher Präzision abgelaufen. Etwa zweihundert Meter vor sich sah er, schwach schimmernd, die kugelförmige Wandung der KITARA. Weit dahinter schwebte, nur als langgestrecktes Loch in der Fülle der Sterne erkennbar, ein anderer Schiffskörper, selbst aus der Ferne noch gewaltig und bedrückend.
    Ohne Schwierigkeit manövrierte er sich bis an die KITARA heran. An der Außenhaut klebend, von der Eigengravitation des Schiffes gehalten, ließ er programmgemäß zehn Minuten verstreichen. Er mußte geortet worden sein. Die Frage war - wann!
    Hatte man ihn beobachtet, bevor er mit dem Bremsmanöver begann. dann war er wahrscheinlich als Meteor abgeschrieben und nicht weiter beachtet worden. War die erste Ortung erfolgt, als das Triebwerk schon arbeitete, dann mußte man Verdacht geschöpft haben, denn kein Meteor verringert seine Geschwindigkeit ohne äußeren Anlaß.
    Der Transportanzug war ein weithin erkennbares Objekt, Die Aussichten dafür, daß er schon lange vor Beginn der Bremsperiode geortet worden war, standen recht gut. Die zehn Minute Wartezeit würden ihm helfen, den letzten Zweifel zu beseitigen. Wenn Halgor Sörlund oder die Leute an Bord des anderen Schiffes Verdacht geschöpft hatten, dann würde er bald etwas von ihnen zu sehen bekommen.
    Die Frist, die er sich gesetzt hatte, verstrich, ohne daß etwas geschah. Er tastete sich an der Rundung der Schiffswand entlang und fand nach kurzer Suche das Mannluk der B-Deck-Schleuse.
    Eine Minute später schwang das Schott auf. Pol schwang sich in den kleinen Schleusenraum hinein. Das künstliche Schwerefeld erfaßte ihn mit voller Wucht. Er stürzte zu Boden und wurde sich plötzlich seiner Müdigkeit bewußt. Die lange Bremsperiode hatte seine Kräfte erschöpft. Er brauchte ein paar Minuten Ruhe, wenn er hier etwas ausrichten wollte.
    Er streckte sich flach auf den Boden und öffnete den Helm des Transportanzugs. Er zwang sich dazu, regelmäßig zu atmen, und nachdem er die Tätigkeit der Lunge unter Kontrolle gebracht hatte, fing er an zu horchen. Es war still ringsum. Das Schiff wirkte wie ein Riesensarg, aber soweit Pol sehen konnte, gab es nirgendwo Spuren eines Kampfes, wie er im letzten Notruf der KITARA geschildert worden war.
    Er zwang sich dazu, eine Viertelstunde lang ruhig zu liegen.
    Dann verließ er die kleine Schleuse und drang ins Innere des Schiffes vor. Noch immer hatte er den Eindruck, als befände sich niemand an Bord. Die KITARA war ein verhältnismäßig kleines Fahrzeug, außerdem bestand sie zu mehr als achtzig Prozent aus großen Laderäumen. Pol war sicher, daß er ein Geräusch gehört hätte, wenn sich jemand an Bord aufhielte. Er dachte an das große Schiff, das jenseits des Transporters lag. Vielleicht waren Halgor Sörlund und seine Leute dort hinübergegangen.
    Er kam zum Schott des Hauptladeraums und öffnete es vorsichtig. Der gewaltige Raum war hell erleuchtet, und der Anblick, der sich ihm bot, ließ Pol einen Augenblick lang alle Vorsicht vergessen.
    Hier lag der Beweis, daß Nathans Vermutungen richtig waren.
    Die Geräte, die dort unten aufgebaut waren, waren Produkte einer fremden Technologie, so fremdartig im Aussehen, wie ihre Funktion undefinierbar war. Pol trat hinaus auf den Rundgang, der die Wand der Halle in halber Höhe umlief, und ließ das Schott hinter sich zufallen. Ein paar Minuten stand er da und blickte auf die Ansammlung fremdartiger Maschinen und Geräte, von denen er nicht wußte, wie sie an Bord der KITARA gekommen waren.
    Ein paar Meter seitlich des Schotts, durch das er hereingekommen war, entdeckte er den Eingang zu einem kleinen Schaltraum. Er entledigte sich des unförmigen Transportanzugs und versteckte ihn in einem Winkel, in den hoffentlich niemand schauen würde. Unter der Transportmontur trug er einen kompletten Raumschutzanzug. Den Helm hatte er zurück auf die Schulter geklappt, als er in der Mannschleuse ausruhte. Er ließ ihn dort. Seit seiner zehnstündigen Raumfahrt war er allergisch gegen allzu eng geschlossene Gehäuse.
    Als er den Schaltraum verließ und auf den Rundgang zurückkehrte, hatte er unwillkürlich den Eindruck, in der Zwischenzeit hätte sich die Halle verändert. Er blieb stehen, zwinkerte und versuchte, sich zu erinnern, wie die Dinge ausgesehen hatten, bevor er sich des Transportanzugs entledigte.
    Zunächst hatte es den Anschein, als hielte der spontane Eindruck einer sorgfältigen Bestandsaufnahme nicht stand. Es war noch alles da, und es

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