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0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das eigene Leben kostete. Er war ein Maahk, und Maahks handelten allein nach logischen Gesichtspunkten. Sie waren so logisch, daß sie den Selbsterhaltungstrieb unterdrücken konnten.
    Andererseits würde Grek-1 es ihm nicht nachtragen, wenn er ein wirklich gutes Argument vorbringen konnte. Gute Argumente waren logisch, und selbst der ranghöchste Maahk mußte, wenn nötig mit Waffengewalt, dazu gezwungen werden, der Logik zu folgen.
    Die nächsten Sekunden waren entscheidend, das wußte Cole so deutlich, daß es ihm Kopfschmerzen verursachte.
    „Hör mir zu!" fuhr er Grek-1 an. „In jeder Sekunde kann ein terranisches Suchschiff hier vorbeikommen. Dein Schiff kann mühelos verschwinden, aber die KITARA wird aufgebracht werden.
    Wie kann man die Terraner leichter daran hindern, die Wahrheit zu erkennen? Indem man sie ein Schiff mit unseren Leichen auffinden und sie ihre eigenen Schlüsse ziehen läßt? Oder indem man uns ermöglicht, ihnen eine gut aufgebaute Geschichte zu erzählen, die sie glauben müssen? Und dann ... wenn sie die Geschichte aufgenommen haben, werden sie uns mit sich nehmen. Wo immer man uns auch hinbringt, wir werden dir und der Sache deiner Rasse weiter von Nutzen sein können." Er senkte den Lauf der Waffe ein wenig, um anzudeuten, daß er dem Maahk nicht wirklich ans Leben wollte. „Sind das nicht ausreichend Gründe, um uns wenigstens einstweilen am Leben zu lassen? Kannst du deinen Auftrag hier ausführen, ohne von einem terranischen Schiff gestört zu werden, dann ist immer noch Zeit, über uns zu entscheiden. Bis dahin aber, Grek-1, erweist du den Maahkvölkern einen bessern Dienst, wenn du uns nicht desintegrierst."
    Er schob den Blaster wieder ins Futteral zurück und wartete. Die starren Röhrenaugen des Maahks waren unverwandt auf ihn gerichtet. Cole fühlte sich durchleuchtet. Ohne daß er dessen gewahr wurde, wanderte seine Hand wieder zum Kolben der Waffe. Wenn er sowieso sterben mußte, zum Teufel, dann wollte er wenigstens ein paar dieser Kerle mit sich nehmen.
    Eine Minute verstrich quälend langsam. Der Lärm in dem ovalen Raum hatte sich gelegt. Obwohl niemand ohne Simultanübersetzer Interkosrno verstehen konnte, war doch jedem klargeworden, daß da eine Auseinandersetzung stattfand. Geschah es schon so gut wie nie, daß ein Maahk seinem Vorgesetzten die Stirn bot, so war es noch weitaus unerhörter, daß ein künstliches Geschöpf, ein terranischer Hominide, sich mit Grek-1, dem Kommandanten, anlegte.
    Atemlose Spannung erfüllte den weiten Raum wie ein knisterndes elektrisches Feld. Noch stand Grek-1 unbeweglich und fixierte den Hominiden, der es gewagt hatte, ihn mit der Waffe zu bedrohen. Wie würde er sich entscheiden? Würde er anerkennen, daß die Logik des künstlichen Geschöpfs besser war als seine eigene, oder würde er auf seinem ursprünglichen Entschluß beharren? Selbstsicher und scheinbar ungerührt durch das Vorangegangene traf Grek-1 schließlich seine Entscheidung.
    „Du hast mich überzeugt, Terraner", sagte die mechanische Stimme aus dem Übersetzer. „Dein künstliches Gehirn sieht die Lage anders als das meine. Und besser. Man wird euch einstweilen nicht desintegrieren. Ich habe einen neuen Plan."
    Blaßblau leuchtend, fast unsichtbar schössen Ströme hocherhitzter Gase aus den Düsen des kleinen Triebwerkaggregats. Mit brutaler Wucht preßte der Bremsdruck den unförmigen Transportanzug zusammen und den Mann, der in ihm steckte. Eine volle Stunde lang mußte Pol Kennan eine Bremsbeschleunigung von fast 10 gertragen. Zwischen Wachsein und Bewußtlosigkeit trieb er dahin, unfähig, den Arm zu heben und nach der Zeit zu sehen. Es schien eine Ewigkeit, seit der Andruck sich mit dem Gewicht einer metallenen Platte auf ihn gelegt hatte.
    Die Stunde mußte fast vorüber sein. Mehrmals hatte Pol nach dem Triebwerkschalter getastet und gegen das Verlangen gekämpft, die Qual zu beenden. Jedesmal noch hatte der klare Verstand die animalische Furcht besiegt, aber von Mal zu Mal war es ihm schwerer gefallen. Wenn ihn die Furcht noch einmal packte, würde er wiederum genug Kraft aufbringen, um sie zu unterdrücken?
    Plötzlich und ohne vorherige Warnung verschwand der Druck. In vollen Zügen sogen die geplagten Lungen die frische Luft ein. Der unerwartete Überfluß an Sauerstoff versetzte den Körper in einen Rauschzustand. Eine Minute lang fühlte Pol sich wie betrunken.
    Dann gewann er die Kontrolle wieder. Das Bild vor seinen Augen wurde klar. Sein

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