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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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habe es vorsorglich aufgeben lassen, damit Sie einen Grund haben, Orangen nach Chicago zu schicken.«
    Mit gerunzelter Stirn las der Farmer den Text der rot angestrichenen Anzeige. Eine »Gemüse- und Obsthandlung Flinn McKenzie« suchte danach Orangen zu höchsten Tagespreisen einzukaufen.
    »Sie werden der Polizei erzählen, dass Sie mit diesem Mann einig geworden sind über den Preis und dass Sie jetzt die erste Ladung Orangen auf den Weg bringen wollen. Klar?«
    »Ich hab’s verstanden«, nickte der Farmer widerwillig.
    »Sobald Sie die Ware am Zug abgeliefert haben, kommen Sie mit dem Jungen zurück. Halten Sie sich unterwegs nicht auf. Wir anderen bleiben hier und werden aufpassen, dass Ihrer Frau inzwischen nichts passiert. Aber ich wette mit Ihnen, dass Ihrer Frau allerlei passieren wird, wenn Sie nicht gehorchen und schnellstens zurückkehren. Machen Sie sich das genau klar.«
    »Nicht nötig«, stieß Ray Callegan zwischen den Zähnen hervor. »Ich hab’s schon kapiert, Mister. Und wenn Sie mir einen einzigen Satz gestatten: Ich kann es gar nicht erwarten, wieder hier zu sein und Sie alle loszuwerden.«
    »Sobald Sie zurück sind und ich genau weiß, dass die Kisten ordnungsgemäß angeliefert sind und bereits mit dem Zug in Richtung Chicago rollen, werden wir hier verschwinden. Flinn, du gehst ’raus und sagst Bloyd Bescheid. Er soll sich waschen und fertig machen. Die anderen können inzwischen den Mann und die Frau bewachen. Ich will mir erst selber noch einmal die Kisten ansehen. Aber pass auf, dass sich Bloyd auch wirklich wäscht. Er muss halbwegs sauber aussehen, wenn er der Polizei ins Gesicht lächeln darf.«
    Mortens verließ das Haus und trat hinaus ins Freie. Er sah sich um, bis er sicher war, dass ihn niemand von den anderen beobachtete. Danach blickte er auf seine Uhr und rechnete. Aus einer abgeschlossenen Aktentasche, die in ihrem Wagen stand, holte er ein kleines Päckchen. Er trug es ungesehen bis zum Lastwagen, klappte dort den Deckel des Kästchens hoch und stellte auf einer Weckuhr eine bestimmte Zeitspanne ein. Anschließend verband er zwei elektrische Drähte und stellte zufrieden fest, dass das Uhrwerk lief. Er klappte den Deckel wieder zu und schob das Kästchen unter den Fahrersitz im Lastwagen. Mit zwei kleinen Rollen Knetstoff klebte er das Kästchen fest, damit es unter dem Sitz nicht hin und her rutschen konnte.
    Er ging zurück ins Haus.
    »Okay«, sagte er. »Bloyd, ab geht die Post. Und Sie, Mann. Sie denken daran, dass Ihre Frau bei uns ist, nicht wahr?«
    »Sie können sicher sein, dass ich’s nicht vergessen werde«, brummte der Farmer. Er trat auf seine Frau zu, umarmte sie und sagte leise: »Keine Angst, Liebling. Ich bin bald wieder zurück.«
    Er drückte seine Frau noch einmal an sich, löste sich schnell von ihr und ging raschen Schrittes hinaus. Bloyd folgte ihm. Chock Mortens trat mit den anderen Gangstern in die offene Tür. Sie beobachteten die Abfahrt des Lastwagens.
    »Hoffentlich kommen sie durch«, brummte McKenzie.
    »Sie werden durchkommen«, sagte Mortens überzeugt. »Niemand wird daran denken, einen Farmer für einen Mobster zu halten. Und dass in Apfelsinenkisten Geld sein könnte, wird erst recht keiner vermuten.«
    »Der Gedanke mit diesen Kisten war großartig«, sagte Cat in seinem gutturalen Amerikanisch.
    Chock Mortens nickte geschmeichelt. Wie fast bei allen Gangstern gab es auch bei ihm einen Rest von Eitelkeit, der anders als das Bestätigungsbedürfnis normaler Menschen schon durch bloße Schmeichelei zu befriedigen war. Er sah auf seine Uhr und brummte:
    »Flinn und Cat, seht nach, wo der Farmer seinen Jeep stehen hat. Ich weiß, dass einer vorhanden ist. Also seht zu, dass ihr ihn findet.«
    »Okay, Cocky«, brummte McKenzie.
    Die beiden Gangster verließen die Küche und überquerten den Hof. Als sie etwa in der Mitte waren, brüllte Mortens hinter ihnen her:
    »Unter die Bäume. Schnell in Deckung.«
    Verwundert blieben sie stehen, stutzten einen Augenblick und liefen dann rasch unter die breiten Laubdächer der großen Kastanien. Jetzt hörten auch sie das tiefe Brummen eines näher kommenden Hubschraubers. Sie drückten sich enger an die Baumstämme und reckten die Köpfe. Chock Mortens war anscheinend ins Haus zurückgegangen, denn von ihm konnten sie nichts mehr sehen.
    Vom an der Straße tauchte der ungefüge Rumpf des metallenen Insekts auf, das in schneller Fahrt über die Straße dahinschwebte.
    »Sie suchen den Transport«

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