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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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gerade dabei, Herbert Newman auf eine mitgebrachte Trage zu schnallen und diese in den Hubschrauber zu schieben. Unser Doc stand dabei.
    »Sagen Sie, Doc«, murmelte ich und zog ihn am Ärmel ein Stück zur Seite, »halten Sie es für möglich, dass die Verletzungen Newmans von der Explosion stammen? Dass er im Wagen gesessen haben kann, als die Explosion erfolgte?«
    Unser Arzt rückte seine randlose Brille mit den dünnen goldenen Bügeln zurecht und runzelte die Stirn.
    »Das ist sehr unwahrscheinlich, Cotton«, erwiderte er. »Es scheint mir eher so, als ob die Verletzungen daher rührten, dass Newman den Hang da hinabgestürzt ist. Wenn er im Wagen gesessen hätte, müsste er ebenso zerrissen sein wie die anderen. Das allerwenigste aber wäre, dass eine Art von Brandwunden an seinem Körper vorhanden sein müssten. Bei so seiner Explosion tritt ja eine ungeheure Hitze auf, die eine ganz bestimmte Art von Wunden hinterlässt. Es gibt aber am ganzen Körper von Newman nicht eine einzige solche Stelle. Er muss ziemlich weit vom Explosionsherd entfernt gewesen sein, und das schließt ja wohl aus, dass er im Auto gesessen haben könnte.«
    »Danke, Doc«, brummte ich und drehte mich um.
    Die Dinge standen nicht günstig für unseren Kollegen Newman.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und sah nachdenklich auf die herumliegenden Stahl- und Blechfetzen, auf das Wrack des Transportwagens, auf die scheinbar planlos herumlaufenden Kollegen.
    Dieser Fall würde nicht nur klären müssen, wer eine anderthalbe Mlillion Dollar gestohlen hatte. Es würde nicht nur zu erforschen sein, wem der Tod von ehrlichen, anständigen G-men zuzuschreiben war. Hier würde sich zeigen müssen, ob das FBI noch immer die unantastbare Organisation von Männern war, deren höchster Ehrgeiz nicht ein hohes Gehalt, sondern die absolute Unbestechlichkeit war. Hier würde sich etwas entscheiden müssen, von dem unser aller Leben zutiefst abhing. Es ging jetzt schon nicht mehr um eine Gangsterbande, mochte ihre Tat noch so verwegen und einmalig in der Kriminalgeschichte gewesen sein. Es ging um das ganze FBI.
    Ich schlenderte langsam die Straße entlang in die Richtung, die der Transport unter normalen Bedingungen genommen hätte. Ich blieb hier und da stehen, sah mir die Gegend an und die herumliegenden Gegenstände.
    Ein Balken mit einer Rolle an einem Ende. Seile. Die leeren Behälter von Schaumlöschgeräten, Asbesthandschuhe und -Schutzkleidung. Was die Gangster liegen gelassen hatten, erzählte deutlicher, als es ein Mensch hätte tun können, den Hergang dieses verwegenen Überfalls. Man brauchte sich den ganzen Kram nur anzusehen, die Augen zu schließen und von der Phantasie den Film abrollen zu lassen, und schon sah man den Überfall vor sich. Praktisch, mit jeder Einzelheit.
    Nur eine Sache, schoss es mir durch den Kopf, eine Sache siehst du nicht. Warum Newman nicht im Auto saß, als die Wagen in die Luft flogen. Du kannst es drehen und wenden, wie du willst, es läuft alles immer wieder auf diese eine Frage hinaus.
    Ärgerlich schleuderte ich meine Zigarette weg. Ich konnte nichts anderes tun, als darauf zu warten, dass von irgendeiner Straßensperre, die jetzt in fieberhafter Eile überall aus dem Boden gestampft wurden, eine Meldung einging oder dass die Spuren-Sachverständigen etwas ausbuddelten. Mit dem man sich auf die Suche machen konnte.
    Natürlich hätten wir wie die Verrückten die Straße freimachen und mit dem Jaguar weiterrasen können. Aber wie weit? Bis zur nächsten Gabelung. Schon da aber konnte man bereits nicht mehr sicher sein, ob man überhaupt noch auf der richtigen Strecke war. Es gab Felsschluchten und Täler nach allen Seiten. Hätte man das Gebiet planmäßig absuchen wollen, hätte man getrost mehrere Regimenter tagelang beschäftigen können. Oder man hätte einfach ins Blaue hineinfahren müssen. Und beides war sinnlos. Also musste man warten, bis sich der erste Anhaltspunkt eingestellt hatte, der ein planvolles Suchen ermöglichte. Vielleicht waren die Gangster jetzt dabei, möglichst viele Meilen zwischen sich und den Ort ihres Überfalles zu bringen. Mochten sie. Mochten sie dreitausend Meilen weit nach Westen rasen. Eines Tages würde diese Entfernung durch ein Polizeiblitzgerät in weniger als zehn Sekunden Übemunden worden sein. Die Zeit arbeitete für uns. Und alles, was wir im Augenblick brauchten, war Geduld.
    Langsam drehte ich mich um und lauschte. Alles blieb still.
    »Hallo«, rief ich. »Ist

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