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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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dabei der Drahtgeflechttür einen so heftigen Tritt, dass sie aus der oberen Angel riss. Quietschend und schief blieb sie nach draußen hängen.
    »Die Tür hat uns fast zehn Dollar gekostet«, sagte die Frau empört.
    »Einen neuen Kopf würden Sie überhaupt nicht bezahlen können«, sagte Mortens und spielte mit seinem Colt.
    Die Frau biss sich auf die Lippen, drehte sich abrupt um und suchte den Kaffee. Eine Zeitlang war sie mit dem Zubereiten des Kaffees beschäftigt, denn sie filterte ihn und nahm sich sehr viel Zeit dazu. Endlich stellte sie Mortens eine Kanne und eine Tasse hin.
    »Gibts vielleicht auch Milch und Zucker?«, bellte Mortens.
    »Sicher«, sagte die Frau, »Immer der Reihe nach.«
    Sie brachte das Gewünschte. Mortens bediente sich. Als er den Blick der Frau auffing, der auf seinen Colt gerichtet war, zog er die Waffe hastig an sich, die er weggelegt hatte, als er sich den Kaffee süßen wollte, und knurrte grimmig:
    »Sie setzen sich jetzt da hinten in der Ecke auf den Stuhl. Gesicht zur Wand. Wenn Sie sich bewegen, schieße ich.«
    Er trank seinen Kaffee, nachdem er die Frau beobachtet hatte, bis sie seinem Befehl genau nachgekommen war. Das heiße, aromatische Getränk belebte ihn ein wenig. Er schlürfte den Kaffee in winzigen, einander rasch folgenden Schlücken, bis er die erste Tasse geleert hatte.
    Von draußen hörte er das laute Hämmern seiner Männer. Zufrieden grinste er vor sich hin. Er war doch ein Teufelskerl. Er hatte den verwegensten Raubzug der Kriminialgeschichte geplant, vorbereitet und abrollen lassen. Und alles war wie am Schnürchen gegangen. Sie hatten mindestens eine anderthalbe Million Dollar erbeutet, seit dem Überfall war schon fast eine halbe Stunde vergangen, und noch hatte sich niemand um sie gekümmert. Er hatte in diesem Augenblick keine Ahnung, dass schon allerhand passiert war.
    Restlos von seinen einmaligen Qualitäten überzeugt, lehnte er sich zurück. In ein paar Minuten mussten die Männer fertig sein. Dann würde er das Geld auf die Reise schicken. In Obstkisten. Es war zum Lachen. Während jetzt vielleicht schon überall im Umkreis Straßensperren aufgebaut wurden, trafen sie die Vorkehrungen, damit das Geld die Sperren passieren konnte, ohne dass auch nur ein Cop auf den Gedanken kommen konnte, in den Obstkisten etwas anderes als Orangen zu vermuten.
    Natürlich würde er nicht nur die Beute verfrachten lassen. Etwas anderes musste bei dieser Gelegenheit gleich mit passieren. Und er hatte ja auch dafür schon die nötigen Vorkehrungen getroffen.
    »Wir sind fertig. Cocky«, rief Bloyds helle Jungenstimme von draußen.
    »Kommt ’rein«, brüllte er zur Tür hin.
    Ihre Schritte stapften heran, und gleich darauf standen sie alle in der Küche.
    »Da ist Kaffee«, sagte Mortens und zeigte auf die Kanne. »Bedient euch, damit ihr wach bleibt. Inzwischen werden wir uns mal unterhalten. Achtet auf die Frau, Jungs.«
    Er winkte Flinn McKenzie und dem Farmer zu. Gehorsam gingen die beiden Männer nach nebenan ins Wohnzimmer. Während sich McKenzie und Mortens sofort in die Sessel warfen, blieb der Farmer stehen.
    »Hören Sie zu«, begann Chock Mortens. »Keine fünfzehn Meilen von hier ist die nächste Bahnstation. Habe ich Recht?«
    »Ja.«
    »Klar, ich habe Recht. Ich habe mir doch alles angesehen. Auf dieser Station wird heute Nachmittag genau um drei Uhr vierundzwanzig der Güterzug halten und die üblichen Gemüsekisten von den Farmern aufnehmen. Sie werden zusammen mit einem von uns zu diesem Zug fahren und dort die Orangekisten aufgeben. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich habe wohl keine andere Wahl«, murmelte Ray Callegan. »An welche Adresse soll ich sie aufgeben?«
    »Sag du’s ihm, Flinn«, befahl Mortens.
    »Flinn McKenzie, Chicago, Hinsdale, 47. Straße, gegenüber dem Medizinischen Museum.«
    »Das muss ich mir auf schreiben«, sagte der Farmer.
    »Tun Sie’s«, nickte Mortens. »Und stecken Sie diese Zeitung ein.«
    Er zog ein auf geschlagenes Exemplar der Wochenzeitschrift »Der Obstanbau« aus seiner Rocktasche und warf es auf den Tisch.
    »Unterwegs werden Sie möglicherweise von der Polizei aufgehalten werden«, fuhr Mortens fort. »Sie werden sagen, dass der Junge neben Ihnen im Wagen ein Erntearbeiter ist. Wenn es die Polizisten aus dem nächsten Nest sind, die Sie anhalten, werden sie sich vielleicht darüber wundern, dass Sie Orangen nach Chicago schicken. Den Leuten zeigen Sie das rot angekreuzte Inserat in der Zeitschrift. Ich

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