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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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und schienen nichts davon zu halten, ins Bett zu gehen, solange auf dem Bildschirm noch irgendetwas flimmerte.
    »Ich bin Douglas Kiever«, sagte der weißhaarige Mann, der trotz seiner Haarfarbe ein Gesicht wie ein Vierzigjähriger hatte. »Was kann ich für Sie tun, Gentlemen?«
    »Wir sind FBI-Beamte«, sagte ich und hielt ihm meinen Dienstausweis hin. »Können wir ein paar Minuten sprechen?«
    Ich warf einen Blick auf die Kinder, der eigentlich deutlich genug war. Aber Mr. Kiever verstand ihn trotzdem nicht. Er zeigte uns einen Stuhl, der noch frei war, befreite einen zweiten mit einer energischen Handbewegung von einer grauen Katze, die darauf gelegen und geschlafen hatte, und sagte:
    »Bitte Gentlemen, nehmen Sie doch Platz.«
    Wir taten’s. Mr. Kiever dagegen hörte gespannt den Nachrichten zu.
    »Mister Kiever« sagte ich.
    »Außenminister Rusk…«, sagte der Nachrichtensprecher der Fernsehgesellschaft.
    »Mister Kiever«, wiederholte ich und gab ein bisschen Lautstärke zu. »Erinnern Sie sich an die Abfertigung des Güterzuges, der ungefähr heute Mittag bei Ihnen durchgekommen sein muss?«
    »Ja, freilich«, sagte Mr, Kiever. »Ich erinnere mich an alle dienstlichen Dinge. Ich bin ein korrekter Angestellter meiner Gesellschaft.«
    »Natürlich«, schrie ich gegen den Nachrichtensprecher an, der gerade etwas über das Programm zur Verbesserung der Arbeitslosenfürsorge erzählte. »Wir brauchen eine Auskunft von Ihnen. Da war doch ein Mann, der Orangenkisten aus dem Güterzug ausladen ließ.« , »Ja, ein gewisser Mister McKenzie«, sagte Mr. Kiever laut.
    »Ist es dieser Mann gewesen?«
    Ich hielt ihm das Foto hin, das die Chicagoer Kollegen aufgetrieben hatten. Mr. Kiever besah es langsam und gründlich.
    »Es scheint dieser Mann zu sein«, gab er endlich von sich. »Allerdings möchte ich sagen, dass dieses Bild schon ein oder zwei Jahre alt ist. Vielleicht auch noch ein bisschen älter. Oder Mister McKenzie war heute besonders abgespannt. Er sah nicht so gut aus wie auf dem Bilde.«
    »… beide Affen erfreuen sich nach den offiziellen Meldungen bester Gesundheit«, sagte der Nachrichtensprecher, während auf dem Bildschirm das Bild zweier grinsender Affen erschien, die gerade von einem winzigen Ausflug in den Weltenraum zurückgekommen waren.
    Mir war es gleichgültig, ob die Affen gesund waren - eh - ob McKenzie besser oder schlechter als auf dem Bilde ausgesehen hatte. Diese elende Fernschleidenschaft brachte einen noch völlig durcheinander.
    »Was hat Mister McKenzie mit den Kisten gemacht?«, fragte ich.
    »… wurden nach Laos in Marsch gesetzt«, sagte der Nachrichtensprecher und sprach von wer weiß welchen Militäreinheiten.
    »Er hat sie auf dem mitgebrachten Lastkraftwagen verstaut«, erwiderte Mr. Kiever.
    »War er allein?«
    »Ja. Ganz allein.«
    »Haben Sie sich mit ihm unterhalten?«
    »Na ja, so ein bisschen. Über das Wetter, über die Politik und über das Geld.«
    Phil und ich fuhren wie elektrisiert hoch.
    »Über welches Geld?«, riefen wir beide.
    »Na, über das Geld«, rief Mister Kiever verständnislos. »Über unser Geld. Über dass amerikanische Geld. Finden Sie denn nicht auch, dass es eine Schande ist, wie der Dollar ständig an Wert verliert? Alles wird teurer. Von Jahr zu Jahr. Das kann doch nicht…«
    »Okay, Mister Kiever«, unterbrach ich. »Sie haben Recht. Aber Sie haben nicht zufällig gehört, wohin Mister McKenzie mit seinen Orangen fahren wollte?«
    »Nach Chicago«, sagte Kiever ohne zu zögern.
    »Wieso denn ausgerechnet nach Chicago?«
    »Na, das stand doch an seinem Lastwagen.«
    »Mister Kiever«, sagte ich und nahm alle meine Geduld zusammen. »Glauben Sie, dass ein Mann hundertvierzig Meilen weit der Bahn entgegenfährt, um eine Ladung Kisten dorthin zu bringen, wohin sie die Eisenbahn sowieso bringen wollte?«
    Er klappte den Mund auf.
    »Mensch«, sagte er. »Sie haben Recht. Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    »Wissen Sie wenigstens, welche Straße McKenzie eingeschlagen hat?«
    »Aber ja. Es gibt ja nur zwei. Entweder hätte er nach Nordwesten fahren können, also in Richtung von Chicago, oder nach Südosten. Er ist aber nach Nordwesten gefahren. Da sehen Sie, dass er doch nach Chicago wollte.«
    »…keine nennenswerten Niederschläge«, sagte der Sprecher auf dem Bildschirm vor der Wetterkarte.
    »Vielen Dank, Mister Kiever«, sagte ich. »Das war alles.«
    Jetzt kam Kievers Neugierde zum Durchbruch.
    »War dieser McKenzie etwa…?«,

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