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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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besitzen. Die Türen waren abgeschlossen. Weder auf den Sitzen noch unter der breiten Heckscheibe lag etwas herum, wie es doch in jedem benutzten Auto der Fall ist.
    Cocky wird den Wagen hier abgestellt haben, damit wir den Lastwagen stehen lassen können, dachte McKenzie. Er hat ja überhaupt die ganze Flucht meisterhaft vorbereitet. Alles, was recht ist, dass er so schlau sein würde, hätte ich nicht gedacht. Er hat sich selbst übertroffen.
    McKenzie steckte sich eine Zigarette an. Er hatte kaum zwei Züge gemacht, da erschien Chock Mortens auf der Bildfläche. Er schleppte einen Eimer Wasser heran.
    »Komm in die Hütte, Flinn«, brummte er.
    »Okay, Cocky«
    McKenzie ging seinem Boss nach. Aber kaum hatte er die düstere Hütte betreten, da sah er auch schon die Mündung des Colts, die Mortens auf ihn gerichtet hatte.
    Flinn McKenzie erschrak. Er wurde blass, nahm seine Zigarette aus dem Mund und sagte unsicher:
    »Was ist los, Cocky?Was hast du denn auf einmal? Ich habe doch alles richtig gemacht?«
    »Hast du«, sagte Mortens kalt. »Trotzdem werde ich dich hier erschießen. Du bist jetzt zu bekannt, Flinn. In Chicago kennt dich ein Dutzend Leute wegen der Gemüsebude. Wo wir die Kisten abgeholt haben, kennt dich der Stationsvorsteher. Zu viele Leute, Flinn, die der Polizei deine Beschreibung liefern können.«
    »Aber du hast es mir doch immer selber befohlen, mich dort sehen zu lassen.«
    »Natürlich. Einer musste es doch tun.«
    McKenzie fühlte, wie ihm kalter Schweiß ausbrach. Irgendwo im Wald zwitscherten ein paar Vögel. Die Bäume rauschten leise ihre ewige Melodie. Von hinten fiel die Sonne zur Tür herein und malte McKenzies Gestalt als einen schwarzen Umriss auf die staubbedeckten Dielen der Blockhütte.
    »Cocky«, stieß McKenzie heiser hervor, »ich fang nicht gern damit an, aber ich habe dir im Januar 45 in Frankreich das Leben gerettet. Du weißt, wir haben damals die schönsten Schiebungen gemacht, die sich je in der Armee zugetragen haben. Ich hatte die richtige Quelle, und du warst Unteroffizier bei der Militär-Polizei. Als wir den Lastwagen mit den Zigaretten verschoben, hätten sie dich um ein Haar erwischt. Ich habe deinetwegen den einen MP-Mann erschossen, und du weißt genau, dass sie uns beide auf den Stuhl geschickt hätten. Du hattest eine Kugel im Oberschenkel, und ich habe sie mit dem Messer herausgeholt und dich vierzehn Meilen weit auf dem Rücken getragen. Ohne mich wärst du damals geschnappt und auf den Stuhl geschickt worden, Cocky.«
    »Wärm’ die alten Geschichten nicht auf, Flinn«, sagte Mortens kalt. »Ich kann es nicht ändern. Du bist eine Gefahr für uns, weil dich zu viele gesehen haben. Deshalb wirst du hier erschossen werden, Flinn.«
    Mortens sprach, als erzähle er vom Wetter, Flinn McKenzie fühlte, wie seine Knie anfingen zu zittern.
    »Das… das kannst du doch nicht tun, Cocky«, stotterte er. »Ich habe dir das Leben gerettet, vergiß das nicht.«
    »Halt die Klappe«, schrie der Gansterboss. »Es geht um eine anderthalbe Million, kapierst du denn das nicht? Los, geh rückwärts aus der Hütte ’raus.«
    McKenzie klammerte sich mit beiden Händen an den Türpfosten fest.
    »Cat«, schrie er. »Cat, hilf mir doch. Er will mich erschießen.«
    Der Indianer kam.
    »Ich kann dir nicht helfen, Flinn. Der Chef hat es so befohlen. Und es wird schon so richtig sein.«
    Plötzlich fasste McKenzie Cat um die Hüften und warf ihn gegen Mortens. Ein Schuss löste sich und fuhr krachend ins Fenster.
    McKenzie hatte die Gelegenheit benutzt und war in den Wald gelaufen.
    Ein Schuss fiel. McKenzie stolperte. Wieder krachte ein Schuss. Der Flüchtende hatte geschossen, aber nicht getroffen. Aus seinem linken Ärmel tropfte Blut.
    Mortens fluchte.
    McKenzie schoss noch ein paarmal und flüchtete tiefer in den Wald.
    ***
    Fünf Tage waren seit dem Überfall vergangen. In pausenloser, minutiöser Kleinarbeit hatten über siebzig G-men in New York Einzelheiten zusammengetragen, die sich jetzt zusammensetzen ließen zu einem großen Mosaik.
    Gestern Abend hatte man Flinn McKenzie in einem Wäldchen in Ohio gefunden. Er wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht. Er bestätigte unsere Vermutungen. Nachdem feststand, dass Bloyd Paterson im Wagen des Farmers mit in die Luft geflogen war, konnte man sich an den Fingern abzählen, worauf der Boss dieser Bande hinauswollte. Er wollte die Beute für sich allein besitzen. Und dafür würde er ein Bandenmitglied nach dem anderen

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