0227 - Vier Killer kennen keine Gnade
scheint ja auf die Gangster hinzudeuten, die den Transport überfallen haben.«
»Ja, Chef, Wir dachten das auch sofort. Da wir in der Nähe waren, fuhren wir also zu der Farm hin. Vor uns war bereits ein Wagen der State Police eingetroffen. Man hatte die Frau des Farmers schwer verletzt in der Küche aufgefunden. Der Arzt hofft, dass sie durchkommt. Weitere Personen lebten auf der Farm nicht. In der Scheune fand man einen Anhänger, auf den, wie wir ziemlich schnell herausfanden, einige der Profilspuren passten, die vom Tatort des Überfalles hinwegführen. Und wir fanden den Chrysler, den die Gangster benutzt haben. Auf der einen Seite haben die Halunken alles raffiniert gemacht, auf der anderen Seite aber waren sie so dumm, ihre Fingerabdrücke im Wagen zurückzulassen. Wir haben sie natürlich sofort in unser Archiv gegeben. Die Abdrücke von zwei Gangstern sind bei uns vorhanden, die beiden Leute konnten demnach identifiziert werden. Es handelt sich einmal um den Gangster, der nach dem Überall von seinen Komplicen verwundet wurde: ein gewisser Slim Hoocers. 32 Jahre alt. Gewohnheitsverbrecher, seit Jahren in New York ansässig. Sein Vorstrafenregister hat eine ganz hübsche Länge. Er wird noch längere Zeit vernehmungsunfähig sein. Der zweite - das ist der Mann, der seine Fingerabdrücke am Lenkrad des Chrsylers zurückließ -wurde als Bloyd Paterson an Hand seiner Prints identifiziert. Derselbe junge Paterson, der bereits wegen Mordes vor Gericht stand, aber wegen Mangels an Beweisen freigesprochen werden musste. Der Dorfpolizist an der Straßensperre in der Nähe der Obstfarm gab uns eine Beschreibung des jungen Mannes, den der Farmer als Saisonarbeiter bezeichnet hatte. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass Paterson und dieser angebliche Erntearbeiter ein und dieselbe Person sind. Sollte das zutreffen, wäre also Paterson jetzt tot. Denn der Farmer mitsamt dem Beifahrer starben in dem explodierten Lastwagen. Wir werden einen Kurier zu diesem Dorfpolizisten schicken und Patersons Bild mitnehmen lassen, um uns darüber Gewissheit zu verschaffen.«
»Gut. Aber wohin sind die anderen Gangster entkommen?«
Ich zuckte die Achseln:
»Keine Ahnung, Chef. Von der Farm aus verliert sich die Spur. Wir wissen, dass der Farmer einen Jeep besaß, und dass dieser Jeep fehlt. Da die Gangster den Chrysler in der Farm stehen ließen, ist anzunehmen, dass sie den Jeep haben und damit ihre Flucht fortsetzten. Aber wohin? Keine Straßensperre hat einen Jeep gemeldet.«
»Dann müssten sie ja noch innerhalb des Fünfzig-Meilen-Umkreises stecken, in dem wir die Straßensperren aufrichten ließen.«
»Es sieht so aus«, gab ich zu. »Ich möchte sogar annehmen, dass sie im Augenblick wieder in New York sind. Hier können sie sich am leichtesten verstecken.«
»Aber wie sollen sie nach New York hereingekommen sein?«, wandte der Chef ein. »Wir haben doch auch vor New York Straßensperren errichten lassen.«
»Chef«, sagte ich, »unsere Straßensperren standen frühestens vierzig Minuten nach dem Überfall. Wenn sie gefahren sind wie die Wilden, können Sie es gerade geschafft haben, vor den Sperren durchzukommen.«
»Das bedeutet also«, sagte der Chef, »dass wie die Sperren ruhig wieder abbauen können.«
Ich nickte.
»Meiner Meinung nach: ja. Es werden nur eine Menge Leute an den Sperren beschäftigt, die kosten eine Menge Geld. Während es fraglich ist, ob die gesuchten Gangster überhaupt noch innerhalb des Sperrgebietes sind. Übrigens, um auf die Fingerabdrücke zurückzukommen: Wir haben natürlich die anderen Prints, die nicht in unserem Archiv waren, noch heute Nacht per Bildfunk an die Zentrale Fingerabdruckkartei des FBI Washington durchgehen lassen. Vielleicht findet man dort noch den einen oder anderen an Hand seiner Abdrücke.«
»Ja, das ist möglich. Die Gangster müssen ja nicht alle aus New York stammen. Aber ich muss sagen, ich bin ein wenig enttäuscht von diesem mageren Ergebnis. Wenn in Washington bei der Suche nach den Fingerabdrücken nichts herauskäme, säßen wir ja praktisch ohne eine vernünftige Spur da.«
Ich schüttelte den Kopf.
»Nein, Chef. So schlimm ist es nun wieder nicht. Mir ist heute früh beim Frühstück ein Gedanke gekommen.«
»Nämlich?«, schnappte Phil neugierig.
»Wir haben uns doch gestern die Obstfarm angesehen«, sagte ich. »Nur flüchtig, aber immerhin sind wir durch alle Felder und Baumbestände gegangen, weil doch irgendwo eine Spur der Gangster hätte zu
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