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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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nennen. Ich muß dazu Mr. Highs Erlaubnis einholen, aber ich fürchte, es ist ein sehr faules Ei, das da ausgebrütet wird. Ich kannte diesen Tony Trace, wenn auch erst seit gestern nachmittag, aber doch ziemlich genau. Er war nicht sehr clever. Er ist wahrscheinlich in eine Sache hineingetappt, mit der wir G.-men uns zur Zeit beschäftigen. Anstatt sich an uns zu wenden, wollte er selbst den Teck spielen, und Sie sehen ja, was daraus geworden ist.«
    Leutnant Crosswing pfiff durch die Zähne.
    »Soso, also einmal wieder strengstes Geheimnis. Wir werden ausgeschaltet, und zum Schluß gibt man uns die Schuld, wenn die Karre in den Dreck gefahren wird.«
    »Machen Sie es halb so wild, Leutnant. Kein Mensch will Sie ausschalten, aber ich habe bestimmte Instruktionen, die ich nicht verletzen darf. Ich werde sofort mit Mr. High sprechen und zweifele nicht daran, daß dieser mir Vollmacht geben wird, Sie zu unterrichten.« Ich ging zurück zu meinem Wagen und schaltete den Sprechfunk ein. Mr. High war entsetzt, als er von dem Vorfall hörte.
    »Zuerst das Mädel und jetzt der Junge«, sagte er. »Bitte, veranlassen Sie, daß von seiten der Stadtpolizei niemand zu Trace geschickt wird und daß man nicht etwa anruft, um zu melden, Tony sei tot. Es wird mir nichts übrigbleiben, als diesen schweren Gang selbst anzutreten. Mrs. Trace darf vorläufig überhaupt nichts davon erfahren. Es könnte ihr Tod sein.«
    Die Genehmigung, Leutnant Crosswing aufzuklären, gab der Chef mir ohne weiteres, allerdings unter der Bedingung, daß dieser jedem anderen gegenüber den Mund halte, bevor er die Erlaubnis bekam, offiziellen Gebrauch von seinen Informationen zu machen.
    Ich drückte mich absichtlich davor, ins Office zurückzukehren, und fuhr mit dem Leutnant zum Hauptquartier. Tony Trace war mit einer 32er Pistole erschossen worden. Natürlich wurden die Stahlmantelgeschosse untersucht, fotografiert und geprüft, und dabei stellte sich heraus, daß aus derselben Waffe vor zwei Jahren schon einmal tödliche Schüsse abgegeben worden waren.
    Damals jedoch war der Schütze erkannt und als Besitzer der Waffe festgestellt worden. Es war ein bekannter Erpresser, von dem man nur wußte, daß er mit Vornamen John hieß und den Spitznamen Topsy führte.
    Gefaßt worden war er nie, aber man wußte, daß er zusammen mit einem anderen Verbrecher, den man Turvy nannte, arbeitete.
    Topsy-Turvy ist der Ausdruck für ein komplettes Durcheinander. Wie die zwei Gangster zu diesen Spitznamen kamen, wußte niemand.
    Ebensowenig gab es eine genaue Beschreibung von ihnen oder gar Fingerabdrücke.
    Unklar blieb mir, wie ein Bengel vom Schlage Tony Traces mit zwei gefährlichen Verbrechern aus der Unterwelt des Ostendes in Berührung gekommen war und welchen Grund einer dieser beiden gehabt hatte, ihn zu erschießen. Es sei denn, sie hätten Kay entführt. Das wiederum war höchst unwahrscheinlich, denn alle beide zeichneten sich durch abgrundtiefe Häßlichkeit und entsprechendes Benehmen aus.
    Kay Trace hätte ganz bestimmt mit keinem von ihnen auch nur ein Wort gewechselt.
    Hatte man Tony irrtümlich erschossen?
    Vielleicht hatte man Tony Trace für einen anderen gehalten, aber das schaffte nicht die Tatsache aus der Welt, daß der Sohn eines reichen Mannes am Vormittag um elf Uhr in der wüstesten Gegend des New Yorker East Ends herumspaziert war.
    Inzwischen hatte man auch seinen feuerroten Roadster aufgefunden. Er stand in der Lafayette Street an der U-Bahnstation der IRT-Linie, das hieß also, daß er in einem der dazwischen liegenden vier Blocks etwas zu tun gehabt hatte oder aber in der Bowery, kurz bevor er erschossen wurde.
    Er hatte sich um die Auffindung seiner Stiefschwester bemüht, und wenn man ihn hier in dieser Gegend erledigt hatte, so bewies das, daß entweder Kay oder ihre Entführer sich nicht weit davon befanden.
    Während ich noch überlegte, wurde mir die Nachricht überbracht, ich möge schnellstens zurück ins Office kommen. Als ich bei Mr. High eintrat, war Phil bereits dort.
    »Ich habe soeben ein Telefongespräch mit Trace gehabt«, sagte unser Boß. »Nein, ich war noch nicht dort und habe ihm nichts gesagt. — Trace hat mich dringend gebeten, ihn zu besuchen. Entweder, er weiß bereits etwas von Tonys Tod, oder er hat es sich überlegt und will auspacken. Auf jeden Fall möchte ich, daß Sie beide zugegen sind. Erstens brauche ich Zeugen, und zweitens könnte es ja sein, daß wir sofort etwas unternehmen.«
    ***
    Trace war

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