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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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auf Grund deren kein Mensch sie erkannt hätte, und er hatte dafür gesorgt, daß sein Vater mir nichts von den Anweisungen verraten hatte, die der Kidnapper ihm gab.
    Tony hatte natürlich gewußt, daß Kay zu ihrer Freundin fahren werde, und er war unbedingt die geeignete Person, um sie aus ihrem Wagen zu locken. Dazu kam, daß er Kays Wagen an der Penna Station gefunden haben wollte, obwohl dieser eine Viertelstunde vorher bestimmt noch nicht dagewesen war. Und er hatte außerdem sein Bestes getan, um fremde Fingerabdrücke in diesem Wagen zu zerstören oder zu verschleiern, daß er selbst diesen kurz vorher gefahren hatte.
    Wenn ich daran dachte, daß er jetzt ermordet worden war und ein anderer unmittelbar nach seinem Tode bei Trace angerufen und neue Instruktionen für die Zahlung des Lösegeldes erteilt hatte, so drängte sich unwillkürlich der Verdacht auf, Tony habe etwas mit der Angelegenheit zu tun gehabt.
    Alles dieses brauchte ich Phil nicht zu erklären. Ich sah ihm an, daß er selbst darüber nachdachte.
    »Fahren wir also zur Fordham Universität«, sagte ich, und so geschah es.
    ***
    Wir waren erstaunt, daß wir die Universität ohne jede Kontrolle betreten konnten, und wir wurden von einem Studenten, den wir um Auskunft baten, zu dem Gebäude gewiesen, das die Leichenkammer und den Raum enthielt, in dem die Studenten und Studentinnen ihre anatomischen Kenntnisse erweiterten.
    Wir hatten Glück.
    Gerade kam ein weißhaariger Professor, gefolgt von einer Schar seiner Schüler, heraus, und ein paar Angestellte in grauen Mänteln kamen mit Eimern und Wannen, um die Reste weg-/uräumen.
    »Wer von Ihnen ist Mr. Consign?« fragte ich.
    Keiner sagte etwas, aber zwei blickten einen dritten an. Der mußte es also sein.
    »Wir möchten Sie einen Augenblick sprechen«, begann ich und zeigte ihm meinen Ausweis.
    Der Mann stellte den Eimer ab, den er in der Hand hielt und fragte pampig:
    »Was ist denn jetzt los? Ich habe nichts verbrochen und auch sonst nichts mit der Bundespolizei zu tun.«
    »Das wird sich finden, Mr. Consign.«
    Ich beschloß, den Stier sofort bei den Hörnern zu nehmen. Wenn ich dem Burschen erst Zeit gab, sich zu überlegen, wie er sich herausreden könne, .so hatten wir verloren.
    »Sie haben an einen ehemaligen Studenten namens Trace einen Finger verkauft«, behauptete ich.
    Wenn es nicht stimmte, so würde er sich zweifellos wehren.
    »Woher wissen Sie das?« fragte er statt dessen und fügte hinzu: »Er wollte ihn gerne haben und gab mir fünf Dollar dafür. Das Ding war doch zu nichts mehr nutze und wäre in den Abfalleimer gekommen.«
    »Dürfen Sie das denn?«
    »Natürlich nicht, aber so etwas kommt öfter vor. Es gibt Ärzte oder auch Anatomielehrer, die sich regelmäßig solche Dinge abholen.«
    »Aber Sie wußten, daß Tony Trace weder Arzt noch Lehrer ist.«
    »Klar, aber er wollte so ein Ding haben, einen Finger von einem jungen Mädchen, und da wir gerade eine derartige Leiche hatten, tat ich ihm den Gefallen. Eigentlich sollte es ja ein Ringfinger sein, aber den fand ich nicht mehr.«
    »Sie sind sich wohl darüber klar, daß man Sie zur Verantwortung ziehen wird«, meinte ich, aber da grinste er.
    »Kein Mensch wird sich hier darum kümmern. Da hätten die Herren viel zu tun.«
    »Aber wir werden uns darum kümmern. Sie haben durch Ihre Eigenmächtigkeit und mir vollständig unerklärliche Gefühllosigkeit einem Schwerverbrecher Vorschub geleistet. Unter Umständen wird man Sie als Komplicen eines Mörders vor Gericht stellen.«
    Jetzt schien ihm zu dämmern, daß er sich gründlich hereingerissen hatte. Er erging sich in weitläufigen Entschuldigungen und Erklärungen, die wir ignorierten. Natürlich war das mit dem Mordkomplicen ein Bluff gewesen, dazu hätte die vorbedachte Absicht gehört, einem Mörder behilflich zu sein, und die hatte er wohl nicht gehabt. Er hatte nur aus Gleichgültigkeit, Geldgier und Gefühlsroheit gehandelt. Das letztere verstand ich sogar. Ich brauchte nur an die Polizeiärzte zu denken, die es nicht lassen konnten, angesichts der Leichen von Ermordeten faule Witze zu reißen.
    Jedenfalls nahmen wir den Kerl mit und ließen ihn im Office das Protokoll seines Geständnisses unterschreiben. Er war sichtlich erleichtert, als er wieder abschieben konnte.
    Jetzt war erwiesen, daß Tony Trace bei der Entführung seiner Stiefschwester die Hand im Spiel hatte, selbst Wenn wir annehmen wollten, er sei nicht die treibende Kraft gewesen. Vor allem galt

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