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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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auf deren Grund ich saß. Jetzt konnte ich auch den Weg erkennen, den »mein« Gangster genommen hatte. Jedenfalls mußte er genau Bescheid wissen. Dieser Weg bestand nur aus schmalen, in den Erdboden gehackten Stufen. Selbst bei Licht war es nicht ganz einfach, ihn zu benutzen, ohne auf die Nase zu fallen.
    Ich fand meine Lampe und machte mich an den Aufstieg.
    »Was war los?« fragte mein Freund.
    »Einer trat mir auf die Finger, und das schmerzte so scheußlich, daß ich nicht ruhig bleiben konnte. Wir zerrten uns gegenseitig herum, bis wir da hinunterfielen, wobei meine Lampe zu Bruch ging. Mein Gegner kannte sich auch im Dunklen aus und verdrückte sich. Ich war, wie du gesehen hast, einsam zurückgeblieben.«
    »Bei mir war es ähnlich«, war Phils Antwort. »Ich versuchte, mehr nach rechts hinüber in die Nähe der Baubude zu kommen, prallte mit einem Kerl zusammen und war für zwei Sekunden groggy. Diese zwei Sekunden genügten dem Kerl, um sich dünnzumachen.«
    »Und wie ist es mit dem Paket?«
    »Das ist weg. Ich nehme an, daß der es mitnahm, mit dem ich zusammenstieß, aber es kann auch ein dritter gewesen sein.«
    »Wenigstens hat dir keiner auf die Pfoten getreten, und du bist nicht in die Grube gefallen«, schimpfte ich.
    Wir suchten noch einmal, aber fanden absolut nichts. So mußten wir uns also mit abgesägten Hosen auf den Heimweg machen.
    Als ich im Office ankam, war meine linke Hand geschwollen und schmerzhaft. Ich zog es also vor, Doc Baker, der, wie so oft, noch in seinem Laboratorium herumfummelte, um Rat zu fragen. Der bog und drückte an meinem Greifwerkzeug herum, daß ich die Engel im Himmel singen hörte, und dann grinste er.
    »Ich wundere mich nur, daß der Stöckelabsatz nicht auf der anderen Seite wieder herausgekommen ist.«
    »Reden Sie kein Blech, Doktor. Das war kein Mädchen.«
    »Dann war es ein Mann, der hohe Hacken trug. Sehen Sie sich Ihren Handrücken an. Sie können den Abdruck des pfenniggroßen Absatzes genau erkennen. Morgen, wenn er erst grün und blau geworden ist, werden Sie es noch deutlicher sehen. Ich leiste jeden Eid darauf, daß es eine Frau war, die Ihre Pfote als Fußmatte benutzt hat.«
    Ich besah mir die Bescherung und kam zu der Einsicht, daß der Doktor sich nicht täuschte. Da es normalerweise keine Männer gibt, die Pfennigabsätze tragen, so mußte ich mich mit einer Frau gebalgt haben, einer Frau, die Hosen und eine Jacke getragen hatte.
    Genau wie wir versprochen hatten, riefen wir Mr. High an und erzählten ihm von dem Mißerfolg unseres Unternehmens. Der sagte gar nichts, obwohl er berechtigt gewesen wäre, uns anzupfeifen. Ich wagte es nicht, Trace anzurufen, aber ich hatte das auch gar nicht nötig. Er besorgte das für mich.
    »Soeben habe ich ein Telefonat bekommen«, sagte er hastig, »Kay ist nicht zu Hause, und der Kerl am Telefon erklärte mir hohnlachend, er wisse, daß ich ihm zwar nicht die Polizei, aber zwei Privatdetektive auf den Hals gehetzt habe. Dann bedankte er sich für die Dollars, meinte jedoch, nachdem ich versucht hätte, ihn hinters Licht zu führen, halte er sich nicht für verpflichtet, das getroffene Abkommen einzuhalten. Er werde Kay gut aufheben und mich noch wissen lassen, wie ich ihn für die Unbequemlichkeit von heute abend entschädigen könne. Dann sagte er, er habe noch eine besondere Überraschung für mich. Plötzlich war Kay am Apparat. Sie sagte nur ein paar Worte, aber ich habe sie einwandfrei erkannt.«
    »Was sagte sie denn?« fragte ich.
    »›Ich soll dir sagen, es gehe mir gut. Ich bin hier in…‹, dann brach sie plötzlich ab.«
    »Das kann ich mir denken. Jedenfalls hat das Mädel Schneid. Sie wollte den Versuch machen, Ihnen ihren Aufenthaltsort zu verraten, und wurde in letzter Sekunde daran gehindert. Wir können jedoch sicher sein, daß ihr nichts geschehen wird. Ich habe so das Gefühl, als ob der Bursche mit einer neuen Forderung kommt. Er scheint über Ihre Verhältnisse recht genau im Bilde zu sein.«
    Die Antwort des Mr. Trace war ein Wutausbruch. Er beschimpfte mich und beschuldigte mich, wir trügen die Schuld daran, daß Kay noch nicht wieder zu Hause sei. Es nutzte nichts, wenn ich versuchte, ihm klarzumachen, der Kidnapper hätte auch ohne unser Eingreifen und unser Pech eine neue Forderung gestellt. Was ich ihm nicht sagte, war, daß ich befürchtete, der Kerl werde so lange weitermachen, bis Trace sich weißgeblutet hatte, und das Mädchen dann umbringen.
    Phil und ich saßen, obwohl

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