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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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erzählen, ihr kämt aus Chikago? Laßt bloß das Renommieren! Damit könnt ihr nur Prügel beziehen, sonst nichts.«
    »Die haben sich nach Topsy und Turvy erkundigt«, kreischte Amanda, und in diesem Augenblick war der Ofen aus.
    Sonny machte eine Bewegung, als wolle er die Ärmel seiner Jacke hochstreichen, aber das wäre auf keinen Fall gegangen. Die saßen nämlich stramm über den Muskelbergen.
    »Schnüffler sind es, Gummischuhe, Polente!« kreischte ein Weib, das sich vorsichtshalber im Hintergrund hielt, und diese Verdächtigung wurde kritiklos als Tatsache genommen.
    Ein paar Kerle sprangen auf, und Sonny kam wie ein gereizter Bulle auf uns los. Nur die Hörner fehlten.
    »Heiliger Edgar Hoover, hilf uns!« betete ich im stillen, und dann packte ich in Ermangelung von etwas Besserem mein gerade gefülltes Glas und versuchte, es ihm in die Augen zu schütten, aber der Trick mißlang.
    Er bückte sich und griff nach meinen Beinen. Das hätte er nicht tun dürfen. Er bekam einen Handkantenschlag ins Genick, der einen Elefanten gefällt hätte. Bei Sonny hatte er keine andere Wirkung, als daß er die Bewegung um zwei Sekunden verzögerte. Das rettete mich.
    Ich hatte die Pistole herausgerissen und haute sie ihm schnell hintereinander dreimal gegen den Schädel. Jetzt hatte er endlich genug.
    Als ich mich nach Phil umblickte, war der gerade dabei, den Hocker, auf dem er gesessen hatte, an den Köpfen verschiedener Helden, die auf ihn eindrangen, zu Brennholz zu zerschlagen. Vorübergehend bekamen wir Luft. Aber auf die Dauer würden wir den kürzeren ziehen.
    Ich ließ es also darauf ankommen.
    Ich knallte zwei Schüsse in den Kronleuchter, so daß die Splitter nur so durch die Gegend flogen. Phil machte es mir nach, und wir hatten die Genugtuung, von sechs Glühbirnen, vier außer Betrieb gesetzt zu haben.
    Im nächsten Augenblick waren wir draußen. Ein paar Neugierige, die den Klamauk gehört hatten, hatten sich in achtungsvoller Entfernung versammelt. Wir machten die Hasen, sonst hätten wir neharf schießen müssen, und wenn es auch um die ganze Bagage in der »Mauen Kuh« sicherlich nicht schade war, so wollten wir das doch vermeiden Von Springstreet her heulte eine Sirene, und ein Flitzer der Stadtpolizei kam mit flackerndem Rotlicht um die Ecke. Die Neugierigen zerstreuten sich in alle Winde, und drei Kerle, die aus der Kneipe gestürmt waren, um die Prügelei mit uns auf dei Straße fortzusetzen, zogen sich schleunigst wieder zurück.
    Mein Freund und ich aber gingen gemütlich, so alt ob wir kein Wässerchen trüben könnten, weiter.
    Erst als die Cops, Gummiknüppel schwingend, in der »Blauen Kuh« verschwunden waren, machten wir kehrt, kletterten in meinen Jaguar und fuhren los.
    Eines hatten wir jedenfalls erfahren. Die zwei Gangster waren in der Gegend bekannt. Es lohnte sich also, nach ihnen zu suchen.
    Zur Abwechslung bogen wir in den Schiff Parkway ein, der früher einmal Delancey Street hieß, ein Name, der im Laufe der Jahrzehnte einen so unmoralischen Klang bekommen hatte, daß die Stadtverwaltung ihn abänderte. Trotzdem weiß kein Mensch, wo Schiff Parkway ist. Delancey Street bleibt Delancey Street, und die Mädchen drin werden zwar älter, aber sie bleiben auch noch ein paar Jahrzehnte dieselben.
    Wir fuhren westwärts und gaben meinen Jaguar beim Police HQ, dem Polizeipräsidium, in Aufbewahrung. Dann bummelten wir wieder in Richtung Williamsburg Bridge.
    In verschiedenen Bars und Kneipen machten wir Station, immer in der Hoffnung, einen der beiden Gesuchten zu sehen. Wir unterhielten uns mit ein paar Mädels, die ihr Geld beim Spazierengehen verdienen, und tippten vorsichtig an, aber entweder wußten sie wirklich nichts oder sie fürchteten sich, etwas loszulassen.
    Die Sonne ging auf, und je heller es wurde, um so leerer und einsamer wurden die Straßen im Ostend. Die Nachtvögel verkrochen sich in ihre Höhlen, um erst bei Dunkelheit wieder aufzutauchen.
    »Gehen wir auf dem Rückweg durch China Town«, schlug Phil vor. »Da ist immer noch etwas los.«
    Wir schwenkten in die Mottstreet ein. Die großen Restaurants und Musichalls waren bereits geschlossen, aber in den kleinen Bars und Tanzlokalen, deren dicht verhängte Fenster den aufkommenden Tag Lügen straften, tummelte sich noch ein munteres Völkchen. Aus der Bar »Zum goldenen Drachen« kamen zwei junge Burschen mit noch viel jüngeren Mädchen und bestiegen einen Jaguar, der dem meinen bis auf die Farbe aufs Haar glich.
    Die

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