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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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stürzten sich in blinder Wut und im Gefühl ihrer Übermacht auf den Tisch, an dem die drei Gangster saßen.
    Flaschen zerknallten an der Mauer, Tische flogen um, Stühle segelten durch die Luft, als ob sie aus Papier seien. Ringsum war Schreien, Fluchen, Stöhnen und Heulen. Die Wirtin war ebenso verschwunden wie ihre junge Hilfskraft. Topsy, Turvy und Sonny hatten sich mit den Rücken gegen die Wand gelehnt und schwangen Bruchstücke von Stühlen. Jedesmal, wenn diese auf einen Kopf oder eine Schulter niedersausten, gab es ein knirschendes und splitterndes Geräusch. Ob dieses von Holz oder von den Knochen herrührte, konnte kein Mensch sagen.
    Bis jetzt hatten wir nur zugesehen, aber es wurde langsam mulmig. Hier gab es keine Neutralen. Entweder man machte mit oder man wurde einfach zusammengeschlagen. Wir verständigten uns mit einem Blick, und was wir dann taten, grenzte an Selbstmord.
    Wir rissen die Pistolen heraus. Zwei Schüsse knallten gegen die Decke.
    »Hände hoch! FBI«, schrie ich.
    Für ein paar Sekunden wurde es totenstill. Die Mehrzahl der Kämpfenden hatte es plötzlich sehr eilig, wegzukommen. Nur ein paar Unentwegte prügelten sich noch.
    Sonny, Topsy und Turvy hatten sich nach uns umgedreht. Der Zweizentnerbulle packte einen schweren Tisch, wuchtete ihn hoch und hätte uns damit zermalmt, wenn ihn mein Schuß nicht getroffen hätte. Er stand einen Augenblick, mit dem Ausdruck ungeheuren Erstaunens, bevor er umkippte und zwischen die Scherben und Trümmer fiel.
    Die beiden anderen fuhren in die Hüfttaschen, und jetzt wußten wir, daß es ernst wurde. Wir ließen sie gar nicht zum Ziehen kommen. Natürlich wollten wir sie nicht erschießen, aber sie mußten kampfunfähig gemacht werden.
    Topsy ließ die Pistole, die er halb aus der Tasche gerissen hatte, los, so daß sie zu Boden polterte. Turvy drehte sich unter dem Aufprall des Geschosses aus Phils Waffe einmal um sich selbst und stürzte gegen seinen Kumpan, so daß beide am Boden lagen.
    Als draußen ein paar Sirenen aufheulten, verschwand alles, was noch dazu imstande war. Übrigblieben das blutüberströmte Mädchen, mit dem aus der Brust ragenden Messergriff und fünf oder sechs sich am Boden wälzende Verletzte. Die Wirtin tauchte hinter dem Tresen auf und stimmte ein Jammergeheul an. Durch die Tür stürmte eine Rotte von Cops.
    Wir hatten unsere Waffen rechtzeitig eingesteckt, denn die Blauen schienen sich hier auszukennen, hielten ihre Colts schußbereit und brüllten.
    »Hände hoch!«
    Um allen Weiterungen aus dem Wege zu gehen, gehorchten wir und verlegten uns aufs Parlamentieren, aber erst, nachdem sie unsere Ausweise geprüft hatten, glaubten die Polizisten uns, daß wir mit ihnen auf derselben Seite des Zaunes standen.
    Die kleine Zigeunerin war tot, und ein paar andere hatten Schädelbrüche, zerschnittene Gesichter und gebrochene oder ausgerenkte Knochen.
    Topsy hatte einen Schulterschuß abbekommen und Turvy eine Kugel in der rechten Brustseite. Für die beiden bestellten wir einen besonderen Unfallwagen. Der Rest interessierte uns gar nicht.
    Wir sorgten dafür, daß die zwei Burschen, deren Aussagen wir noch nötig brauchen würden, sofort ordentlich verbunden und ins Hospital gebracht wurden. Das nächste war St. Vincents in der Ilten Straße, und wir zogen es vor, hinterherzuf ähren.
    Wir legten sie dem Arzt von der Unfallstation besonders ans Herz und bestellten zwei unserer eigenen Leute, um sie zu bewachen. Die Cops waren mir dazu nicht zuverlässig genug.
    Die Pistolen der zwei Gangster hatte ich wohlweislich eingesteckt. Erst als uns versichert wurde, beide seien außer Lebensgefahr, und nachdem unsere beiden Kameraden eingetroffen waren, verzogen wir uns.
    Um halb eins waren wir im Office, und schon zehn Minuten später konnte unser Kamerad Slick, der Schußwaffensachverständige, uns bestätigen, daß es wirklich Topsys Pistole war, mit der Tony Trace ums Leben gebracht wurde.
    Der Arzt hatte uns versichert, daß beide Gängster am Morgen vernehmungsfähig sein würden.
    So hatten wir also endlich doch einen Erfolg erzielt. Wir hofften zuversichtlich, in einigen Stunden zu erfahren, wohin man Kay Trace verschleppt hatte.
    Um acht Uhr morgens, es war Montag der 19., warteten wir voller Ungeduld auf dem Korridor. Wir hatten am Abend vorher darum ersucht, die zwei Verwundeten, getrennt voneinander, in je ein Einzelzimmer zu legen, damit sie sich nicht verständigen oder verabreden konnten.
    Als erster kam Topsy an

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