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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und Pfeffer einen gehörigen Abstand halten zu lassen.
    »Weiber«, murmelte Gryf und löschte jeden Bissen mit einem gehörigen kühlenden Schluck. »Zu nichts zu gebrauchen, nicht mal zum Schnitzelbraten…«
    »Hast du nicht auch gebraten und gewürzt?« fauchte Teri ihn an.
    »Schon«, gestand Gryf. »Aber ihr hättet ja nicht auch…«
    »Ruhe«, gebot Zamorra. »Wir werden jetzt sowohl Salz und Pfeffer drei Fuß tief vergraben. Sonst kommen wir unabhängig voneinander noch auf die Idee, das Bier zu salzen und zu pfeffern…«
    Und während sie gemeinsam die beiden Büchsen mit einer dichten Schicht Sand bedeckten, sah Zamorra zum Schloß hinauf.
    Aus welchem Grund hatte Raffael bloß die Festbeleuchtung eingeschaltet?
    Aber was soll’s, sprach er dann zu sich. Wenn er jetzt nach oben fuhr, um sich nach dem Grund der Energieverschwendung zu erkundigen und dieselbe zu beseitigen, war die ganze Urlaubsstimmung dahin. Also verdrängte er dieses Problem aus seinen Gedanken und flippte gemeinsam mit den anderen weiter aus.
    ***
    Die Lichter im Château Montagne brannten. Raffael Bois, der Besessene, war mit sich und seiner Arbeit zufrieden.
    Die Abschirmung um das Schloß war entfernt. Es gab nichts mehr, was den Gebieter daran hindern konnte, zu erscheinen und Château Montagne in Besitz zu nehmen.
    Und damit er es auch fand, brannten die Lichter. Schon von weitem mußte das Château deutlich zu sehen sein.
    Raffael rieb sich die Hände und kehrte in seine Zimmer zurück. Er sah in den Spiegel.
    War er das selbst, den er da sah? Seit wann besaß er schwarze Augen?
    Raffael rieb sie sich. Aber das Bild blieb. Der Spiegel zeigte ihm schwarze Augen.
    Das gibt es doch nicht! dachte er. Augen können sich doch nicht so einfach verfärben! Er stützte sich auf das Waschbecken ab und ging ganz nahe heran, bis der Spiegel beschlug. Aber an der Schwärze seiner Augen änderte sich nichts.
    Ich bin doch nicht verrückt! dachte er und ging in den Schlafraum zurück. Was ist mit mir los?
    Der Verdacht kam ihm, daß durch das Betrachten des Dämonenschatzes im Keller des de Blaussecschen Herrenhauses eine Veränderung mit ihm vorgegangen war. Er hatte doch den Hauch des Bösen gespürt!
    Den Hauch des Bösen…?
    Nein! schrie es in ihm. Das Böse selbst!
    Raffael Bois glaubte in einen Abgrund zu stürzen. Er erkannte, daß er einen lichten Moment hatte, in dem das Böse ihn nicht kontrollierte. Und er erinnerte sich an alles.
    Er hatte die magische Abschirmung um Château Montagne beseitigt!
    »Nein«, flüsterte er entsetzt. »Nein, nicht das…«
    Zamorra mußte es erfahren!
    Sofort! Vielleicht ließ sich der Schaden noch beheben. Vielleicht, wenn Zamorra sofort reagierte. Raffael eilte zum Telefon. Erst als er es vor sich sah, begriff er, daß er Zamorra damit doch nicht erreichen konnte. Sein Chef zeltete irgendwo unten an der Loire, und dahin gab es kein Telefon, weil die Leute von der Post doch niemals damit gerechent hatten, daß ein gewisser Zamorra ausgerechnet in dieser Nacht irgendwo in der freien Landschaft erreicht werden mußte!
    Aber eine andere Erinnerung setzte ein. Das Telefon löste sie aus, und es traf Raffael wie ein Schock.
    Clement hatte ihn angerufen. Und er, vom Bösen besessen, hatte seinem alten Freund die Hilfe verweigert!
    Wie vom Blitz gefällt brach Raffael vor dem Telefontischchen zusammen und rührte sich nicht mehr. Stille trat ein, tödliche Stille.
    In Château Montagne gab es nichts und niemanden mehr, der sich dem unheimlichen Angreifer in den Weg stellen konnte.
    Und er kam, um das Château in seinen Besitz zu nehmen…
    ***
    Der Mann, dessen Körper den Namen Victor de Blaussec trug, sah hinaus in die Nacht, und er wußte, daß sein Diener Clement Ferrac tot war. In den grell grünen Augen des Mannes gab es kein Bedauern.
    »Merlin«, sagte er leise. »Merlin, ahnst du, daß ich wieder da bin? Weißt du schon, daß ich dir den Kampf ansage? Ich werde dich jagen bis an das Ende des Universums. Dich und deine Helfer! Deine Zeit ist um. Jetzt beginnt meine!«
    Er kicherte. Seine Hände berührten die Fensterbank. Draußen funkelten die Sterne. Das Mondlicht erhellte den Park und den Vorplatz vor dem Herrenhaus. Victor de Blaussec beobachtete das Spiel der Schatten, wenn die Büsche und Bäume sich sanft im warmen Nachtwind bewegten.
    »Victor de Blaussec«, murmelte er. »Ja, der Name gefällt mir… Ich glaube, ich werde ihn behalten. Er ist markanter als mein früherer…«
    Er versuchte

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