0229 - Feind aus fremder Galaxis
Einheiten der Akonen zerplatzten fast gleichzeitig in einem mehrfarbigen Feuerregen und lösten sich in ihre Bestandteile auf. Drei wurden so schwer beschädigt, daß sie steuerlos auf dem bisherigen Kurs weitertrieben und die Rettungsboote ausschleusten. Die restlichen vierzig Schiffe zogen sich sofort um einige hundert Kilometer zurück und formierten sich zu einem neuen Angriff. Diesmal frontal in breiter Staffelung.
Grek 1 sagte in sein Mikrophon: „Ich warte auf die Techniker, Flaggschiff BORA."
Der Empfänger blieb stumm.
Gucky teleportierte in Greks Kabine und holte den Translator.
Dann materialisierte er neben Grek 1 in der Zentrale und stellte das Gerät auf den Kontrolltisch. Seine Miene verriet dem Maahk, was er wollte.
Als das Gerät eingeschaltet war, fragte Grek l: „Was gibt es? Ich bin beschäftigt."
„Du wärest es nicht mehr, wenn wir deine Geschütze blockiert hätten. Hoffentlich siehst du wenigstens das ein."
„Wenn ihr mir geholfen habt, dann nur, um euch selbst zu helfen."
„Richtig erkannt, mein Bester. Trotzdem solltest du ein bißchen dankbar sein. Wir lieben die Akonen ebenso wenig wie ihr. Sie sind heimtückisch und falsch. Man kann sich nicht auf ihr Wort verlassen. Was wirst du tun?"
„Sie vernichten. Habe ich eine andere Wahl?"
„Nein. Es sei denn, sie fliehen."
„Die Gelegenheit werden sie nicht erhalten. Zwar ist mein Schiff nur noch ein Wrack, und wahrscheinlich werden wir nie mehr zu unserem Heimathafen zurückkehren, aber vierzig Akonen sind keine Gegner für mich. Du und deine Freunde - ihr werdet euch auch weiterhin neutral verhalten?"
„Bis Rhodan eintrifft, ja." Grek 1 verdaute die Nachricht. Er benötigte dazu fast eine Minute. Dann sagte er: „Bis Rhodan eintrifft...? Ihr habt also Verbindung mit ihm? Wie ist das möglich?"
„Ich will fair dir gegenüber sein", versprach Gucky und meinte es ernst. Grek l, der neben ihm saß, lebte und handelte nach einem eigenen Ehrenkodex. Das mußte man berücksichtigen, wenn man objektiv bleiben wollte. Grek 1 würde Rhodan bis zum letzten Blutstropfen bekämpfen und alle Listen anwenden, aber er würde niemals heimtückisch sein. Er würde niemals lügen. „Wir haben Verbindung mit Rhodan, aber du würdest nie begreifen, wie das möglich ist. Seine Flotte wird in weniger als einer halben Stunde hier sein. Solange mußt du die Angriffe der Akonen abwehren.
Den Rest besorgt Rhodan."
„Richtig, und dann bin ich an der Reihe. Nun kann ich nicht mehr fliehen. Ich werde mich zum Kampf stellen. Ich werde den Terranern Verluste beibringen, die sie so schnell nicht vergessen werden. Leicht wird es ihnen nicht fallen, mich zu vernichten."
„Warum ergibst du dich nicht? Rhodan hat dir eine faire Behandlung zugesagt, und er hat noch nie sein Wort gebrochen."
Gucky sah nicht nach hinten. Er bewegte sich nicht. „Sage deinem Offizier, er soll hinter meinem Rücken verschwinden. Wenn er seine Waffe auch nur anhebt und denkt, daß nun der rechte Augenblick sei, mich aus dem Weg zu räumen, passiert etwas, Grek 1."
Grek 1 rief einen Befehl. Der Offizier, in der herabhängenden Hand seine Strahlwaffe, kehrte an seinen Platz zurück. „Tut mir leid", sagte Grek 1. „Er handelte nicht auf meinen Befehl."
„Ich weiß es", gab Gucky zu. „Es war dein Glück. Ich hätte dich sonst gepackt und wäre mit dir in den Raum hinaus teleportiert. Ich habe einen Schutzanzug."
Grek 1 rührte sich nicht. Aber er dachte nach. Gucky wußte, was er dachte. Er war befriedigt. Auch ein Maahk war also zu erschrecken.
Die Akonen griffen ein zweites Mal an, und als sie erneut zurückwichen und sich sammelten, bestand ihre Flotte nur noch aus dreiunddreißig intakten Einheiten. Es schien unwahrscheinlich, daß sie noch einmal angriffen. Sie würden versuchen, Verstärkung zu bekommen.
„Du siehst", sagte Grek l, „mit der Zeit werden sie weniger. Bis Rhodan eintrifft, sind keine Akonen mehr vorhanden. Es sei denn, sie fliehen rechtzeitig."
„Das werden sie nicht tun. Überwache den Funkverkehr."
„Hast du keine Bedenken, daß ich auch die terranischen Schiffe abwehren könnte?"
„Nein. Denn wenn Rhodan eintrifft, endet unser Waffenstillstand, Grek 1. Wir greifen in den Kampf ein. Das bedeutet für dich Tod oder Gefangenschaft. Du kannst wählen."
„Ich habe schon gewählt", erwiderte Grek 1. Er ließ die Bildschirme nicht aus den Augen. „Was ist mit den Akonen los?"
Gucky sah, was Grek 1 meinte. Die bisher geordnete Formation
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