0229 - Feind aus fremder Galaxis
Sie mir, wenn ich Ihnen Schrecken einjagte." Er schob die Waffe in den Gürtel zurück. „Ich konnte ja nicht wissen, wen ich auf Ihrem Schiff antraf."
„Wer sind Sie? Wie kommen Sie...?"
„Stellen Sie keine Fragen, ich kann Sie Ihnen doch nicht beantworten. Ich bin nicht Ihr Feind ... genügt das?"
Solbar entsann sich seiner Pflichten und der Geschäfte.
„Wir erhielten einen Notruf. Wer immer Sie auch sind, und was immer Sie auch wollen, ich muß zuerst..."
„Davon rate ich Ihnen ab", sagte Tronar ernst. „Ich komme nämlich von diesem Schiff, das den Notruf abstrahlte. Flögen Sie hin, wären Sie verloren. Kennen Sie die Maahks?"
„Die Wasserstoffatmer?" rief Solbar alarmiert. „Sie wollen doch nicht behaupten, daß der Notruf im Kode der Akonen von den Maahks gesendet wurde?"
„Doch, das behaupte ich."
„Und Sie kommen aus dem Schiff?" Solbar schüttelte den Kopf, daß die Haare seines Vollbartes nur so flogen. „Erstens steht es mindestens zehn Lichtjahre von hier entfernt im Raum, und zweitens haben die Maahks noch nie einen Gefangenen entkommen lassen."
„Ausnahmen bestätigen die Regel. Glauben Sie mir, Sie sind erledigt, wenn Sie nicht auf mich hören. Ich belästige Sie nicht lange. Stellen Sie eine Hyperfunkverbindung mit einem Schiff der Terraner her, dann sind Sie mich schnell los."
Solbar dachte an die Schätze, die in den Safes lagerten.
„Ich habe etwas gegen die Terraner", sagte er ruhig.
„Aber die Terraner haben nichts gegen Sie. Die Maahks schon.
Das ist der Unterschied. Entscheiden Sie sich."
Die Maahks führten Krieg gegen die ganze Galaxis, das stimmte.
Solbar arbeitete mit den Akonen zusammen, daher war er über die Lage informiert. Die Entscheidung war also leicht, wenn sie ihm auch nicht gefiel.
„Also gut, ich stelle die Verbindung her. Sie werden natürlich terranische Streitkräfte herbeiholen, nehme ich an. Versprechen Sie mir, daß man mich nicht belästigt?"
„Das kann ich versprechen. Die Solare Flotte hat andere Sorgen.
Ich Will sie nur zum Schiff der Maahks bringen. Das ist auch Ihr Vorteil. Wie heißt übrigens Ihr Schiff?"
„Die SOLBAR. Ich bin Patriarch Solbar, der Besitzer. Das Mädchen ist meine Tochter Mira. Drüben steht Vetter Bera, und dort hinten ..."
„Danke, das genügt. Ich heiße Tronar Woolver, wenn Ihnen das etwas sagt."
Es sagte Solbar nichts, der sich noch immer darüber den Kopf zerbrach, wie der Fremde in sein Schiff gekommen war. Über eine Entfernung von zehn Lichtjahren hinweg. Ein Teleporter ganz besonderer Sorte? Der Funker war inzwischen wieder zu sich gekommen und saß vor seinen Geräten. Tronar gab ihm die Frequenz an, von der er wußte, daß sie auf allen Schiffen der Solaren Flotte ständig auf Empfang geschaltet war. Er ließ einfach nur seinen Namen senden und war überzeugt, daß der richtige Empfänger dann schon wußte, was er zu tun hatte.
Inzwischen hatte er Zeit, sich näher mit Solbar zu befassen. Der Mann mochte ein gerissener Händler sein, aber sicherlich bedeutete das nicht, daß er auch ein schlechter Kerl war. Er hatte nicht einmal versucht, ihn hereinzulegen, sondern war bereitwillig auf seine Wünsche eingegangen.
Solbars Tochter war jung und hübsch. Tronar betrachtete sie mit Wohlgefallen und überlegte dabei, was so ein Mädchen wohl auf einem Schiff wie diesem zu suchen hatte. Ständig lebte sie unter den Männern, aber sie sah ganz so aus, als würde sie mit ihnen fertig. Außerdem hatte sie ja ihren Vater, der auch nicht so wirkte, als sei mit ihm gut Kirschen essen.
„Ich gebe Ihnen noch einen guten Rat, bevor ich Sie verlasse", sagte Tronar, als er mit Solbar und Mira in einer kleinen Nebenkabine um einen Tisch saß. „Verschwinden Sie aus dieser Gegend, so schnell Sie Ihr Antrieb fortbringt. Bald wird hier die Hölle los sein. Es gibt eine Menge Schiffe, die das Notsignal der Maahks gehört haben. Sie werden kommen, um dem vermeintlichen Schiffbrüchigen zu helfen - und was dann geschieht, können Sie sich ja vorstellen."
„Ich begreife immer noch nicht", sagte Mira und himmelte Tronar an, „wie Sie auf unser Schiff gekommen sind."
„Eine Erklärung würden Sie noch weniger verstehen." Er lächelte ihr zu. „Leider werde ich genauso wieder verschwinden. Es wird keine Zeit bleiben, mich von Ihnen zu verabschieden. Aber ich bin sicher, wir begegnen uns irgendwann noch einmal."
Solbar strich sich durch seinen Bart.
„Sie sind Terraner?"
„Zumindest gehöre ich zu ihnen", wich
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