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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeichnete sich auf meinem Gesicht ab, denn Kara meinte: »Damit hast du wohl nicht gerechnet?«
    »Nein.«
    »Es ist aber so. Alassia muß ihn haben.«
    Ich stand auf und schüttelte den Kopf. »Woher weißt du das alles? Soweit ich mich erinnern kann, hast du doch nie gewußt, wo sich der Trank befindet!«
    Kara ging ein paar Schritte zur Seite und blickte dorthin, wo der Bach sprudelte. »Im Prinzip stimmt das schon, doch ich habe immer versucht, mit den fremden Mächten Kontakt aufzunehmen. Mein Schwert war mir dabei eine große Hilfe. Zudem haben Myxin und ich Dämonen beschworen. Die meisten von ihnen wußten zwar nichts, aber wir erhielten manchmal Hinweise. Es war wie ein Puzzle. Als wir es zusammensetzten, führte eine vage Spur in die Dunkelwelt.«
    »Warum hast du mit mir darüber nicht gesprochen?« In meiner Frage schwang ein Vorwurf mit.
    »Du hast selbst Probleme genug. Zudem war ich mir nicht sicher, ob sie den Trank des Vergessens tatsächlich besitzt oder näher darüber Bescheid weiß.«
    »Aber jetzt weißt du mehr?«
    »Ein wenig.«
    Ich atmete tief durch. »Glaubst du denn, daß dir Alassia sagen wird, wo sich der Trank befindet, wenn du mit ihr Kontakt aufgenommen hast?«
    »Das ist die Frage, aber ich gehe von folgender Überlegung aus. Wenn sie sich tatsächlich auf dieser Welt befindet, hat sie ihre Dimension verlassen und besitzt meines Erachtens nicht mehr die Kräfte, die sie in der Dunkelheit hat. Ich will ihr gegenüberstehen, und möchte dich, John, deshalb bitten, uns zu helfen, denn du bist ein Mensch von dieser Welt und kennst dich aus.«
    »Ich tue, was ich kann.«
    Kara lächelte. »Das wußte ich. Zunächst jedoch möchte ich Kontakt zu Alassia herstellen, denn ich brauche mehr Informationen. Allein fühle ich mich hilflos.«
    »Wie willst du das anstellen?«
    »Ich nehme das Schwert. Das müßte gehen. Bist du einverstanden, daß du bei uns bleibst?«
    »Dumme Frage, klar.«
    »Gut.« Kara nickte und entfernte sich von mir. Statt dessen trat Myxin an meine Seite. Gemeinsam schauten wir zu, wie die Schöne aus dem Totenreich dort stehenblieb, wo sich die magischen Linien der Steine kreuzten, wenn sie aktiviert worden waren. Es war praktisch der Mittelpunkt der flaming stones, wo Kara sich nun aufhielt. Hier konzentrierte sich die Magie, und ich war gespannt, ob sich die Steine auch aktivieren ließen.
    Danach fragte ich Myxin.
    Der kleine Magier nickte. »Ja, das wird so sein. Die Magie des Schwertes überträgt sich auf die Steine.«
    »Wo kommen sie eigentlich her?«
    Da hob Myxin die Schultern. »Ich weiß es selbst nicht genau. Sollte mir die Zeit bleiben, werde ich danach forschen.«
    »Ja, das würde mich auch interessieren.« Momentan lagen die Steine in Mittelengland in einer ziemlich einsamen Gegend, die kaum von einem Menschen besucht wurde. Ein sehr schmales Tal, ringsum dicht bewaldete Hänge, und ein kleiner Bach, der das Tal durchschnitt. Das war alles.
    Wenn zufällig Wanderer hierherkamen, wunderten sich die Menschen zwar über die geometrische Aufstellung der Steine, aber ihr Rätsel konnten sie nicht lösen. Wahrscheinlich wußten sie auch nicht, was mit den Steinen eigentlich los war. Es war immer wieder faszinierend, die Magie der Steine zu erleben. Sie vermittelten ein ganz anderes Bild. Man konnte das Gefühl haben, in einer Märchen-und Sagenwelt zu stehen, aber nicht in der normalen Realität. Auf irgendeine Weise machte es mich stolz, etwas über dieses Geheimnis zu wissen.
    Ich war gespannt, wie es weitergehen würde. Kara war dort stehengeblieben, wo sich der Kreuzungspunkt der gedachten Linien befand. Was würde geschehen?
    Auch Myxin konnte jetzt nicht eingreifen oder etwas beschleunigen. Es ging allein um Kara. Die Schöne aus dem Totenreich mußte ihre Kräfte voll ausspielen. Sie kniete nieder.
    Irgendwie erschien mir die Bewegung andächtig. Es geschah nicht schnell, Kara glitt allmählich in die Knie, und als sie den Boden berührte, senkte sie den Kopf. Dann glitt ihr rechter Arm schräg am Körper entlang, und ihre Hand näherte sich dem Schwertgriff. Die Waffe mit der goldenen Klinge war das wichtigste überhaupt. Ohne sie war Kara machtlos. Sie zog das Schwert aus der Scheide und stellte es mit der Spitze zu Boden, wobei sie mit beiden Händen den Griff umklammerte.
    Es war die Haltung, die sie einnehmen mußte, um ihre volle Konzentration zu erlangen.
    Myxin und ich sprachen kein Wort mehr. Jeder Satz wäre zuviel gewesen, denn Kara brauchte

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