Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
für ihre Beschwörung und Aktivierung absolute Ruhe.
    Wie in Trance versunken, blieb Kara hocken. Wir wußten, daß sie sich jetzt konzentrierte, und sahen auch bereits den ersten Erfolg, denn die Steine veränderten sich. Als würde die rote Farbe oder das rote Licht tief aus ihrem Innern steigen, so wurde das eigentliche Grau abgelöst. Jede Pore füllte sich mit dem düsteren Rot, es verdichtete sich und wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver, bis es seinen höchsten Stand erreicht hatte und plötzlich aufstrahlte. Ich zuckte zusammen, obwohl ich das Phänomen kannte. Wie geisterhafte Erscheinungen huschten die Strahlen über den Erdboden, sie trafen sich genau dort, wo Kara kniete. Das war das magische Zentrum. Auch die Schöne aus dem Totenreich blieb nicht »verschont«. Hatten wir sie zuerst wegen der Dunkelheit nur relativ schwach erkennen können, so legte sich jetzt ein geheimnisvolles rotes Leuchten über ihren Körper, so daß ihr Bild ziemlich unwirklich wurde und Kara mich an eine Geistererscheinung erinnerte.
    Allein durch Konzentration hatte sie es geschafft, die Magie zu aktivieren. Ein Phänomen…
    Stumm und starr blieb sie sitzen, gestützt auf ihr Schwert. Sie schien die Magie der flaming stones zu genießen, denn diese wundersamen Kräfte gaben ihr Kraft und Ausdauer. Jeder von uns wußte, was kommen würde. Kara versuchte jetzt die zweite Konzentrationsübung. Über ihr Schwert wollte und würde sie Kontakt zu einer anderen Welt aufnehmen, vielleicht sogar zu einem Reich, das sich Dunkelwelt nannte und dessen Herrscherin Alassia, die Königin der Schatten, war.
    Ich war ungemein gespannt. Längst war meine Müdigkeit vergessen. Es spielte keine Rolle mehr, daß mich Myxin mitten in der Nacht aus dem Bett geholt hatte, mich hielt die Faszination des Augenblicks gefangen. Würde das Schwert es schaffen?
    Es war eine besondere Waffe. Kara konnte mit ihr nicht nur kämpfen, sondern sie auch als einen magischen Katalysator benutzen, der die Verbindung zu anderen Welten schuf. Erst einmal geschah nichts. Kara kniete stumm und hielt nach wie vor den Schwertgriff fest. Auch wir mußten uns in Geduld fassen, sahen allerdings, daß der Körper der dunkelhaarigen Frau plötzlich anfing zu zucken.
    »Ja!« stieß Myxin hervor. »Sie hat es geschafft.«
    Was sie geschafft hatte, wußte keiner von uns. Es war durchaus möglich, daß sie zwar einen Kontakt bekommen hatte, aber zu einer anderen Welt oder Dimension. Wir mußten abwarten…
    Zeit verging. Nach wie vor hielten die Steine ihr Strahlen aufrecht, sie schufen somit ein magisches Zentrum, das Kara als Mittelpunkt zeigte.
    Dann ein Schrei. Er drang aus dem Mund der schwarzhaarigen Frau. Wir zuckten zusammen, sahen, wie Kara zitterte, und das Beben lief wie die Ausläufer einer kleinen Explosion durch ihren Körper.
    Schlagartig brach die magische Brücke zusammen. Das Leuchten war nicht mehr vorhanden, auch die Strahlen zogen sich zurück, und Kara kippte zur Seite.
    Bevor wir sie auffangen konnten, lag sie schon am Boden.
    Gemeinsam knieten wir uns neben sie, und trotz der Dunkelheit war zu sehen, wie bleich und spitz ihr Gesicht wirkte.
    Kara mußte etwas ungemein Schweres hinter sich haben, das stark an ihren Kräften gezerrt hatte. Myxin tätschelte ihre Wangen. Er rief immer wieder ihren Namen, und Kara schlug flatternd die Augen auf. Ihr Blick traf Myxins Gesicht, sie versuchte ein Lächeln, und ihre Lippen murmelten Worte.
    »Ich - ich lebe noch.«
    »War es so schlimm?« erkundigte sich Myxin.
    »Ja, sie ist ungemein stark, und ihre Magie ist so mächtig. Sie kann uns alle vernichten.«
    Wie Kara das sagte, konnte man Angst bekommen. Denn sie war sonst nicht pessimistisch, aber für ihren Kommentar gab es einen Grund. Davon ging ich aus.
    »Was ist denn geschehen?« wollte ich wissen.
    »Alassia ist da, John. Sie ist auf der Erde. Ich habe ihre Anwesenheit genau gespürt, und sie ist dabei, irgend etwas zu unternehmen.«
    »Was?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich hörte sie nur schreien. Triumphierende Worte. Asmodina ist tot - Asmodina ist tot…«
    Das stimmte in der Tat. Solo Morasso, alias Dr. Tod, hatte Asmodina umgebracht. Natürlich hatte sie keine Nachfolgerin bekommen. Dr. Tod war allein sich selbst verantwortlich geblieben, aber er und seine Mordliga hatten Federn lassen müssen. Was ich weiter dachte, konnte man als reine Spekulation bezeichnen. War Alassia vielleicht erschienen, um Asmodinas Nachfolge anzutreten? Diesen Verdacht

Weitere Kostenlose Bücher