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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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Office, in dem die Verhöre durchgeführt wurden.
    »Ich bin auf Marvins Gesicht gespannt«, grinste Frank. Er verließ den Raum und kam nach wenigen Augenblicken mit dem Textilfabrikanten herein. Ich bot Marvin Platz an.
    »Wir haben den Boss des Unternehmens geschnappt«, begann ich.
    »Das ist ausgeschlossen!«, brüllte Marvin, »ihr könnt mich nicht in die Falle locken. Ich habe mit der ganzen Geschichte nichts zu tun. Weder mit dem Menschen- noch mit dem Waffenschmuggel. Und erst recht nichts mit dem Mord!«
    »Und das Kidnapping?«
    »Da hatte ich meine privaten Gründe«, gab er zögernd zu.
    »Private Gründe? Hat nicht der unbekannte Boss die Entführung genau wie alles andere ebenfalls angeordnet?«, fragte ich schneidend.
    Marvin schwieg.
    »Dieser Boss behauptet, du hättest LeClerc erschossen«, bombardierte ich ihn.
    Marvin sprang auf und schrie: »Das ist eine Lüge!«
    »Wir werden es sehen«, konterte ich seelenruhig.
    »Es ist alles ein groß angelegter Bluff. Ihr habt nicht die Spur eines Bosses. Ihr wollt mich nur in die Falle locken«, triumphierte Marvin. Narrow ging hinaus und kam mit William Akers zurück. Marvin drehte den Kopf zur Tür.
    »William - du?«, sagte Marvin tonlos.
    Akers schwieg.
    »Ja. Akers war dein Fahrer und gleichzeitig dein Boss«, erklärte Phil. »Seine Zentrale befand sich in El Reno. Du willst uns doch nicht erzählen, dass du davon keine Ahnung hattest. Auf welchem Weg bekamst du deine Aufträge?«
    »Über den Sender«, sagte Marvin mit schwacher Stimme. Offenbar war ihm diese Überraschung auf den Magen geschlagen.
    »Akers fuhr mehrere Male in der Woche nach El Reno, um seine Leute einzusetzen. Auf seinen Befehl hast du auch Mr. LeClerc erschossen, der unterwegs 64 war, um über den Menschenschmuggel Unterlagen und Beweise zusammenzutragen«, sagte ich.
    »No, G-man, ich bin es nicht gewesen«, knurrte Marvin.
    »Das musst du beweisen«, sagte Narrow ruhig.
    Marvin lieferte den exakten Beweis. Er erzählte uns haarklein, wie Akers den Mord inszenierte. Er stahl Slakers Pistole und klemmte sie in einen Schraubstock, der vor dem offenen Fenster stand. Dann zog er zweimal mit einem Bindfaden ab, als LeClerc vorbeiging. Anschließend nutzte er den allgemeinen Tumult, als LeClerc auf der Straße blutüberströmt zusammenbrach, und versteckte die Pistole im Papierkorb. Dann verließ er den Aufenthaltsraum.
    Sekunden später betrat Slaker den Raum. Er stürzte zum Fenster, weil er Schreie auf der Straße hörte. Slaker riss das Fenster auf. Daher seine Fingerabdrücke auf dem Lack. Sekunden später verließ er den Aufenthaltsraum und wurde dabei von Marvin und Akers gesehen.
    »Marvin, wusstest du von dem Mordplan?«, fragte ich.
    Der Textilfabrikant nickte.
    »Und du billigtest den Mord, weil du fürchtetest, dass LeClerc dir die billigen Arbeitskräfte wegschnappen würde, wenn der Bericht über Menschenschmuggel veröffentlicht wurde?«
    Wieder nickte Marvin. Nur Akers schwieg auf unsere Vorhaltungen. Er lehnte es ab, vor uns auszusagen. Wir konnten ihn nicht dazu zwingen.
    ***
    Ein halbes Jahr später fand die Gerichtsverhandlung statt. Jim Slaker trat als Zeuge auf. Phil Decker und ich kamen von New York nach Fort Worth und sahen unseren Freund Frank Narrow sowie Mr. und Mrs. Dale wieder. Der kleine Dave hatte den Schock längst überwunden. In der Zwischenzeit war der alte Doc gestorben, der der Familie Dale so hervorragend beigestanden hatte.
    Drei Gangster wurden zum Tode verurteilt.
    William Akers alias Bonder, der in Wirklichkeit Slynancyk hieß und ein langes Vorstrafenregister hatte, wurde wegen Mordes an LeClerc und wegen versuchten Mordes an einem G-man zum Tode verurteilt.
    Marvin kam wegen Anstiftung zum Kidnapping und Beihilfe zum Mord auf den Elektrischen Stuhl.
    John Reeder, der Hohlwangige, wurde ebenfalls wegen Kidnapping zum Tode verurteilt.
    Bei Akers und Marvin fielen die Zusatzstrafen für Menschen- und Waffenschmuggel nicht ins Gewicht.
    Der Bursche mit der bandagierten Hand bekam mehrere Jahre Gefängnis.
    Dieser Prozess zog einen Rattenschwanz von weiteren Prozessen in den Staaten nach sich. Eine Reihe von Fabrikanten wurde verurteilt, weil sie den Menschenschmuggel unterstützt hatten.
    ENDE

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