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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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Schraubenschlüssel.
    »Reifen wechseln«, sagte Akers kurz angebunden und hockte sich auf eine Kiste. Er steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und ließ sich von Crange Feuer geben.
    »Du willst bei Marvin anfangen, Junge?«, knurrte Akers, »da musst du ’ne ganze Menge einstecken. Oft sind wir vierundzwanzig Stunden unterwegs, kreuz und quer durch Texas. Hast du dir das genau überlegt?«
    »Das ist der richtige Job für mich. Oder glaubst du, ich hätte mich als Babysitter gemeldet?«'
    »Nimm den Mund nicht so voll, Kleiner. Ob du der richtige Mann bist, muss sich erst noch erweisen.«
    Nach einer halben Stunde grinste William Akers zufrieden. »Okay. Ich kann dich gebrauchen, obwohl heute schon jeder kleine Junge was vom Reifenauswechseln versteht. Aber die Art, wie du arbeitest, gefällt mir. Ich werde dem Chef sagen, dass du bei uns bleiben kannst.«
    »Okay«, sagte Crange und klopfte sich die Hände ab.
    »Wenn du willst, kannst du heute Abend ins Hudson-Inn kommen. Wir sind alle dort«, sagte Akers zu Crange.
    ***
    Ein Farmer, der zwischen Fort Worth und Hillsboro sein Land beackerte, meldete gegen Abend meinem FBI-Kollegen, dass auf seiner Weide, in der Nähe der Straße 81 ein hellblauer Mercury stand.
    Sofort teilte mir Narrow diese Neuigkeit telefonisch mit. Ich bestellte ein Taxi und ließ mich zum FBI-Office bringen. Mit dem alten Ford von Narrow fuhren wir zu dem Farmer, Arthur Miller. Es dunkelte bereits, als wir die beschriebene Stelle erreichten.
    Mr. Miller saß in seinem Pontiac und wartete auf uns. Wie stiegen aus und stellten uns vor.
    »Der Mercury wurde in Waco gestohlen«, erklärte Frank Narrow.
    Der Farmer nickte, stieß seine Tür auf, und stieg aus. Er war fast so groß wie mein FBI-Kollege aus Fort Worth, wirkte aber im Gegensatz zu dessen fülliger Gestalt wie ein Leichtathlet. Sein Gesicht war von Wind und Wetter gegerbt. Zahlreiche Falten zogen sich durch seine Lederhaut.
    »Wann haben Sie den Mercury entdeckt?«, fragte ich.
    »Heute Nachmittag gegen vier, als ich von Hillsboro kam. Ich dachte mir schon, dass es sich um einen gestohlenen Wagen handelte.«
    »In dem Wagen wurde wahrscheinlich der Junge von Anwalt Dale entführt«, sagte ich.
    Ruckartig drehte sich Miller mir zu.
    »Kollege Cotton vom New Yorker FBI hat Ihnen die Wahrheit gesagt, Miller«, echote Frank Narrow.
    Ich hockte mich auf den Boden und suchte im Schein der Taschenlampe nach Spuren. Der Mercury stand auf einer kahl getrampelten Stelle. Hier wurden die Rinder in den glühendheißen Sommermonaten getränkt.
    Dicht an der linken Vordertür des Mercurys entdeckte ich den Abdruck einer Profilsohle. Der Gangster war ausgestiegen, hatte einen Schritt rückwärts gemacht und war dann zur linken hinteren Wagentür gegangen. Auch hier befanden sich mehrere Abdrücke vom linken und rechten Fuß.
    Ich rekonstruierte den Fall. Der Kidnapper hatte den Jungen mit Äther betäubt. Hier auf der Wiese ließ er den gestohlenen Wagen stehen, da er befürchten musste, damit aufzufallen. Er lud sein Opfer in einen zweiten Wagen, der entweder an der Straße gehalten hätte oder ebenfalls mit auf die Weide gefahren war.
    Nach zehn Minuten entdeckte ich die Spuren des zweiten Autos. Aus dem Reifenprofil schloss ich auf den Wagentyp. Es war ein Chevy. Die Antriebsräder hatten sich tiefer in den Lehmboden eingegraben. Demnach war der zweite Wagen im Rückwärtsgang auf die Wiese geprescht.
    Der Gangster war mit Dave umgestiegen.
    Ich teilte Narrow meine Beobachtungen mit. Dann bedankten wir uns bei dem Farmer und stiegen in Franks Wagen.
    »Der Mercury wird morgen früh abgeholt«, rief Frank, als wir anfuhren.
    »Glaubst du, dass der kleine Dave noch lebt?«, fragte mich mein FBI-Kollege, als wir in Fort Worth einfuhren.
    »Es sieht so aus. Hat Rechtsanwalt Dale sich schon wieder gemeldet?«
    »Nein. Außerdem ist er nicht der Mann, der uns alles auf die Nase bindet«, knurrte Narrow.
    »Es wird ihm keine andere Wahl bleiben.«
    Vor der Hauptpost ließ ich mich absetzen. Ich besorgte mir eine Blitzverbindung nach New York und informierte Mr. High, meinen Chef. Anschließend sprach ich mit meinem Freund Phil Decker.
    ***
    Als Fred Crange das Hudson-Inn betrat, hatten William Akers und seine Leute, die an der Theke standen, schon einige Glas Whisky getrunken. Die Kneipe war überfüllt.
    Fred Crange zog seine Ellbogen an den Körper und kämpfte sich zur Theke durch.
    »Da kommt unser Säugling«, grölte William

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