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023 - Der Flug der Phaeton

023 - Der Flug der Phaeton

Titel: 023 - Der Flug der Phaeton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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verfügen über eine Schutzschirmtechnologie, die der unseren um Jahrhunderte voraus ist. Auf dem Mond konnten wir ihren Schirm noch nicht einmal analysieren, geschweige denn knacken. Auch die schwersten Trägereinheiten mit ihren Hunderten von Angriffsjägern hätten sie nur kurz aufhalten können. Erinnern Sie sich? Mehrere Atomraketen von der dreitausendfachen Stärke der Hiroshimabombe konnten den Schutzschirm nicht einmal zum Flackern bringen!«
    Chandler sank sichtlich in seinem Sessel zusammen.
    »Vielleicht haben Sie Recht, aber alles in mir sträubt sich, das anzuerkennen. Tun wir das Notwendige. Zuerst das Schiff, dann die Passagiere, dann werden wir weitersehen. – Schadensmeldungen!« Chandlers Stimme fegte einem Orkan gleich durch die Kuppel und ließ die bleiche Stewardess noch bleicher werden.
    Die über Interkom hereinkommenden Nachrichten waren nicht beruhigend. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Stewardessen waren aber mittlerweile alle Passagiere und ihre illegalen Mitbringsel sicher verstaut worden. Es hatte zur Verwunderung Chans kaum weitere ernsthafte Verletzungen gegeben.
    Nicht einmal die auftreffenden Raumschiffteile hatten dank der Festigkeit des Elastoplasts, aus dem die Hülle der PHAETON bestand, und den zahlreichen Abdichttanks, die in der Hülle verteilt bei plötzlichem Druckabfall automatisch ein zähflüssiges, äußerst widerstandsfähiges Elastoplastderivat aus den Lecks quellen ließen, das bei Kälte sofort härter als Stahl wurde, die Außenhülle ernsthaft beschädigen können. Jedenfalls kaum mehr, als diese ohnehin schon beschädigt war.
    Der Kapitän schaffte es mühsam, das immer noch antriebslos rotierende Schiff wieder unter Kontrolle und in eine halbwegs kontrollierte Lage zu bringen. Mit dem Heck, das die beiden »Antriebsarme« bildeten, nach hinten, wo es hingehörte.
    Chan wollte sich selbst einen Überblick über den Zustand im Passagierraum verschaffen und öffnete die Gurte seines Kontursessels.
    »Ich werde mich mal unten umsehen! Sie kommen hier jetzt wohl allein klar?«
    »Schon gut, schon gut, Jungchen«, grummelte ABC zwischen seinen Zähnen und dem Pfeifenstiel, »mir kann im Augenblick keiner helfen! Ich muss die Schäden kompensieren und das Schiff auf Kurs bringen!«
    Die letzten Sätze hatte er mehr zu sich selbst als zu den anderen Anwesenden gemurmelt. Chan war sicher, dass er hier nur stören würde. Er zwängte sich durch den engen Wendeltreppenschacht nach unten in den Passagierraum. Kaum hatte er das Schott geöffnet, überfielen ihn sofort die Gerüche und Geräusche, denen er vorher zu entkommen so froh gewesen war. Das Chaos war noch größer geworden. Doch sein Sitzplatz war noch immer frei. Don Jaime entdeckte ihn sofort und winkte. Chans Aufmerksamkeit wurde jedoch von einer Stewardess abgelenkt, die sich mit einer Schar weinender Kinder durch die Sitzreihen zwängte.
    Bevor Chan etwas einwenden konnte, hatte sie die beiden Kleinsten auf seinem Sitz verstaut und festgeschnallt. Mittlerweile war er seinen Freunden nahe genug gekommen, dass er die Gespräche hören konnte.
    Die Stewardess redete gerade erhitzt auf Abu Sejf ein.
    »Hören Sie zu! Es geht nicht anders! Die Außenkabine der Kinder ist beschädigt. Es dauert noch mindestens zwei Stunden, bis sie wieder betreten werden kann! Nehmen Sie bitte eines auf ihren Schoß! Nur so können sie festgegurtet werden, wenn es wieder anfängt!«
    Don Jaime griff ohne Worte an dem deutlich widerstrebenden Araber vorbei, hob ein kleines, blondes Mädchen auf seine Knie und legte seinen Gurt um sie beide.
    »Nun komm schon!«, grinste er und rammte Abu Seif seinen Ellbogen in die gut gepolsterte Seite.
    Laut aufseufzend, als ob alles Elend der Welt über ihm zusammenbräche, ließ sich nun auch Abu Sejf einen schmalen schwarzhaarigen Jungen mit großen dunklen Augen, die noch feucht von seinen Angsttränen waren, auf seinen Schoß hieven und von der Stewardess festschnallen.
    »Wie heißt du denn?«, fragte der Scheich mit einer Miene, als befürchtete er, dass im nächsten Moment sein Burnus durchnässt würde.
    »Ismael, Herr!«
    Ein Leuchten glitt über das feiste Gesicht des Arabers.
    »Ah, Ismael, das bedeutet auf Arabisch ›der Erleuchtete‹! Dann bist du sicher ein gläubiger Muslim, nicht wahr? Woher kommst du denn?«
    »Ich komme aus Haifa, mein Herr, und ich bin Jude!«, schluchzte der Knabe und sah Seif mit großen Augen an.
    Wortlos öffnete Abu Seif seinen Gurt, packte den Knaben

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