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023 - Der Flug der Phaeton

023 - Der Flug der Phaeton

Titel: 023 - Der Flug der Phaeton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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türkisfarbene Panzerplast erkennbar waren.
    »Bei Buddha, was sollen wir tun?«, entfuhr es Chan.
    Er drehte sich nach dem Kapitän um, der äußerlich gefasst wieder in seinem Sessel Platz genommen hatte. Nur die hektisch und unregelmäßig aufsteigenden Rauchwolken seiner Pfeife verrieten seine Anspannung.
    »Wir können nichts anderes tun als abzuwarten und zu hoffen, dass uns unsere Hilfstriebwerke weit genug wegbringen. Wie Sie sehen, hatte ich Recht. Sie können bei der augenblicklichen Konstellation von Erde und Mond nur diese Flugroute wählen! Deren Piloten sind wirklich gut; ich hätte auch diese Route genommen, sie ist optimal!«
    Langsam wuchs Chans Achtung vor diesem Veteranen. Das zerknautschte Äußere war wohl Ausdruck seiner Verachtung von Äußerlichkeiten.
    »Trotzdem werden wir gleich Probleme bekommen! Schaltet sofort die Steuerung auf meinen Sessel um und die verdammte Automatik aus! Die hat mich schon bei der Schlacht um die Rohstoffquellen des Merkur bei Midwaystation im Stich gelassen, und die Subroutinen sind immer noch die alten! Verdammte Sparsamkeit!«
    Vor Chandler fuhren Konsolen aus dem Boden. Er klemmte sich die Pfeife in den rechten Mundwinkel und verbiss sich knirschend im Stiel.
    »Scheren irgendwelche Aliens aus dem Verband aus?«, fragte er einen blassen Jüngling zu seiner Rechten, ohne diesen dabei anzusehen.
    »Oh, ja, oh, mein Gott, mindestens zwei, nein, drei! Sie nehmen Kurs auf uns, genau auf uns zu! Sie werden uns wie Fliegen zerquetschen! Hier, die Ortung zeigt, dass sie mindestens fünfhundert Meter lang sind!«
    »Das war ja klar. Schließlich sind wir momentan das einzige Raumschiff in dieser Gegend. Nur drei Raumer, sagtest du? Das ist ja fast eine Beleidigung!« Chandler streifte seelenruhig die Ärmel seiner Montur zurück. Mit jeder Hand packte er zwei Steuersticks, die aus der Konsole vor ihm ausfuhren.
    »Alle Daten auf meinen Schirm! Das ist übrigens ein Nachbau einer Jägerkonsole aus dem Krieg! Ich kannte den Baumeister der PHAETON!« Chandler lachte kurz und rau auf. »Leider fehlt der Kopfsensor für die Gedankenübertragung, aber es wird auch so gehen müssen. Wir haben schließlich keine Bordwaffen oder Raumtorpedos! – Ach ja,« – Chandler wandte kurz seinen Kopf in Richtung Chan – »Sie sollten sich festschnallen, es wird gleich ein wenig rau! Die Aliens haben offensichtlich Andruckneutralisatoren oder einen ungeheuer stabilen Metabolismus. Wir leider nicht!«
    Chan rannte schnell zu dem freien Sessel, der ihm am nächsten stand, und drückte mit fahrigen Fingern auf den Auslöser der automatischen Gurte, die sich sofort an ihn schmiegten und ihn fest an den Sessel drückten. Über ihm wuchs die riesige Silhouette eines der Pyramidenraumer aus der alptraumdunklen Schwärze des Alls. Ein Blick auf die schematische Umgebungsanzeige zeigte, dass die Pyramiden versuchten, die PHAETON zwischen sich zu bekommen, um ihr jede Fluchtmöglichkeit zu nehmen.
    Während die Besatzung noch über den Interkom versuchte, die Passagiere zu warnen, wurde Chan von mehreren Gravos in seinen Sessel gepresst. Wie stark musste die Belastung sein, wenn die mittlerweile fast perfekt funktionierende künstliche Schwerkraft diese Energien durchließ?
    Und wie sollte das beschädigte Raumschiff überhaupt diese Andruckkräfte überstehen?
    Aber es gab keine Alternative: Entweder, die Wandungen hielten diese Belastung aus und sie hatten eine winzige Chance, oder …
    Er drehte sich mühsam nach dem Kapitän um, der angespannt auf die Anzeigen vor sich starrte. Die Adern an seinen Armen traten deutlich hervor, als er die Steuersticks noch fester umklammerte und den rechten ruckartig nach rechts riss, dann nach links, dann beide gleichzeitig. Die Gravitationsaggregate heulten auf und durchschlagende Energien ließen seine Augen hervorquellen. Ein Funkenregen stob aus seiner Pfeife, die sich in einen kleinen Vulkan verwandelt hatte.
    Die Pyramide huschte aus dem Sichtfeld der Kuppel, tauchte gleich darauf von der anderen Seite wieder auf – oder war es ein andere? –, verschwand noch schneller, nur um an einer ganz anderen Stelle erneut zu erscheinen. Chan konnte kaum mehr Einzelheiten wahrnehmen. Die Alienschlachtschiffe schienen ein irrwitziges Ballett aufzuführen. Chan musste die Augen schließen, sonst wäre ihm trotz seines Trainings übel geworden.
    Als er sie wieder öffnete, hatte sich nichts geändert. Doch! Die Pyramiden waren deutlich kleiner geworden. Während

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