Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Flug der Phaeton

023 - Der Flug der Phaeton

Titel: 023 - Der Flug der Phaeton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
durch die Panzerplastkuppel optisch nichts wahrzunehmen war, zeigten die Computerbildschirme, dass immer wieder orangerote Strahlenbahnen aus den Hüllen der fremden Raumschiffe schossen. Doch keine davon traf die PHAETON; möglicherweise waren die hochspezialisierten Werferrechner von den irrationalen Flugmanövern des Kapitäns überfordert.
    »Ha, ich wusste doch, dass die neuen Gravitationsaggregate das aushalten!«, grummelte Chandler durch einen neuen Vulkanausbruch seiner Pfeife. »Und die PHAETON ebenfalls, trotz ihrer Beschädigungen! Vor zwanzig Jahren hätten uns die Medorobots aus den Ritzen unserer Kontursessel kratzen können!«
    »Sie wussten gar nicht sicher, dass die das aushalten?«, unterbrach Chan fassungslos den Kapitän.
    »Doch, irgendwie schon, ich meine, dreihundertprozentige Überlastung müssen die doch überstehen? Die sind schließlich von Dai-mi-su, nicht etwa von Mechanics oder von Flibo! Sie wissen schon: Nichts ist unmöööglich! Muhahaha!«
    Chan schloss die Augen. Waren sie einem Irren ausgeliefert?
    »Ähem, halten Sie sich noch mal fest, ich möchte kurz was ausprobieren! Ich glaube nämlich, ich habe ein Muster in den Feuerstößen erkannt. Die Dinger ziehen nach dem Feuern leicht nach oben, wegen des Energierückstoßes, und werden nicht nachkorrigiert; genau wie bei den alten Flibokreuzern. Ich werde was versuchen! Bei Midwaystation freilich ging es ganz schön in die Hose; die haben mir fast das Heck weggepustet, damals. Aber ich bin ja lernfähig!«
    Der Kapitän riss die PHAETON jäh aus ihrer unregelmäßigen, zickzackähnlichen Flugbahn zwischen den Fremdraumern. Es schien, als wolle er die Pyramide, die ihm am nächsten war, rammen. Kontinuierlich feuernd versuchte diese auszuweichen. Chandler tauchte scheinbar im letzten Augenblick unter ihr weg, um vor ihr knapp über der Hülle nach oben zu steigen.
    Die Geschützautomatiken der beiden anderen Pyramiden konnten dieses unlogische Manöver nicht nachvollziehen und schossen mehrere Salven ab, die zwar die PHAETON unter der Pyramide knapp verfehlten, aber tatsächlich nach oben zogen und dann den Pyramidenraumer erbarmungslos trafen und seine Hülle zerfetzten, bis die Freund-Feind-Erkennung ansprach und in Sekundenbruchteilen automatisch das Feuer einstellte.
    Aber zu spät! In dieser relativen Nähe hatten die Strahlen die Schutzschirme und die offensichtlich sehr empfindliche Netzgitterstruktur der Außenhülle der Pyramide durchschlagen und große Löcher mit rissigen Rändern hinterlassen. Die Triebwerke des Aliens erloschen und lautlose Flammensäulen schossen aus den Hüllenbrüchen ins All.
    Chan schaltete seinen Monitor auf Nahbeobachtung, während Chandler blitzschnell die PHAETON in den Ortungsschatten hinter der Pyramide steuerte.
    Nun war sichtbar, dass aus den Hüllenbrüchen nicht nur immer stärkere Glutwolken stoben, Protuberanzen gleich, sondern auch Teile von Aggregaten und dazwischen menschenähnliche Gestalten in silbern schimmernden Bordkombinationen, eingehüllt in blutrote Nebel. Die Besatzung war so von der Dekompression überrascht worden, dass sie nicht einmal die Raumanzüge hatte schließen können.
    »Achtung! Energieanstieg im hochfrequenten Bereich!«, rief der Kopilot. »Wir müssen hier weg!«
    Wortlos schob Chandler seine Steuereinheiten bis zum Anschlag nach vorne. Die PHAETON ruckte vorwärts und entfernte sich schnell von der Pyramide, die sich plötzlich aufblähte. An mehreren Stellen zerriss die Außenhülle.
    In der Kommandozentrale wurde es unerträglich hell. Das fremde Raumschiff hatte sich plötzlich in eine kleine Sonne verwandelt. Trümmer überholten sie. Unheilschwangeres Knirschen zeigte, dass einige von ihnen die Hülle getroffen haben mussten.
    »Alle Energie aus! Und wenn ich alle sage, meine ich auch die Kühlmaschine und dein Piezofeuerzeug, Jean!« Chandlers Stimme übertönte problemlos das Knirschen der Außenhülle. »Und bevor der Whiskey warm wird, will ich einen großen Schluck! Du kannst auch einen vertragen, Tanja«, grinste er in Richtung der blassen blonden Stewardess, die gerade taumelnd aus ihrem Sessel aufstand und versuchte, ihre Uniform glatt und ihre ungebärdige Locke aus der Stirn zu streichen.
    »Aber, wie können Sie denn so ruhig sein?« Chan starrte den Kapitän an. »Die beiden anderen Pyramidenraumer sind ja noch draußen!«
    Seltsam ruhig starrte ABC Chan über seine Pfeife an und nahm das Whiskeyglas aus der schweißnassen, zitternden Hand

Weitere Kostenlose Bücher