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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sprechen?«
    Sichtlich unlustig ging Smith voran in einen Raum hinter der Bar. Dort setzten sie sich in bequeme Klubsessel, zwischen sich ein Rauchtischchen. Jim schlug die Beine übereinander und musterte Smith.
    »Sie haben letzthin Mr. Bellamy in seiner Burg besucht?«
    »Ja, das stimmt. Ich hatte eine geschäftliche Angelegenheit mit Mr. Bellamy zu regeln und war zweimal dort. - Woher wissen Sie das?« erkundigte er sich harmlos.
    »Der Alte telefonierte heute mit Ihnen. Er verständigte Sie, daß ich eine Haussuchung bei ihm gemacht habe. Leugnen Sie nicht, meine Leute haben die Leitung ein wenig angezapft.«
    Das war reiner Bluff, aber Jim vermutete, daß man im ›Goldenen Osten‹ auf seinen Besuch vorbereitet worden war. Sicher hatte Bellamy Smith gewarnt.
    »Was haben Sie eigentlich mit Mr. Bellamy zu tun?«
    »Er ist ein guter Freund von mir«, beteuerte Coldharbour. »Dieses Lokal ist zum Teil mit seinem Geld finanziert worden.«
    »Sagen Sie, Smith, wo wohnten Sie, bevor Sie hierherzogen?«
    »Ganz in der Nachbarschaft - in Camden Town.«
    »In welchem Teil von Camden Town?«
    »In der Little Bethell Street.«
    Jim sprang auf.
    »Dann kennen Sie Mrs. Held!« rief er spontan.
    »Nie von der Dame gehört!« beteuerte Smith laut. »Was soll das alles heißen, Captain?«
    »Sie kannten Mrs. Held ganz genau, und Sie waren daran beteiligt, sie verschwinden zu lassen! Passen Sie auf, Smith, wenn Sie mir alles erzählen, werde ich dafür sorgen, daß Sie straflos ausgehen. Wenn Sie es nicht tun ...« Featherstone schlug mit der Faust auf den Tisch. »Dann lasse ich den ›Goldenen Osten‹ innerhalb einer Woche schließen.«
    Zu seinem größten Erstaunen grinste Smith nur.
    »Macht mir gar nichts aus, Captain. Den Laden hier habe ich verkauft, die Hälfte des Kaufpreises steckt schon in meiner Tasche. Wenn Sie das Lokal schließen wollen - bitte sehr!« Er sprach sogar die Wahrheit, das war unverkennbar. »Was sagen Sie jetzt, Captain? Vielleicht trinken Sie darauf einen Schluck?«
    Drei Dinge entgingen Jim Featherstone nicht - erstens der schnelle Wink, den Smith dem Barmann gab, zweitens die Aufdringlichkeit, mit der er ihm etwas zu trinken anbot, und drittens bemerkte er, daß der Barmann das Zeichen, das er von Smith erhalten hatte, weitersignalisierte.
    In der Ecke stand auf einem Tischchen ein Telefon.
    »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich schnell einen Freund anrufe?« sagte Featherstone unvermittelt, ging ohne auf Antwort zu warten zum Apparat und wählte eine Nummer. Er kümmerte sich gar nicht um Smith, der nervös versuchte, ihn zurückzuhalten. Jim ahnte dunkel, was sich vorbereitete. Glücklicherweise bekam er sofort Verbindung.
    »Wer ist dort? - Der Sergeant vom Dienst in Limehouse? Captain Featherstone - ja, am Apparat ... Ich bin im ›Goldenen Osten‹ - jawohl - schicken Sie sofort vier Leute, die mich draußen am Eingang des Klubs erwarten sollen. Besten Dank.«
    Er legte auf und drehte sich um. Die Bestürzung Smiths bestätigte ihm, daß er sich nicht getäuscht hatte.
    »Sie haben wohl eine kleine Überraschung für mich vorbereitet, Smith, wie?«
    Mit ein paar Schritten war er beim Ausgang, drückte den Griff herunter - die Tür war verschlossen.
    »Wahrscheinlich hat der Barmann die Tür aus Versehen von außen zugeschlossen -«, stotterte Smith. »Kommen Sie - da bitte, hier kommen Sie auch zum Ausgang.«
    Er öffnete eine Tür, die auf eine steile Treppe führte.
    »Sie werden aber doch die Güte haben, mich hinunterzubegleiten?« fragte Jim übertrieben höflich.
    Smith ging voran die Treppe hinunter und öffnete die Haustür. »Gute Nacht, Captain!« sagte er laut.
    »Gute Nacht - schlafen Sie gut«, antwortete Jim und tat so, als ob er an Smith vorbeigehen wollte, packte ihn aber gleichzeitig mit einem harten Polizeigriff am Kragen und beförderte ihn, bevor er einen Muck von sich geben konnte, auf die Straße hinaus. Der Wirt des ›Goldenen Ostens‹ taumelte über den Gehsteig - im gleichen Moment huschte ein Schatten auf ihn zu und schlug ihm zweimal mit einem Stock über den Schädel. Smith stürzte geräuschvoll zu Boden.
    Jim verfolgte den Flüchtenden, holte ihn rasch ein, stellte ihm ein Bein und riß den Stürzenden wieder in die Höhe.
    »Ich wehre mich gar nicht -«, wimmerte der Mann und ließ seinen Stock aufs Pflaster fallen. »Ich wußte ja nicht, daß Coldharbour Smith herauskommt - ich sollte doch - einen andern ...«
    »Na, Coldharbour wird seinen Auftrag

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