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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Wand. Melusine spreizte die Arme ab und warf sich ihm entgegen. Sie leckte über Dodds blutende Hand, und der Rausch machte sie rasend und stark.
    Wild krallte sie ihre Finger in Dodds Haar. Sie riß seinen Kopf zurück. Er brüllte auf. Sein Hals wölbte sich ihr entgegen.
    Da Dodd um einen halben Kopf größer war als sie, mußte sie sich auf die Zehen stellen. Betäubend süßlicher Atem wehte ihm aus ihrem Rachen entgegen. Er versuchte sie angewidert und entsetzt von sich zu stoßen, doch sie klammerte sich an ihn, und im nächsten Augenblick biß sie zu.
    Aber die spitzen Hauer verfehlten ihr Ziel. Dodd hatte noch einmal Glück gehabt. Es gelang ihm freizukommen. Er rannte wie von Furien gehetzt aus dem Wohnzimmer.
    Melusine jagte hinter ihm her. Für den Augenblick vergaß sie die Schmerzen in der Brust. Die Gier war stärker.
    Zornig warf sich Melusine hinter ihrem Mann her. Sie prallte gegen seinen Körper. Ihre Hände legten sich auf seine Schultern.
    Sie riß ihn mit sich zu Boden.
    Er schlug mit dem Gesicht hart auf, war benommen. Diese Gelegenheit ließ sie sich nicht entgehen. Sie zerrte sich an Dodd hoch, und bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, gruben sich ihre langen spitzen Zähne in seinen Hals.
    ***
    Die St.-Mary’s-Klinik. Ein altehrwürdiger Backsteinbau mitten im Grünen. Hier machte es zwar bestimmt auch keine Freude, krank zu sein, aber ich konnte mir vorstellen, daß man in einer solchen Umgebung früher als anderswo gesund wurde.
    Das Bauwerk stammte aus Tagen, wo man noch viel Zeit gehabt hatte. Es gab viele Schnörkel und Verzierungen, Giebel und Erker, hier ein Türmchen, dort ein Türmchen.
    Mit einer Klinik, wie sie heute gebaut werden, hatte dieses Gebäude nichts zu tun. Es machte auf mich eher den Eindruck eines romantischen Schlosses. Ich hatte meinen Peugeot auf dem Parkplatz ausrollen lassen und streifte die Armaturenbrettuhr mit einem kurzen Blick.
    18 Uhr 50. Vladek Rodensky hatte noch zehn Minuten Zeit, und wie ich ihn kannte, nützte er die voll aus. Man konnte nach ihm die Uhr stellen. Ich konnte mich darauf verlassen, daß er Punkt 19 Uhr aus der Klinik treten würde.
    Ich stellte den Motor ab und schaltete die Fahrzeugbeleuchtung aus. Während ich auf meinen Freund wartete, ging mir nicht aus dem Sinn, was ich vor wenigen Minuten erst erfahren hatte.
    Torack! Ein Name, der mir fremd war, hatte für mich plötzlich Bedeutung gewonnen. Es galt, nicht nur Melusine zu finden, sondern vor allem auch ihn, denn er war die Wurzel des Übels.
    Charlton Dodd tat mir leid. Das Schicksal hatte diesen Mann schwer geschlagen. Es ist schon schlimm genug, wenn ein Mann die Frau verliert, die er liebt. Furchtbarer aber noch ist es, wenn man erkennen muß, daß das geliebte Wesen zum Werkzeug des Bösen wurde.
    Man kann nicht helfen. Man weiß nur, daß man dieses Schattenwesen nicht am Leben lassen darf. Ich konnte verstehen, daß Dodd die Kraft nicht aufbrachte, Melusine zu pfählen.
    Wäre es mir bei Vicky Bonney nicht ebenso ergangen? Um für kurze Zeit auf andere Gedanken zu kommen, stieg ich aus. Der Abend war klar und kalt. Hin und wieder fegte eine Wolke am Mond vorbei, und in den nahen Baumkronen raschelte und wisperte es unheimlich.
    Vladek würde überrascht sein, wenn er erfuhr, daß er wieder einmal mit mir arbeiten durfte. Damit rechnete er bestimmt nicht. Ich hatte davon ja selbst bis vor kurzem keine Ahnung gehabt.
    Ich entfernte mich von meinem Wagen, um auf das Tor der Klinik zuzugehen, durch das mir in Kürze Vladek Rodensky entgegentreten würde. Da gellte plötzlich ein Schrei auf.
    Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen.
    Ich startete, denn da brauchte jemand dringend Hilfe!
    ***
    Elias McCleary wollte sich an sein Versprechen halten, deshalb fuhr er nicht direkt zur Klinik, sondern machte einen kleinen Umweg, um bei Charlton Dodds Haus vorbeizusehen.
    Ein paar tröstende Worte würden dem Mann sicherlich guttun und ihn wenigstens einigermaßen aufrichten. Wo Dodd wohnte, hatte McCleary von diesem erfahren. Der Vampirjäger steuerte seinen schwarzen Kastenwagen die Straße entlang. Im Fond lagen der Köcher mit den Pfeilen und der Eichenbogen.
    Das Licht der Scheinwerfer schnitt eine weiße Welt aus der Dunkelheit. Es dauerte nicht lange, da stießen die Lichtlanzen gegen das Doddsche Gebäude.
    McCleary stoppte das Fahrzeug und stieg aus. Er blickte sich aufmerksam um, ehe er den Klingelknopf unter seinem Daumen begrub. Schritte näherten sich der

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