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023 - Reise ohne Wiederkehr

023 - Reise ohne Wiederkehr

Titel: 023 - Reise ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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nickte entschlossen.
    »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte, Kapitaan«, sagte Cosimus und ließ sich als erster in das niedrige Wasser der Grotte gleiten.
    ***
    Colombs Schiff verfügte über keinerlei Geschütze und war nach dem Ausfall der Dampfmaschine auch nicht mehr schnell genug, der Krahac zu entkommen. Die Lage auf dem Katamaran war verzweifelt.
    Während er mit kräftigen Schwimmstößen auf den Dreimaster zu hielt - wobei ihn der Säbel in seinem Gürtel stark behinderte -, versuchte Matthew das Geschehen weiter zu verfolgen. Jochim, der Zweite Lytnant hatte sich offenbar zum Nahkampf entschlossen - eine kluge Entscheidung und die einzig Mögliche, um den Kanonenkugeln zu entgehen. Matt fragte sich, ob er den Deutschen nicht doch falsch eingeschätzt hatte. Es sah nicht so aus, als würde er Delleray in die Hände spielen.
    Der Steuermann ließ die Santanna längsseits bringen. Die an Bord versammelten Männer schwangen ihre Waffen und machten sich bereit zum Entern.
    Kaum lagen die Schiffe jedoch parallel zueinander, passierte etwas Unvorhersehbares: Plötzlich stand Ruley auf dem erhöhten Heckaufbau und machte durch lautes Rufen auf sich aufmerksam.
    In den Fäusten hielt er eine Art doppelläufige Schrotflinte, soweit Matt es erkennen konnte. Woher hatte er die Waffe? Er oder Clegg mussten sie für einen Fall wie diesen an Bord geschmuggelt haben!
    Ob sie funktionstauglich war oder nicht -die meisten Besatzungsmitglieder erweckten den Eindruck, dass sie wussten, womit sie bedroht wurden.
    Matt sah, dass die Männer der Santanna sich fügten. Sie wichen zurück. Jochim schwang die Arme und brüllte Befehle. Erste Schwerter und Säbel klirrten auf die Planken. An Deck der Krahac wurde Triumphgeheul laut.
    Colomb und Tuman, die neben Matt her schwammen, stießen Verwünschungen aus. Dass in diesem Moment Kuki und Cosimus die Santanna erreichten, änderte nichts an der Situation. Seile wurden herab gelassen und hilfreiche Hände zogen sie an Bord.
    Weiter konnte Matt nicht beobachten, denn die Krahac glitt genau auf sie zu. Niemand an Bord hatte sie bemerkt. Alle waren damit beschäftigt die Segel zu reffen, um neben der Santanna zum Halten zu kommen. Schon verlor die Krahac an Fahrt.
    »Wartet, bis uns das Heck passiert«, raunte Colomb Matt und Tuman zu, »und dann versucht irgendwo Halt zu finden. Wir treffen uns an der Heckreling!« Er deutete mit dem Kopf nach oben.
    Matthew fragte lieber nicht, wie Colomb es sich vorstellte, nur mit ihren Säbeln gegen eine ganze Mannschaft anzutreten. Ihre Situation war eh derart verfahren, dass sie nur mit Improvisation weiter kamen. Wenn ihr verzweifeltes Unternehmen nicht gelang, waren nicht nur sie, sondern auch die Leute der Santanna verloren.
    Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Schiffe einander so nahe waren, dass das Enterkommando übersetzen konnte. Der Abstand zwischen der Krahac und der Santanna betrug nur noch zwanzig Meter.
    Tuman kletterte als Erster an dem von allerlei Vorsprüngen verzierten Heck der Krahac hoch.
    Matt beobachtete sein Tun, um später, wenn er an die Reihe kam, keinen Fehler zu machen.
    Als Fassadenkletterer hatte er sich bislang noch nicht betätigt.
    Als er fast oben angekommen war, änderte Tuman plötzlich die Richtung und hangelte sich ein Stück zur Seite.
    Dann begann er zu winken und Zeichen zu geben, dass an dieser Stelle ein Einstieg möglich war. Eine Sekunde später war er verschwunden.
    Colomb und Matthew folgten ihm hinauf. Bald konnte Matt erkennen, wohin Tuman verschwunden war: In ein großes Fenster, das halb offen stand. Matt hatte genügend alte Piratenfilme gesehen um zu ahnen, dass es in die Kapitänskajüte führte.
    Nicht schlecht! Das verbesserte ihre Lage ungemein. Vielleicht fanden sie dort sogar Schusswaffen.
    Colomb erreichte das Fenster und hangelte sich hinein. Matt wollte ihm schon folgen, da kam ihm ein Gedanke.
    Es war vielleicht nicht falsch, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Also kletterte er weiter an den hölzernen Verzierungen empor, erreichte die Heckkante und schob vorsichtig den Kopf über den Rand.
    Ein hochgewachsener Mann mit fliehendem Kinn, hoher Stirn und weißem Haar stand nur zehn, zwölf Schritte entfernt an der Reling der Krahac und blickte zur Santanna hinüber. War das der Anführer der Angreifer Delleray?
    Und neben ihm…
    Matt durchfuhr es wie ein Schlag, als er die breitschultrige, stark behaarte Gestalt erkannte, die mit gezückter Klinge neben

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