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0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mit Stößen, die dicht aufeinander folgten und den Sarg in Mitleidenschaft zogen. Hatte er bisher still und ruhig auf der Stelle gestanden, so wurde es jetzt anders. Die Totenkiste tanzte!
    Von einer Seite auf die andere wurde sie geschüttelt, kippte einmal nach rechts, dann wieder nach links, wurde vorn hochgehoben und auch hinten, schlug schwer zurück, so daß das dabei entstehende Geräusch durch den Lieferwagen dröhnte.
    Was sich weiterhin im Innern des Sargs abspielte, wußte niemand. Aber es waren schreckliche Vorgänge, die man mit dem Begriff Schwarze Magie umschreiben konnte…
    ***
    Dr. Tod schickt seine Leiche.
    Ich starrte auf den Zettel, las den Satz einmal, ein zweitenmal, murmelte ihn und schüttelte den Kopf.
    »Was hast du?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Fassen kann ich es noch immer nicht. Dr. Tod soll nicht mehr existieren, das ist einfach unwahrscheinlich und will nicht in meinen Schädel.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Mein Partner lachte und schwenkte den Dreharm des Telefonständers zur Seite, so daß der Apparat in meine Richtung glitt.
    Wir saßen wieder in unserem gemeinsamen Büro. Sir James wußte bereits über alles Bescheid. Seinen Reaktionen zufolge war die Gefahr nicht geringer, sondern größer geworden. Er hatte sich unserer Ansicht angeschlossen. Dr. Tod war eher auszurechnen als Lady X. Er war zwar eine Existenz ohne Gewissen gewesen, doch er hatte im Prinzip bei seinen Aktionen immer ziemlich menschlich reagiert. Wie würde es bei Lady X sein?
    Sir James hatte seine Bedenken, ich ebenfalls. Bei ihr konnte es möglich sein, daß sie alle Hemmungen über Bord warf und sich mit einer wahren Vampirflut über die Menschen stürzte. Unter Umständen sogar zusammen mit Vampiro-del-mar, denn sicherlich würden sie ihre Gegensätzlichkeiten über Bord werfen und sich zu einer Einheit zusammenschließen.
    Was das bedeutete, daran wollte ich überhaupt nicht denken. Im Augenblick waren Dr. Tod und der grüne Schleim wichtiger.
    Beides sollte in unserer Pathologie untersucht werden.
    Irgendwie hatten Suko und ich ein seltsames Gefühl. Wir sprachen zwar nicht darüber, aber es war uns anzusehen. Auf unseren Gesichtern spiegelte sich das wider, was wir empfanden und wie wir auch die nahe Zukunft sahen.
    Rosig sah es nicht aus.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Eigentlich hätte der Wagen schon längst am Yard Building eintreffen müssen.
    Dem schien nicht so zu sein, man hatte uns nämlich noch keinen Bescheid gegeben. Den allerdings erhielten wir bald. Leider auf eine Art und Weise, wie wir es uns nicht vorgestellt hatten.
    Die Tür wurde hart aufgestoßen.
    Wie ein finsterer Racheengel stand einen Herzschlag später Sir James Powell im Raum. Die Augen hinter den dicken Brillengläsern blitzten. Der Adamsapfel befand sich in hektischer Bewegung, ein Zeichen, daß unser Chef nervös war. Ich stand sicherheitshalber auf, denn ich befürchtete nichts Gutes. Suko erging es ähnlich.
    »Ihr Plan ist in die Hose gegangen!« fuhr Sir James uns beide ziemlich barsch an. »Jetzt haben wir den Salat.«
    »Was ist denn los?« fragte ich.
    Sir James lachte rauh. »Was los ist? Der Teufel, meine Herren. Der Teufel…«
    ***
    Wo das historische Gebäude der Queen's Gallery liegt und sich der St. James Park mit dem Green Park trifft, da bemerkten die beiden Männer im Führerhaus es zuerst.
    Spirea fuhr langsamer. »Da stimmt was nicht.«
    »Was?«
    »Merkst du das denn nicht?«
    Burland schaute sich um. Halten war nicht möglich. Es herrschte einfach ein zu großer Trubel. Die beiden Männer waren froh, daß sie überhaupt einigermaßen durchkamen und die südlich gelegene Victoria Street ansteuern konnten. In der Nähe des Metropole Cinema schließlich konnten sie stoppen. Von dieser Stelle aus war es ein Katzensprung bis zum Victoria Square, getrennt nur durch die Buckingham Palace Road.
    Spirea stellte den Motor ab.
    »Und jetzt?« fragte Burland.
    »Hast du das denn nicht bemerkt?« fragte Spirea und wedelte aufgeregt mit beiden Händen.
    »Die Geräusche auf der Ladefläche?«
    »Ja!« Spirea verdrehte die Augen.
    Burland grinste schief. »Du bist eben zu scharf gefahren. Da wird der Sarg gewackelt haben.«
    »Nein, das geht nicht.«
    »Nenne mir einen anderen Grund!«
    Spirea holte zweimal Luft, bevor er antworten konnte. »Den kann ich dir nennen, mein Lieber«, flüsterte er. »Den kann ich dir sogar doppelt und dreifach nennen.«
    »Bitte.«
    »Mit dem Sarg stimmt was nicht. Da hat

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