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0230 - Finale für Twin

Titel: 0230 - Finale für Twin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durfte nicht behindert werden.
    „Dann gehen Sie, Nir-Lah!" befahl Hat-Mooh.
    Nir-Lah salutierte wortlos und verließ die Zentrale.
     
    *
     
    Er wurde bereits erwartet. In der Kommandozentrale der UMANHAT waren sämtliche leitenden Offiziere des Schlachtkreuzers versammelt. Sie salutierten, als Nir-Lah von einem anderen Schiffsoffizier hereingeführt wurde.
    Nir-Lah, alias Richard Edwards, erwiderte den Gruß und musterte aufmerksam die Gesichter der Akonen. Es waren allesamt die überzüchteten, schmalen Gesichter einer alten Rasse. Doch aus ihnen sprach unzweifelhaft eine hohe Intelligenz. Typisch für Elitesoldaten waren die scharfgezeichneten, harten Linien um Mund und Augen und der entschlossene Glanz der Augen.
    Nir-Lah lächelte, aber er fühlte, wie die trübsinnigsten Gedanken sich in ihm breitmachten. Er bedauerte es, diese stolzen und harten Männer in den sicheren Tod führen zu müssen.
    Ein Akone mit den Rangabzeichen des Schiffsführers trat vor. Er hatte die gleiche hochgewachsene, hagere Gestalt wie die anderen, aber auch den gleichen Zug von Überheblichkeit im Gesicht.
    „Baldru-Ram, Kommandant der UMANHAT", stellte er sich vor.
    Nir-Lah neigte den Kopf. Er nannte seinen Namen und wies die Kommandokarte vor.
    Baldru-Ram stellte die anderen Offiziere vor.
    Nir-Lah steckte seine Kommandokarte wieder ein. Er blickte dem Kommandanten fest in die Augen.
    „Ich überbringe Ihnen Hat-Moohs Befehl, ein Testunternehmen gegen den Sechsecktransmitter durchzuführen. Wann kann die UMANHAT aus dem Verband ausscheren - in voller Gefechtsbereitschaft, versteht sich?"
    „Sofort!" erwiderte Baldru-Ram ohne Zögern.
    „Dann leiten Sie das Absetzmanöver ein und nehmen Sie Kurs auf den Transmitter, Kommandant! Aber dringen Sie nicht so weit vor, daß wir vom Transmitterzugstrahl erfaßt werden."
    Baldru-Ram erblaßte. Auch die Gesichter der anderen Offiziere zeigten Bestürzung. Nir-Lah konnte die Akonen nur zu gut verstehen. In diesem Augenblick faßte er den Entschluß, die Besatzung der UMANHAT zu retten, wenn es irgendeine Möglichkeit dazu gab.
    „Haben Sie mich verstanden, Baldru-Ram?" fragte er scharf.
    Der Kommandant zuckte zusammen.
    „Jawohl, Nir-Lah!" Er wandte sich um und ging auf seinen Platz zu. Die übrigen Offiziere eilten ebenfalls wieder an ihre Plätze und an ihre Stationen innerhalb des Schlachtkreuzers.
    Nir-Lah wischte sich verstohlen den Schweiß von der Stirn. Er mußte eine Möglichkeit finden, die Galaktische Abwehr zu warnen. Das terranische Wachkommando vor dem Transmitter durfte die UMANHAT nicht behindern. Damit würde sich die Menschheit in den Augen der anderen galaktischen Völker ins Unrecht setzen. Neue politische Verwicklungen wären die Folge.
    Als das Schiff unter dem Energieinferno der hochgeschalteten Triebwerksmeiler bebte und dröhnte, rief Nir-Lah den Kommandanten an.
    „Ich mache einen Rundgang durch das Schiff, Baldru-Ram. Sobald ein terranisches Raumschiff auftaucht, rufen Sie mich über den Bordinterkom. Aber ich bin sicherlich längst vorher zurück."
    Die Bestätigung des Kommandanten bewies Nir-Lah, wie erstaunt Baldru-Ram über seine Absicht war.
    Es war ungewöhnlich, daß ein Befehlshaber bei Beginn einer gefährlichen Aktion die Kommandozentrale verließ. Aber Nir-Lah konnte seinen Funkspruch nicht in der Zentrale absetzen.
    Als das Panzerschott hinter ihm zuschlug, wurde ihm das Verrückte der Situation klar.
    Er, ein terranischer Agent, führte den ersten Zug im Spiel um den Sechsecktransmitter aus - einen Zug, der einzig und allein den Akonen Vorteile bringen konnte.
    Wehmütig dachte er an seinen Vater. Er hätte sich bestimmt zu helfen gewußt, wenn er in die gleiche Lage gekommen wäre. Sein Vater hatte nie viel von seinen Einsätzen erzählt, aber das war auch nicht nötig gewesen. Seit zwei Jahrzehnten erlebten die Buchfilme über den Geheimagenten Glenn Edwards Neuauflage um Neuauflage. Aus einem Buchfilm hatte der junge Richard Edwards erfahren, was sein Vater auf Quinto-Center, dem USO-Hauptquartier, geleistet hatte. Niemand wäre rechtzeitig hinter das Geheimnis des „Geister-Agenten" gekommen, wenn Glenn Edwards nicht gewesen wäre.
    Richard Edwards dachte an die Unterhaltung mit seinem Vater, als er, vierzehnjährig, den Wunsch äußerte, Kadett der Raumakademie und später Agent der Galaktischen Abwehr zu werden. Sein Vater hatte versucht, ihm diesen Plan auszureden. Damals berichtete er zum erstenmal ausführlich von seinem

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