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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß."
    „Dasselbe hier", sagte Vern. „Und hier", schloß Herb sich an. „Muß eine Art Schockstrahler gewesen sein", entschied Conn. „Niemand hat körperliche Verletzungen erlitten, oder?"
    „Nein."
    Conn schaltete die Helmlampe ein. Der grelle Lichterstrahl fuhr durch ein nebliges Gasgemisch, in dem seine Kontur sich deutlich abzeichnete, und malte einen hellen Kreis auf eine glatte Wand aus Steinplastik.
    „Das hättest du dir sparen können", sagte Vern. „Ich hab mich vor einer halben Stunde schon umgesehen. Wir sind alle beisammen, die Leute sind noch bewußtlos, unser Gefängnis ist quaderförmig - zehn Meter lang, acht Meter breit und vier Meter hoch. In einer der acht Meter breiten Wände gibt es vermutlich eine Tür, aber Genaues weiß man nicht."
    Conn stand auf, beschrieb eine volle Drehung und fand Verns Angaben bestätigt. Eine der beiden schmalen Wände wies eine reifenförmige Spur auf, die vom Boden am einen Ende senkrecht in die Höhe stieg, in drei Metern Höhe in die Waagrechte umlenkte, quer über die ganze Wand lief und am andern Ende wieder zum Boden zurückkehrte.
    Er schaltete die Lampe wieder aus und hockte sich auf den Boden. Die Leuchtzeiger des kleinen Druckmessers am linken Handgelenk standen auf zweieinhalb Atmosphären. Die Temperatur betrug knapp neunzig Grad. Conn griff zum Gürtel, aber der Impulsstrahler war nicht mehr. da. Er fuhr mit dem schweren Handschuh in die Tasche.
    Auch der Minikom war verschwunden.
    „Sie haben uns alles abgenommen, wie?" erkundigte er sich.
    „Alles, womit wir uns helfen könnten", antwortete Vern trocken.
    Ein paar Minuten lang herrschte Schweigen. Dann kam Verns Stimme wieder: „Conn?"
    „Ja."
    „Da war noch etwas." Zum erstenmal, seit Conn ihn kannte, klang er ratlos und ein wenig verlegen.
    „Guerr und Herb und ich könnten uns nicht darüber einigen. Hast du... einen von den Fremden gesehen?"
    „Ich glaube, ja."
    „War er ungefähr drei Meter groß, grauhäutig und hatte wenigstens sechs Arme und Beine?"
    „So ungefähr habe ich ihn in Erinnerung", gab Conn zu. „Nur bin ich nicht sicher, ob es sechs oder acht Extremitäten waren."
    „Also richtige Ungeheuer", stellte Guerr fest.
    „Das kommt auf den Standpunkt an", meldete Herb sich zu Wort. „Sie selbst finden sich wahrscheinlich ganz ansehnlich."
    Die Unterhaltung erstarb. Einer nach dem andern kamen die übrigen Leute zu sich. Conn wartete, bis sie alle wieder bei Bewußtsein waren. Dann erklärte er ihnen die Lage, Er setzte auseinander, daß eine unmittelbare Gefahr offenbar nicht bestand Hätten die Fremden sie umbringen wollen, dann wären sie längst tot. Die Tatsache, daß sie sie hier eingesperrt hatten, wies darauf hin, daß sie ihnen lebendig lieber waren als tot - und sei es nur deswegen, weil sie ihre Neugierde erregt hatten.
    „Auf jeden Fall", schloß er, „werden wir hier nicht untätig warten. Die Tür dort vorn sollte nicht allzu schwer zu öffnen sein. Wir ..."
    „Halt!" unterbrach ihn Guerr. „Ich bin anerkannt der fingerfertigste Mann in der Gruppe, und ich habe zehn Minuten lang probiert, das Ding aufzubekommen. Du kannst deine Hoffnung ruhig aufgeben. Dieser Ausgang ist nicht für uns!"
    „Wenn du mich ausreden ließest", belehrte ihn Conn geduldig, „dann kämst du mit weniger Luft aus.
    Also jeder von uns trägt einen kleinen Behälter mit komprimiertem Sauerstoff für den Fall, daß der in den Anzug eingebaute Sauerstoffgenerator ausfällt. Wir wissen alle, daß die Atmosphäre in dieser Höhle zum größten Teil aus Wasserstoff besteht. Öffnen wir einen unserer Sauerstoffbehälter und lassen den Sauerstoff entweichen, dann erhalten wir Knallgas, eine hochexplosive Mischung, solange die richtigen Proportionen eingehalten werden. Die Unbekannten haben uns alles abgenommen, womit sich ein Funke erzeugen läßt, der das Gasgemisch zündet. Aber ein Metallgegenstand, im richtigen Winkel gegen Wand oder Boden geworfen, dürfte seinen Zweck erfüllen."
    „Moment mal!" protestierte Guerr. „Wenn wir hier drinnen einen Sauerstoffbehälter entleeren, dann brauchen wir keinen Ausgang mehr, denn nach der Explosion sind wir alle hin!"
    „Vern", befahl Conn, „schalte ihm den Helmsender ab!"
    „Schon gut", brummte Guerr beleidigt, „ich bin ruhig."
    „Die Düse der Sauerstofflasche muß so gerichtet werden, daß das entweichende Gas an der Türfüllung nach oben streicht", fuhr Conn fort. „Der Sauerstoff ist schwerer als das

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