Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
über Minikom und bat um Anweisung über den augenblicklichen Standort der CREST. Cart Rudo gab ihm das Peilzeichen. Die GA-114 hob von Ural ab, umging den Schwarm der geradlinig anfliegenden Feindschiffe und stieß auf die CREST zu.
    Eine halbe Stunde nach Nosinskys Anruf landete die Gazelle im Schleusenhangar. Die Besatzung bestand nur noch aus neun Mann, aber der Erfolg, den sie erzielt hatte, machte den hohen Blutzoll wett.
    Cart Rudo beauftragte Major Hefrich und seine Leute mit der Ausführung der notwendigen Reparaturen.
    Kurze Zeit später ging die CREST in den Linearraum und ließ den Schrotschuß-Transmitter weit hinter sich.
     
    *
     
    „Wir sind nicht viel weitergekommen, nicht wahr?" fragte Atlan mit leisem Spott. „Wir stehen immer noch da, wo wir angefangen haben."
    Er saß Perry Rhodan in dessen Arbeitsraum gegenüber. Der große Wandbildschirm zeigte die absolute Finsternis des Leerraums - mit Einem kaum wahrnehmbaren, verwaschenen Lichtfleck an der Stelle, an der sich der Schrotschuß-Transmitter befinden mußte. Perry wiegte den Kopf. „Wie man's nimmt", antwortete er vorsichtig. „Die CREST ist schwer beschädigt, also sind wir noch schlechter dran als am Anfang - aber auf der anderen Seite wissen wir über das System der Verlorenen weitaus besser Bescheid als zuvor. Wir wissen, mit welchem Widerstand wir zu rechnen haben. Bully hat den Auftrag, uns mit einem Flottenverband zu Hilfe zu kommen, sofern wir nicht im Verlauf von acht Tagen anderen Bescheid geben. Mit seiner Hilfe und den Erfahrungen, die wir inzwischen erworben haben, sollte es uns nicht schwerfallen, unser Ziel zu erreichen."
    Atlan nickte bedächtig. „Du hast recht, Terraner - wie immer. Deine Leute haben dem Gegner eine schwere Schlappe beigebracht. Ural wird in Zukunft eine tote Welt sein, und ..."
    „O nein", unterbrach ihn Perry. „Davon kann keine Rede sein. Siehst du, Nosinskys Leute haben nur eine einzige Schleuse geöffnet. Das Volumen der Höhlenwelt ist nach allem, was ich bisher gehört habe, so groß, daß es wenigstens eine Woche dauert, bis sie durch die Öffnung einer einzigen Schleuse die gesamte Atmosphäre verloren hätte. Eben das war es, was uns rettete. Der Gegner erhielt Nachricht von den Vorgängen auf Ural. Die Höhlenwelt war von fast allen kampffähigen Bewohnern entblößt. Die Leute, die zurückblieben, waren allein nicht in der Lage, das Leck zu schließen. Die feindliche Flotte, und zwar nicht nur die Schiffe von Ural, sondern auch alle ändern zogen sich zurück, um Ural beizustehen. Ich bin sicher, daß sie die Öffnung mittlerweile geschlossen haben und daß der atmosphärische Druck innerhalb der Höhlenwelt nicht nennenswert gesunken ist. Stell dir einen Tank vor, mit Wasser gefüllt und so groß wie ein Wohnhaus. Wenn du mit einem kleinen Nagel ein Loch hineinschlügest, wie lange würde es wohl dauern, bis alles Wasser ausgelaufen wäre?" Atlan winkte ab. „Du hast recht."
    „Wie immer", fügte Perry trocken hinzu.
    „Die Uraler werden sich bald erholt haben, und wenn wir zum nächstenmal vorstoßen, werden wir ihre ganze Wut aufs neue zu spüren bekommen."
    Er stand auf und sah nachdenklich auf den finsteren Bildschirm.
    „Immerhin", sagte er langsam und mit merkwürdiger Bet onung, „muß ich dir zu solchen Männern wie Conrad Nosinsky und seinen Leuten gratulieren. Man findet nicht immer solche Raumsoldaten, die im Augenblick der Katastrophe selbständig zu denken verstehen - und dazu noch so vorzüglich, daß der scheinbar sichere Untergang abgewendet wird."
     
    *
     
    Conrad Nosinsky, der von den schmeichelnden Worten, die über ihn gesprochen wurden, keine Ahnung hatte, saß in seiner Kabine und unterhielt sich mit Sergeant Herb Bryan. Vern Hebbel und Guerr LaCosta hatten sich inzwischen zur Ruhe begeben. Vern hatte versprochen, er werde zwanzig Stunden ohne Unterbrechung schlafen. Guerr war seiner Sache nicht so sicher.
    „Wenn wir zurückkommen, Sir", sagte Herb schwerfällig, „ich meine, wenn wir zurückkommen ... dann will ich auf der Stelle den ganzen. Urlaub haben, der mir zusteht." Conn grinste ihn müde an. „Wie gesagt, Herb", antwortete er, „ich bin nicht der Mann, mit dem Sie darüber reden müssen. Major Bernard ist..."
    Er wurde unterbrochen. Herb sprang auf, als hätte ihn etwas gestochen. Mit großen Augen schaute er auf die Wand hinter dem Schreibtisch.
    Conn drehte sich um. Vor der Leiste, die am anderen Ende der Wand entlang lief, bildete sich mit

Weitere Kostenlose Bücher