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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf das Armbandthermometer. Die Temperatur war auf fünfundneunzig Grad gestiegen.
    Weit im Hintergrund stieg Rauch in die Höhe. Conn vers uchte zu erkennen, woher er kam, aber die Entfernung war zu groß. Dann bemerkte er die Straße. Sie kam von schräg rechts und lief schnurgerade durch die parkähnliche Landschaft, bis sie hinter einem kleinen Wäldchen merkwürdig geformter Pflanzen verschwand und nicht mehr zum Vorschein kam.
    „Das ist nicht alles", bemerkte Vern, als könnte er seine Gedanken lesen. „Sieh dir das dort an!"
    Conn sah in Richtung des ausgestreckten Arms und entdeckte ein kleines, kuppelförmiges Gebäude inmitten eines lockeren Haufens von gelblich weißen Büschen. Die Kuppel war nicht höher als sechs oder sieben Meter, und ihr Durchmesser betrug kaum zehn. Conn bemerkte eine offenstehende Tür, und während er noch über den Zweck des merkwürdigen Bauwerks nachdachte, trat eine Gestalt durch die Öffnung. Die Entfernung betrug etwa dreihundert Meter. Conn konnte keine Einzelheiten erkennen. Der Fremde verschwand im Buschwerk. Sekunden später übertrugen die Außenmikrophone ein helles, summendes Geräusch, und im selben Augenblick kam hinter den Büschen ein silbrig schimmerndes, schlankes Fahrzeug hervorgeschossen. Es bewegte sich dicht über dem weißen Gras, erreichte nach wenigen Augenblicken die Straße und verschwand mit ständig wachsender Geschwindigkeit hinter dem Wäldchen. Conn faßte Vern an der Schulter. „Zurück!" zischte er. Die Männer warteten ungeduldig und voller Spannung.
    „Wir haben sie gefunden", erklärte Conn. „Vor uns liegt freies Gelände, soweit das Auge reicht. Der Dschungelring dient ihnen wahrscheinlich als eine Art Schutzwall. Wir gehen folgendermaßen vor. Herb Bryan und ich ..."
    „Schschscht!" machte Guerr. Conn fuhr herum. „Was gibt's?"
    Guerr horchte eine Weile, dann schüttelte er den Kopf.
    „Nichts. Kam mir so vor, als hätte ich was gehört." Vern lachte trocken. „Also weiter", nahm Conn den Faden wieder auf. „Herb und ich sehen uns das kuppelförmige Gebäude an. Wenn jemand drinnen ist, versuchen wir, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Natürlich brauchen wir Rückendeckung. Vern, du ..."
    Ein markerschütternder Schrei riß ihm das Wort vom Mund. Die Nerven bis zum äußersten gespannt, warf er sich instinktiv zur Seite und prallte gegen ein elastisches Gewirr von Zweigen. Etwas landete mit einem kräftigen Stoß auf seinem Rücken.
    Er wirbelte herum und fand Guerr LaCosta, der langsam zu Boden glitt, mit weitaufgerissenen Augen.
    Er sprang über ihn hinweg und sah, wie rechts und links seine Männer zu Boden sanken und reglos liegenblieben. Er schrie ihre Namen, aber keiner antwortete ihm. Er riß den Impulsstrahler aus dem Gürtel und feuerte eine Salve in das Dickicht.
    Plötzlich spürte er den Boden zittern. Er warf sich herum und sah schattenhaft die Umrisse des Ungeheuers, das sich hinter ihm aus dem Dschungel wälzte. Er wollte schießen, aber bevor er dazu kam, traf ihn irgend etwas so hart gegen den Kopf, als hätte ihn ein Pferd getreten.
    Er verlor augenblicklich das Bewußtsein.
     
    *
     
    Die CREST war noch fünfhunderttausend Kilometer von Ural entfernt, da meldete sich die GA-114.
    Nach mehrstündiger Wartezeit waren die beiden Posten, die Herb Bryan am Rand des Aufzugschachts zurückgelassen hatte, ungeduldig geworden und hatten sich mit den zwei Mann an Bord der LUCKY LADY in Verbindung gesetzt. Auf diese Weise erhielt Perry Rhodan einen genauen Bericht der Vorgänge bis zu dem Augenblick, an dem Herb Bryan, Guerr LaCosta und Vern Hebbel mit ihren Leuten im Aufzugschacht verschwunden waren.
    Das Unternehmen gewann dadurch einen völlig neuen Aspekt. Die Existenz intelligenter Wesen, die die alten unterirdischen Kraft werke repariert und wieder in Betrieb genommen hatten, stand nun so gut wie fest. Perry Rhodans Plan hatte sich ursprünglich darauf beschränkt, eine verlassene Transmitterstation für das Solare Imperium in Besitz zu nehmen und damit den Verlust von Twin auszugleichen. Jetzt stellte er fest, daß es mit der Verlassenheit des Schrotschußtransmitters nicht allzuweit her war. Es war notwendig, mit den Unbekannten, wer immer sie auch sein mochten, Kontakt aufzunehmen und friedlich oder mit Gewalt dafür zu sorgen, daß die künftige Besatzung der Transmitterstation unbelästigt ihren Aufgaben nachgehen konnte.
    Ural schien der geeignete Ort, um mit der Kontaktaufnahme zu beginnen. Mit Greks Hilfe wurde

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