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0231 - Das System der Verlorenen

Titel: 0231 - Das System der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgefallen, Sir", wich Bryan der Frage aus, „daß sich in den letzten Wochen gar nichts, aber auch wirklich gar nichts ereignet hat?" Nosinsky grinste spöttisch. „Sie sollten sich darüber freuen, Herb. Die Monate davor waren ziemlich aufregend, nicht wahr?" Bryan knetete verlegen die Hände.
    „Natürlich, Sir", gab er zu, „aber ich bin nun schon so lange Jahre bei der Flotte, daß ich nervös werde, wenn nichts passiert. Die Zeit ist sozusagen verschwendet, .und da dachte ich ..."
    „Aha, jetzt kommt's raus!" bemerkte Nosinsky.
    „... da dachte ich, daß es der Flotte eigentlich wenig ausmachen würde, wenn ich endlich meinen Urlaub bekäme - ich meine, wo doch sowieso nichts los ist."
    Er schien erleichtert, nachdem er sein Anliegen vorgebracht hatte.
    Nosinsky stand auf. Er war durchschnittsgroß, braunhaarig und hatte beachtlich breite Schultern. Trotz seiner Stämmigkeit jedoch wirkte er neben dem dunkelblonden Riesen Bryan klein und schwach.
    „Sie wissen, daß über Kahalo Urlaubssperre verhängt ist. Herb", sagte er ruhig und trat hinter dem Schreibtisch hervor. Bryan hob die Hand. „Mit gewissen Ausnahmen, Sir", wandte er ein. „Offiziere und Unteroffiziere, die seit mehr als fünf Jahren..."
    „Und daß ich nicht die Instanz bin, die über Urlaubsgesuche entscheidet", fuhr der Leutnant unbeirrt fort.
    „Das schon, Sir, aber ich dachte, daß Sie ein gutes Wort für mich ..."
    „Und daß der Schiffsverkehr zwischen Kahalo und der Erde äußerst spärlich ist, weil die Position des Planeten geheimgehalten werden muß. Und Sie wollen doch zur Erde, nicht wahr?"
    Bryans grobgeschnittenes Gesicht leuchtete auf.
    „Halt, Sir, das weiß ich besser!" .Umständlich zog er ein kleines Notizbuch aus der Brusttasche seiner Montur und blätterte darin herum. „Hier haben wir's. Die TRANS einseinsacht startet morgen früh nach Terra. Das wäre genau das Richtige für mich."
    „Woher wissen Sie das?" fragte Nosinsky ernst. Bryan hob die Schultern. „Es spricht sich einiges rum", meinte er ausweichend. Nosinsky lachte ärgerlich. „Da geben sich Mercant und seine Leute alle Mühe, die Vorgänge auf Kahalo so geheim wie möglich zu halten, und trotzdem erfährt ein einfacher Sergeant..."
    Bryan war so verletzt, daß er die Disziplin vergaß.
    „Ich bin kein einfacher Sergeant, Sir", beschwerte er sich. „Als ich in den Dienst der Flotte trat, da waren Sie noch ..."
    Nosinsky winkte ab und nickte mürrisch.
    „... ein kleiner Junge, der an seinem Lollipop lutschte und von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte, ich weiß. Das erklärt noch lange nicht, wieso Sie vom Start der TRANS einseinsacht wissen." Bryan lenkte ein. „Vielleicht ist das nicht so sehr von Belang, Sir. Alles, was ich wollte, war..."
    „Na schön, ich versuch's. Ich rede mit Major Bernard. Wieviel Urlaub steht Ihnen zu?"
    „Achtzehn Wochen, Sir."
    „Meine Güte. Herb, Sie glauben nicht im Ernst, daß die CREST-zwo noch achtzehn Wochen lang untätig hier herumliegen wird, oder? Sie vermissen..."
    Herb Bryan spielte den Überlegenen.
    „Das soll mich wenig kümmern, Sir", wehrte er ab. „Wenn ich erst mal auf der Erde bin, mit sechstausend Solar an Gespartem in der Tasche, dann kann die CREST von mir aus das ganze Universum erobern, und es machte mir immer noch nichts aus, daß ich nicht dabei... he, was ist das?" Er fuhr herum und bekam große Augen. Von der Wand unter de mBildschirm her kam ein zischendes Geräusch. Eine Art Nebel bildete sich entlang der Kante, an der Boden und Wand zusammenstießen, schwebte in die Höhe und formte sich zu einer menschlichen Gestalt. Kaum fünf Sekunden waren vergangen, seit Herb sich mitten im Satz unterbrochen hatte, da stand vor dem Bildschirm ein Mann von so eigenartigem Äußeren, daß Herb die Sprache verlor.
    , Der Fremde war fast so groß wie Herb. Er war völlig humanoid, jedoch besaß er eine Reihe von Eigenheiten, die deutlich bezeugten, daß er kein Erdgeborener war. Der Brustkasten wirkte wie ein aufgeblasener Ballon, die Haut des Fremden war von hellgrüner Farbe, und die zu kurzen Borsten geschnittenen Haare hatten einen violetten Schimmer.
    Conrad Nosinsky nahm das plötzliche Erscheinen seines Besuchers gelassen auf. Er trat auf ihn zu und begrüßte ihn freundlich. Der Grünhäutige lächelte und erklärte: „Der Chef ruft alle Offiziere zur Instruktion, Conrad, Ich kam gerade hier vorbei und dachte, ich könnte für einen Augenblick haltmachen. Ich wußte nicht, daß Sie

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